Deutschland verfügt über zahlreiche Biobanken mit tausenden von Serum-, DNA und Gewebe-Proben zu den unterschiedlichsten Krankheitsbildern. Die Suche nach den passenden Materialproben für das jeweilige Forschungsprojekt ist derzeit jedoch noch mühsam. Das neue Projekt-Vermittlungsportal „P2B2“ wird jetzt die interdisziplinäre Forschung wesentlich erleichtert: Durch die neue Infrastruktur und Organisation der Materialbanken wird externen Forschern der Kontakt zu den ersten sechs großen Biobanken Deutschlands ermöglicht. Die Biobank des Kompetenznetzes HIV/AIDS an der Ruhr-Universität Bochum wurde aus über 70 Biobanken des Registers ausgewählt und stellt mit 80.000 Proben die größte Bank.
HIV-Bank an der RUB ist die größte
Die Biobank des Kompetenznetzes HIV/AIDS (Sprecher: Prof. Dr. Norbert Brockmeyer, RUB-Klinikum St. Josef Hospital) umfasst zurzeit 56.327 Serum-Proben, 16.292 DNA-Proben und 1.468 Gehirn-Rückenmarksflüssigkeits-Proben, 5.080 Gewebe-Proben HIV-infizierter Patienten und ist damit die insgesamt größte Biobank im Projekt. Der Zugang zu diesem Schatz wird nun allen Forschern erleichtert.
Ziel: Alle Biodatenbanken vernetzen
Das Fraunhofer Institut für Biomedizinische Technik (IBMT) und die Technologie- und Methodenplattform für die vernetzte medizinische Forschung (TMF e.V.) starten die neue Initiative zunächst mit sechs Biobanken. Nach und nach sollen dann alle großen Biobanken erschlossen werden, die im BMBF-geförderten Deutschen Biobanken-Register der TMF e.V. unter http://www.biobanken.de registriert sind. Das Projekt-Portal verbessert nicht nur die Benutzerfreundlichkeit; es werden auch gemeinsame Qualitätsstandards entwickelt und gesichert. Ziel ist es, bis September 2011 alle deutschen Biobanken in die einheitliche Infrastruktur zu integrieren und den barrierefreien Austausch von anonymisierten Materialproben unter Berücksichtigung aller anerkannten ethischen und rechtlichen Standards zu ermöglichen. Das neue nationale Biobanken-Register wird neben den Kontaktdaten, Kerninformationen in deutscher und englischer Sprache über alle Biobanken in Deutschland enthalten, wodurch ein effektiver und strukturierter Zugang zu dieser nationalen Wissenschaftsressource möglich wird.
Sichere neue Infrastruktur
„Die TMF e.V. und das Know-how des IBMT bieten uns in Deutschland eine hervorragende Basis, die bei uns vorhandenen wertvollen Biobank-Ressourcen öffentlich zugänglich zu machen, ohne die Vertraulichkeit unserer Patienten oder unserer wissenschaftlichen Arbeit zu gefährden“ begründet Prof. Norbert Brockmeyer (RUB-Klinikum und Sprecher Kompetenznetz HIV/AIDS; TMF-Vorstand) das Vertrauen der Wissenschaftler in die neue Infrastruktur.
Weitere Informationen
Prof. Dr. med. Norbert H. Brockmeyer, Sprecher KompNet HIV/AIDS, Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie der Ruhr-Universität, Tel.: 0234/509-3471, 74, E-Mail: n.brockmeyer@derma.de
Redaktion: Meike Drießen
Criteria of this press release:
Journalists, Scientists and scholars
Medicine
transregional, national
Cooperation agreements
German
You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.
You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).
Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.
You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).
If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).