Der Rektor der Universität Greifswald, Prof. Dr. Rainer Westermann, hat heute (11. Januar 2011) die neue Zielvereinbarung mit dem Land Mecklenburg-Vorpommern unterzeichnet. Der Abschluss dieser Vereinbarung sichert die künftige Fächerstruktur sowie die Grundfinanzierung der Universität sowie der Medizinischen Fakultät bis Ende 2015 ab. Zudem konnte die Zukunft der Lehrbildung in Greifswald gesichert werden.
Grundlage für die Verhandlungspositionen der Universität war der Hochschulentwicklungsplan 2009.
Der Senat der Universität Greifswald hatte dem nun unterzeichneten Text der Zielvereinbarung bereits Anfang November zugestimmt. Trotzdem hat das Ministerium für Bildung- und Kultur noch vor wenigen Tagen ohne Rücksprache versucht, wichtige Formulierungen zu verändern.
„Die Zielvereinbarung können wir als fairen Ausgleich zwischen den unterschiedlichen Ausgangsvorstellungen von Universität und Bildungsministerium betrachten. Die in unserem Hochschulentwicklungsplan festgelegten Arbeitsbereiche, Fächer und Studiengänge können erhalten bleiben. Dies gilt insbesondere für die Lehramtsstudiengänge, den Diplomstudiengang Betriebswirtschaftslehre und das Fach Anglistik. Auch die Grundfinanzierung für die Universität und die Medizinische Fakultät ist gesichert. Darüber freuen wir uns auch. Trotzdem kommen wir nicht umhin, Landesregierung und Landtag aufzufordern, im Interesse der Gesamtentwicklung des Landes mehr Geld für Bildung und Wissenschaft bereit zu stellen. Ganz konkret bedeutet das für unsere Universität, dass dringend zusätzliche Mittel für eine raschere Verbesserung der Gebäudesituation bereit gestellt werden müssen, um konkurrenzfähig in Forschung und Lehre zu bleiben“, so Rektor Prof. Dr. Rainer Westermann.
Mit der Vereinbarung wird der Universität zugesichert, dass die begonnenen oder bereits im Landeshaushalt festgeschriebenen Baumaßnahmen beendet werden. Dies betrifft auch die Sanierung der ehemaligen Kinderklinik Soldmannstraße für die Botanik und die Zoologie. Das Land hat sich mit der Zielvereinbarung auch verpflichtet, den alten Klinikkomplex in der Greifswalder Innenstadt für die Geistes- und Rechtswissenschaften zu sanieren. Außerdem ist an diesem Standort ein Neubau mit Hörsälen, Bibliothek und Ausgabemensa geplant. „Dieses Projekt hat für uns außerordentlich Priorität, da dies zu einer spürbaren qualitativen Verbesserung für Lehre und Forschung führen wird. Aus diesem Grund haben wir uns nach längerer Abwägung und mit Zustimmung des Senats bereit erklärt, für die Sanierung der Inneren Medizin bzw. der Klinik für Chirurgie bis zu 12 Millionen Euro entsprechend des Baufortschritts zu verauslagen. Die Mittel für diese Vorfinanzierung wird die Uni durch eine vorübergehende Belastung ihrer körperschaftseigenen Liegenschaften bereit stellen. Das Land hat sich verpflichtet, nach Fertigstellung der Maßnahme das Geld in fünf Jahresraten zurückzuzahlen.“ Das erklärt Rektor Prof. Westermann.
Besonders hart gerungen wurde um die Zukunft der Lehrerbildung an der Universität Greifswald. Mit dem ausgehandelten Kompromiss kann die Universität Greifswald, die bestehenden Lehramtsstudiengänge mit einer hinreichend großen Studierendenzahl fortführen. Konkret will das Land gemäß der Lehrerbedarfsprognose bis 2030 langfristig 4.000 Studienplätze in der Lehrerbildung für allgemeinbildende und berufliche Schulen halten. Rund 1.500 Studierende können demnach in Greifswald eingeschrieben sein.
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