Jeder Bewohner einer Innenstadt kennt das Problem: Zahllose Liefer- und Kurierfahrzeuge behindern den morgendlichen Berufsverkehr. Sie müssen in zweiter Reihe halten, es bilden sich Staus, Lärm- und Abgasbelastungen steigen. Doch es ist Besserung in Sicht: Mit einer Reihe von Partnern entwickeln das Fraunhofer-Institut für Produktionsanlagen und Konstruktionstechnik IPK, die Deutsche Post DHL und die Spedition Meyer&Meyer im Projekt E-City-Logistik umweltfreundliche Lösungen für den Lieferverkehr der Zukunft. Am 3. Dezember 2010 erhält das Konsortium von Bundesminister Dr. Peter Ramsauer den Förderbescheid für den letzten Projektabschnitt.
Prof. Dr. h. c. Dr.-Ing. Eckart Uhlmann, Institutsleiter des Fraunhofer IPK, wird den Bescheid um 11:00 aus den Händen des Bundesministers für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung entgegen nehmen. Während des Termins besteht Gelegenheit, Demonstrationsfahrzeuge der beiden Partner DHL und Meyer&Meyer aus der Nähe zu begutachten und Fragen zum Projekt zu stellen.
Das Ziel von E-City-Logistik ist, die verkehrlichen, die betrieblichen sowie die energie- und umweltseitigen Potenziale elektrisch angetriebener Nutzfahrzeuge im innerstädtischen Belieferungsverkehr zu demonstrieren. Auch der mit ihnen verbundene logistische und ordnungsrechtliche Gestaltungsbedarf soll aufgezeigt werden. Die verkehrlichen Vorteile liegen insbesondere in der durch die leisen Elektrofahrzeuge möglichen Ausdehnung der Belieferung an den Tagesrand, die zu einer zeitlichen Entzerrung des Lieferverkehrs führen können. Hierzu werden zwei Feldversuche durchgeführt:
Das Hauptziel des KEP-Demonstrators (Kurier-Express-Paket) ist die Beschleunigung der Einführung elektrisch angetriebener Zustellfahrzeuge im innerstädtischen Zustellverkehr, da konventionelle Fahrzeuge gerade in dicht besiedelten Stadtteilen durch hohe Stoppdichten überdurchschnittlich hohe Emissionen erzeugen.
Im zweiten Feldversuch soll der Einsatz von Elektro-Nutzfahrzeugen mit elf Tonnen Gewicht für die Textillogistik (Filialbelieferung) in der Berliner Innenstadt erprobt werden. Neben der erwarteten Emissionssenkung (Luftschadstoff- und Lärmemissionen) ist es insbesondere das Ziel, durch angepasste Logistikkonzepte die Wirtschaftlichkeit elektrischer Nutzfahrzeuge zu erhöhen. Neben den fahrzeugtechnischen Einflussgrößen sollen die Wirkpotenziale einer angepassten Logistik im Zusammenspiel mit ordnungsrechtlichen Instrumenten ermittelt werden.
Die Kosten von rein elektrisch angetriebenen Nutzfahrzeugen übersteigen diejenigen eines vergleichbaren konventionellen Fahrzeugs um ein Vielfaches. Für eine breite Einführung elektrischer Nutzfahrzeuge ist es daher wichtig, die Nutzfaktoren zu ermitteln, die eine Kostensenkung mit sich bringen. Diese sind in drei Bereichen zu suchen: technologische Verbesserung der Fahrzeugkonfiguration, Umsetzung einer effizienten, an das Fahrzeug angepassten Logistik und Schaffung von ordungsrechtlichen Rahmenbedingungen. Für diese drei Bereiche zeichnet das Fraunhofer IPK während des Testbetriebs detaillierte Betriebsdaten, alle elektrischen Kenngrößen sowie die Fahrdynamik der Fahrzeuge auf. Hierfür wurde am Institut ein spezielles Erfassungssystem für Elektrofahrzeuge entwickelt. Dadurch wird eine belastbare Auswertung der Feldversuche und damit eine Quantifizierung der Vorteile elektrisch angetriebener Nutzfahrzeuge ermöglicht.
Projektkoordinator ist die Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e.V. (FhG), vertreten durch das Institut für Produktionsanlagen und Konstruktionstechnik IPK.
Die beiden Demonstrationsvorhaben der Projektpartner Meyer & Meyer Transport Services GmbH und Deutsche Post DHL Market Research & Innovation GmbH sind Teil des Projektes »E-City-Logistik«, welches im Rahmen der »Modellregion Elektromobilität Berlin/Potsdam« von der Bundesregierung gefördert wird.
Weitere Partner sind:
- Logistic Network Consultants GmbH
- Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) – Institut für Verkehrsforschung
- VMZ Berlin Betreibergesellschaft mbH
- SGE Group AG
http://Ihr Ansprechpartner für weitere Informationen:
http://Werner Schönewolf
http://Fraunhofer-Institut für Produktionsanlagen und Konstruktionstechnik IPK
http://Pascalstraße 8-9, 10587 Berlin
http://Tel.: +49 30 39006-145
http://E-Mail: werner.schoenewolf@ipk.fraunhofer.de
http://www.ipk.fraunhofer.de
Criteria of this press release:
Journalists
Traffic / transport
transregional, national
Cooperation agreements, Research projects
German
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