Lisa studiert. Die 16-Jährige aus Recklinghausen besucht die 12. Klasse des Petrinum-Gymnasiums – und schon im dritten Semester die Ruhr-Universität. Als Schülerstudentin nimmt sie begeistert an der SchülerUni Bochum teil – einem Projekt, das seit 2002 besonders motivierte und leistungsstarke Schüler fördert.
Bochum, 2.12.2010
Nr. 411
Lisa studiert
16-Jährige ist im 3. Semester in der SchülerUni Bochum
Gefragter denn je: Schon vor dem Abi an der RUB studieren
Lisa studiert. Die 16-Jährige aus Recklinghausen besucht die 12. Klasse des Petrinum-Gymnasiums – und schon im dritten Semester die Ruhr-Universität. Als Schülerstudentin nimmt sie begeistert an der SchülerUni Bochum teil – einem Projekt, das seit 2002 besonders motivierte und leistungsstarke Schüler fördert. Ein Semester lang gehen die Schüler in eine Lehrveranstaltung, in den meisten Fällen können sie am Ende eine Klausur mitschreiben oder auf andere Weise einen Leistungsschein machen. Viele sind „Wiederholungstäter”. So machen auch in diesem Winter- wie schon im vergangenen Sommersemester über 140 Schüler aus der Region mit, davon rund die Hälfte als „Rückmelder“ im zweiten oder dritten Semester. Seit dem Start des Projektes lag die Teilnehmerzahl im Schnitt bei 100 pro Semester.
Schnuppern und studieren
Eine von 140 in diesem Semester ist Lisa Törk. Vor den Herbstferien 2009 wollte sie einfach mal „schnuppern” und suchte im Internet Veranstaltungen an der RUB, die sie als Schülerin besuchen kann. Dabei entdeckte sie das Angebot der Bochumer SchülerUni und meldete sich für Chemie an. „Eigentlich mag ich in der Schule alle Fächer”, sagt Lisa, „aber die Chemie und das naturwissenschaftliche Arbeiten an der Uni haben mich in ihren Bann gezogen.” Bescheiden gibt sich die Fast-schon- aber Noch-nicht-ganz-Studentin, die sowohl in der SchülerUni weitermachen als auch später Chemie in Bochum studieren und danach an der Uni bleiben will. Konkrete Vorstellungen über ihren weiteren Lebensweg hat die Schülerin – und der bisherige Erfolg gibt ihr Recht. Dabei war der Anfang gar nicht so leicht.
Gelernt zu lernen
„Im ersten Semester habe ich Allgemeine Chemie gehört und das zugehörige Praktikum absolviert”, erzählt Lisa. „Zu Beginn des Semesters haben wir Studenten gestöhnt, dass das so viel Stoff ist und man sich gar nicht alles merken kann. Der Professor hat dann alle beruhigt und das Chemiestudium mit einem Netz verglichen. Am Anfang ist das noch grobmaschig, doch je länger man studiert, desto engmaschiger wird es. Und das stimmt auch”, so Lisa. Sie ist in der Schule gut, sehr gut, und hat in ihrem zweiten Semester an der Uni sogar eine Klausur mit 1,0 bestanden – doch eine „Überfliegerin” ist sie nicht. In der ersten Klausur hat sie eine 3,3 geschrieben. Lisas wesentliche Erkenntnis im dritten Semester SchülerUni: „Ich habe an der Uni gelernt zu lernen”. So absolvierte sie im vergangenen Sommersemester die Organische Chemie I als eine von drei Teilnehmern mit der Bestnote. 130 Studierende haben die Klausur geschrieben, die Durchfallquote lag bei 65 Prozent. Waren die anderen Studenten neidisch auf sie? „Nein, eigentlich nicht.” Zumal ihr selbst die schwarz auf weiß ausgestellte Note nicht so wichtig ist: „Ich freue mich mehr darüber, dass ich die Inhalte verstanden habe.” Und wie reagieren die „echten” Studierenden auf die Schülerin in ihren Reihen? „Unterschiedlich”, so Lisa, „manche sind erstaunt und fragen mich, warum ich das jetzt schon mache, anstatt die Schul- bzw. Freizeit zu genießen. Andere finden es megacool.”
Schule geht vor
Lisa macht weiter. In diesem Semester steht Organische Chemie II auf dem Programm, zudem die Veranstaltungen „Methoden der Strukturanalyse” und „Analytische Chemie I”. Außerdem hatte sie zusammen mit einer anderen Schülerstudentin die Möglichkeit, in den vergangenen Herbstferien einen Teil des organischen Praktikums zu absolvieren und Einblick in die Laborpraxis zu bekommen. „Das macht genauso viel Spaß wie die Theorie.” Mehr ist momentan nicht drin, denn die regelmäßige Teilnahme am Praktikum würde bedeuten, dass ein Semester lang ein ganzer Tag Schule für sie ausfällt. Das widerspräche dem Grundgedanken der SchülerUni, der seit dem Start im Wintersemester 2002/03 gilt: Die Schule geht immer vor.
Die SchülerUni Bochum
Schon vor dem Abi studieren: Das ermöglicht die SchülerUni Bochum. Die „Schülerstudenten“ besuchen bereits während der Schulzeit Lehrveranstaltungen an der RUB aus allen 20 Fakultäten. Kooperationsschulen aus Bochum und Umgebung wählen leistungsstarke und hoch motivierte Teilnehmer aus und melden sie an. Ziel ist, das Leistungspotenzial der Schülerinnen und Schüler individuell zu fördern.
Angeklickt
SchülerUni Bochum:
http://www.rub.de/schueleruni/
Redaktion: Jens Wylkop
Criteria of this press release:
Journalists
interdisciplinary
regional
Schools and science, Studies and teaching
German
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