Der Mond gilt gemäss der Theorie des "Giant Impact" als Produkt einer Kollision zwischen der Protoerde mit einem kleineren Planeten. ETH-Forscher präsentieren in der Science-Ausgabe vom 12. Oktober Resultate, wonach die Zusammensetzung der Sauerstoff-Isotope von Erde und Mond identisch ist. Dies ist ein starker Hinweis dafür, dass sich Protoerde und Kollisionsplanet nebeneinander, aus einem identischen Mix an Komponenten gebildet haben, und die Sonne in einem sehr ähnlichen Abstand umkreisten.
Die ETH-Forscher haben für die nun präsentierten Resultate insgesamt 31 Gesteinsproben, die von den Apollo-Missionen vom Mond zur Erde gebracht wurden, auf die Zusammensetzung der Sauerstoff-Isotope untersucht. Dazu verwendeten sie die so genannte Laser-Fluorination, die sich durch eine hohe Messgenauigkeit auszeichnet. Die Zusammensetzung der Sauerstoff-Isotope kann dafür verwendet werden, um festzustellen, woher Gesteine aus dem Sonnensystem stammen, da die Isotope ungleichmässig im Sonnensystem verteilt sind. Haben zwei grosse Körper, wie Erde und Mond, eine identische Zusammensetzung, dann sind sie auch im gleichen Abstand zur Sonne entstanden.
Die Theorie des "Giant Impact", d.h. des Rieseneinschlags, wird heute in der Fachwelt weit akzeptiert. Sie geht davon aus, dass rund 50 Millionen Jahre nach der Geburt des Sonnensystems ein etwa Mars-grosser Planet - Theia genannt - mit der Erde kollidierte. Aus dem "Schutt" des Einschlags, der ins All geschleudert wurde, hat sich dann der Mond gebildet. Wie die Resultate nun zeigen, ist die Zusammensetzung der Sauerstoff-Isotope auf dem Mond identisch mit derjenigen auf der Erde. Protoerde und Theia sind also aus einem identischen Materialmix entstanden und umkreisten die Sonne vermutlich in einem sehr ähnlichen Abstand.
http://www.cc.ethz.ch/medieninfo
Criteria of this press release:
Geosciences
transregional, national
Research results, Scientific Publications
German
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