Phyletisches Museum der Universität Jena zeigt Sonderausstellung „Domestikation“ / Vernissage am Freitag (26.11.), 18.00 Uhr
„Seid fruchtbar und mehrt euch und füllt die Erde und macht sie euch untertan und herrscht über die Fische im Meer und über die Vögel unter dem Himmel und über alles Getier, das auf Erden kriecht.“ So beschreibt die biblische Schöpfungsgeschichte den Auftrag Gottes an die Menschen. Doch bis aus Auerochs und Wolf unsere heutigen Rinder und Hunde wurden, verging sehr viel Zeit. Die Nutzbarmachung von Pflanzen und Tieren ist in der Menschheitsgeschichte ein junges Ereignis. Erst vor rund 10.000 Jahren wurden erstmals Reis, Weizen, Rinder, Schafe und etliche weitere Tier- und Pflanzenarten domestiziert – ans Haus (lat. domus) gewöhnt. Mit der Geschichte und den Auswirkungen von „Domestikation“ befasst sich eine gleichnamige Sonderausstellung im Phyletischen Museum der Universität Jena (Vor dem Neutor 1). Die Vernissage findet am Freitag (26.11.) um 18.00 Uhr statt, die Öffentlichkeit ist herzlich eingeladen.
Frühe Zentren der Domestikation wie Vorderasien wurden auch frühe Zentren kultureller Entwicklung. „Unsere gesamte Zivilisation ist ohne Domestikation undenkbar, denn erst die Erträge von Nutzpflanzen und -tieren erlaubten Sesshaftigkeit, Arbeitsteilung und politische Organisation“, erläutert Museums-Direktor Prof. Dr. Martin S. Fischer. „Ort und Zeit der Domestikation hatten einen bestimmenden Einfluss auf die Evolution des Menschen selbst und prägten geschichtliche Ereignisse bis hin zur Eroberung des amerikanischen Kontinents durch Europäer“, ergänzt der Evolutionsbiologe.
Die neue Sonderausstellung zeigt, welche Tiere und Pflanzen domestiziert wurden, wo die Zentren der Domestikation liegen und welche Folgen der Prozess für Menschen und domestizierte Organismen hat. Eine große Auswahl von Hundeschädeln, Schafshörnern, Hühnern, Äpfeln, Mais- und Weizenpflanzen illustriert die Vielfalt an Sorten und Rassen, die entstanden sind und inzwischen teilweise wieder verloren gehen. Einen besonderen Schwerpunkt der Schau bildet das Rind, dessen Vorfahre der Auerochse war. Es wird gezeigt, wie sich die Milchleistung durch Züchtung verändert hat und welche ökologische Rolle 1,35 Milliarden Rinder heute auf der Welt spielen. In einer eigenen Vitrine werden Labortiere und aktuelle Entwicklungen der Züchtung und Gentechnik präsentiert. „Über die anschauliche Darstellung wissenschaftlicher Fakten hinaus wird zwischen den Ausstellungsvitrinen das emotionale Verhältnis zwischen Mensch und Nutztier beleuchtet“, beschreibt Museums-Mitarbeiter Dr. Gunnar Brehm einen wichtigen museumspädagogischen Aspekt der neuen Exposition, deren künstlerische Gestaltung Elisabeth Kaufmann und Felix Sattler von der Bauhaus-Universität Weimar übernommen haben.
Die Ausstellung „Domestikation“ ist bis Herbst 2011 zu sehen. Das Phyletische Museum (Vor dem Neutor 1) ist täglich von 9-16 Uhr geöffnet.
Kontakt:
Dr. Gunnar Brehm
Phyletisches Museum der Universität Jena
Vor dem Neutor 1, 07743 Jena
Tel.: 03641 / 949184
E-Mail: gunnar.brehm[at]uni-jena.de
http://www.phyletisches-museum.uni-jena.de/
Auch dieses Skelett eines 11.000 Jahre alten Auerochsen ist in der neuen Sonderausstellung im Phylet ...
Foto: Jan-Peter Kasper/FSU
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Am Beispiel verschiedener Hühnervögel und unterschiedlicher Hundeschädel wird das Thema „Domestikati ...
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