Berlin, 01. Februar 2011: Die Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU) bietet in Zusammenarbeit mit der Akademie der Unfallchirurgie ab Februar das neue Kursformat Hand-Over-Team-Training (HOTT) für Ärzte und Pflegepersonal an. Das Kursformat orientiert sich am Simulations-Team-Training aus der Luftfahrt und hilft, durch Stresssituationen hervorgerufene menschliche Fehler bei der Behandlung von Unfallverletzten zu reduzieren, teilt Professor Hartmut Siebert, Generalsekretär der DGU und Mitglied im Vorstand des Aktionsbündnisses Patientensicherheit e.V. (APS), mit.
HOTT ist ein Projekt der „Initiative Qualität und Sicherheit in Orthopädie und Unfallchirurgie“ und fördert die Erkenntnis, dass bis zu 80 Prozent der Zwischenfälle in der Medizin auf ein individuelles Fehlverhalten zurückgehen und damit potentiell vermeidbar sind. Der Kurs richtet sich an Chirurgen, Anästhesisten, Notärzte sowie an das an der Notfallversorgung beteiligte Pflege- und Rettungsdienstpersonal, die in der Notaufnahme des Krankenhauses zusammenarbeiten. HOTT simuliert die sehr komplexe und von Stress und Zeitdruck geprägte Übergabesituation von Unfallverletzten. Die Teilnehmer stellen Schockraumsituationen nach, die in der Praxis zu wirklichen Fehlern geführt haben. Als Grundlage dient dabei das Berichts- und Lernsystem Critical Incident Reporting (CIRS), das anonym gemeldete kritische Ereignisse in der Medizin zusammenführt. Das Schockraum-Simulatortraining vermittelt Verhaltensprinzipien und Kommunikationsstrategien, welche die Handlungssicherheit des interdisziplinären Teams erhöhen und so die Sicherheit des Patienten entscheidend beeinflussen.
„Ziel dieses Notfallmanagements ist es, den Risikofaktor Mensch durch den Sicherheitsfaktor Mensch zu ersetzen“, sagt Professor Norbert Südkamp, der das Kursformat unter dem Dach der DGU zusammen mit Experten der DRF Luftrettung, dem Tübinger Patientensicherheits- und Simulationszentrum TüPASS und dem ADAC entwickelt hat. Südkamp ist selbst Pilot und Ärztlicher Direktor des Departments für Traumatologie und Orthopädie der Universitätsklinik in Freiburg. Er setzt sich aus Erfahrung dafür ein, das Zusammenspiel der verschiedenen Berufsgruppen an der komplizierten Schnittstelle von Unfallrettung und Notaufnahme zu optimieren, um individuelle Fehler wie Kommunikationsfehler zu reduzieren, so dass eine optimale Notfallversorgung der Unfallverletzten sicher gestellt werden kann. Peter Strohm, Unfallchirurg und Leiter des HOTT-Kurses, bringt es auf den Punkt: „Gerade in diesen Notfallsituationen können vermeintlich kleine Unachtsamkeiten schlimme Folgen haben“.
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Criteria of this press release:
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Medicine
transregional, national
Advanced scientific education, Miscellaneous scientific news/publications
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