Renommierte Professorin bezeichnet Zuwanderung
als "absolute Notwendigkeit"
Leipzig, 1. Oktober. Mit einem Festakt im Neuen Gewandhaus begann gestern Vormittag in Leipzig der 53. Deutsche Geographentag. Noch bis Freitag diskutieren nun mehr als 1800 Geographen, Soziologen, Raum- und Stadtplaner aktuelle Probleme rund um das Thema "Die Stadt und ihre Region". In ihrer Festansprache unter dem Motto "Wozu braucht die Gesellschaft die Stadt" bezog die renommierte Wiener Stadtgeographin Professor Elisabeth Lichtenberger auch politische Debatten mit ein.
"Zuwanderung ist eine absolute Notwendigkeit für die Stadt", betonte Lichtenberger mit Blick auf eine nachhaltige europäische Stadtentwicklung. Auch gelte es, dem schlechten amerikanischen Beispiel von verödeten Innenstädten und der strikten sozialen Trennung in Europa Einhalt zu gebieten. Lichtenberger äußerte die Hoffnung, dass es in Europa trotz Globalisierung und technischer Angleichung nicht zu extremen Ausmaßen in der Stadtentwicklung wie beispielsweise in Chicago ("Slums mit 20 Kilometer Durchmesser") kommen werde. Nicht zuletzt deshalb, weil Raum in Europa ein knappes und teures Gut darstelle, das "in Zukunft noch teurer und knapper werden wird." Gewachsene staatliche Mechanismen in Punkto Städteplanung seien dafür gut gerüstet, die Bevölkerung gehe von Notwendigkeit einer staatlichen Lenkung beim Städtebau aus.
Wie diese staatliche Lenkung aussehen kann, hatte im Laufe der Eröffnungsveranstaltung schon Staatssekretär Dr. Albrecht Buttolo, im Sächsischen Innenministerium zuständig für Landesentwicklung, Städtebau und Wohnungswesen, deutlich gemacht.
Buttolo berichtete angesichts dramatischer Entwicklungen auf dem ostdeutschen Wohnungsmarkt - allein in Sachsen stünden 400.000 Wohnungen leer - von einem "Paradigmenwechsel" bei der Politik der Sächsischen Staatsregierung. "Wir haben der 'Grünen Wiese' den Kampf angesagt", erklärte er mit Blick auf die Wohnungs- und Geschäftsansiedlungen vor den Toren der Städte. Im Mittelpunkt der Raumplanung stünde klar die Entwicklung der Innenstädte. Dazu habe die Staatsregierung verschiedene Maßnahmen entwickelt, etwa die Bauförderung nur in Innnenstädten oder Bestandserwerb-Förderung vor Neubau. Doch sei auch eine Marktbereinigung - also das Abreißen - von Plattenbau- und Gründerzeit-Bausubstanz gerade in Leipzig notwendig. Die Konsolidierung des Wohnungsmarktes werde mindestens 15 Jahre dauern, so Buttolo.
Eröffnet hatte den Deutschen Geographentag Professor Manfred Meurer aus Karlsruhe, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Geographie. Festansprachen hielten neben Lichtenberger und Buttolo Holger Tschense, Bürgermeister von Leipzig, Volker Bigl, Rektor der Universität Leipzig sowie Professor Alois Mayr, Chef des Leipziger Institutes für Länderkunde und Vorsitzender des Ortsausschusses des Geographentages.
Alle Redner würdigten die traditionelle Verbundenheit des Wissenschaftsstandortes Leipzig mit der Geographie
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Dr. Peter Wittmann
Deutsche Gesellschaft für Geographie
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
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Criteria of this press release:
Biology, Economics / business administration, Environment / ecology, Geosciences, Information technology, Oceanology / climate, Social studies
transregional, national
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