Sonderkonzert im Hüttenwerk
Noch zu entdecken: "Lazarus" - Oratorium von Franz Schubert
In einer imposanten Industriekulisse haben Musikliebhaber die aeusserst seltene Gelegenheit, ein fast unentdecktes Meisterwerk der Musikgeschichte zu erleben: Das dramatische Oratorium "Lazarus" von Franz Schubert. Mit seinem fruehen Werk fuer Gesangssolisten, Chor und Orchester war der 23-jaehrige Komponist seiner Zeit weit voraus.
In der Geblaesehalle des farbig angestrahlten frueheren Thyssen- Stahlwerks in Duisburg-Nord wird das hochaktuelle "Musikdrama" am Dienstag, 15. April 1997, 19 Uhr, oeffentlich aufgefuehrt. Damit erreichen die Sonderveranstaltungen zum 25-jaehrigen Bestehen der Universitaet Duisburg einen ersten Hoehepunkt.
Da die Zahl der Plaetze in diesem interessanten Ambiente begrenzt ist, sollten sich Musikinteressierte schon jetzt Karten sichern: Zentrum fuer Musik und Kunst der Unversitaet Duisburg, Tel. 0203/379-2235.
Schuberts "Lazarus"galt bisher als kaum auffuehrbar, obwohl es auf der Hoehe seiner bekannten Meisterwerke angesiedelt ist. Das mag daran liegen, dass der 23-jaehrige Komponist seine Arbeit abbrach, nachdem er bereits mehr als die Haelfte dieses religioesen Dramas vertont hatte. So endet das Fragment inmitten in einer Arie auf dem dramatischen Hoehepunkt kurz vor Ende des zweiten Aktes. Ohne Auferstehung des Lazarus, wie im Johannes-Evangelium berichtet, fuehrt das emotionsstarke Werk zu einem versoehnlichen Ende.
Emotionsstark: Kraft von Liebe und Freundschaft
Schubert interessierte sich offensichtlich mehr fuer den Menschen Lazarus und die Sinnfrage, die sich im Anschluss an des Sterben und den Tod des Lazarus stellt. Er selbst war ein rastloser Wanderer auf der Suche nach Erloesung, wissend, dass ein Ziel letztlich nicht zu erreichen ist. Das Weiterwandern trotz aller Zweifel gelingt nur durch die Kraft von Liebe und Freundschaft, durch Menschlichkeit und Hoffnung oder modern gesagt: durch Solidaritaet. Schuberts Musik geht also nicht nur durch ihre Noten unter die Haut, sondern spricht auch inhaltlich zeitlos gueltige Fragen an.
Auffuehrungsort: Imposante Industriekathedrale
Das ploetzliche Ende des Dramas irritiert und stellt den Hoerer in ein Vakuum. Analogien zum Umbruch in der Industriegesellschaft draengen sich angesichts der juengsten Geschehnisse in der Rhein-Ruhr-Region geradezu auf. Auch der Ort der Auffuehrung ist ein besonderer - kein Konzertsaal, keine Kirche, sondern eine Industriekathedrale: Die Geblaesehalle des ehemaligen Stahlwerks Thyssen, dessen farbige Lichtinstallation von Jonathan Park an dem Abend weithin leuchten wird, im neuen Landschaftspark Duisburg-Nord.
Die Auffuehrung ist eine Zusammenarbeit der Mercator-Universitaet Duisburg mit der Stadt Duisburg, der Folkwang-Musikhochschule Duisburg und der Deutschen Schubert-Gesellschaft. Mitwirkende sind die Gesangssolisten Konstanze Maxsein, Anne Buering-Paschenda (Sopran), Dorothea Bartels (Mezzosopran), Erwin Feith und Wolfram Wittekind (Tenor), Andreas Joeren (Bass).
Der Chor der Mercator-Universitaet Duisburg wird begleitet durch das Sinfonieorchester der Folkwang-Hochschule Duisburg.
Dirigent: Armin Klaes.
Criteria of this press release:
History / archaeology, Psychology, Social studies
transregional, national
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