idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
11/05/2001 13:22

Nur der richtige Fisch soll ins Netz gehen

Dr.-Ing. Karl-Heinz Kutz Presse- und Kommunikationsstelle
Universität Rostock

    Meerestechniker aus aller Welt treffen sich zu einem Workshop am Fachbereich Maschinenbau und Schiffstechnik

    100 Millionen Tonnen Fisch kommen pro Jahr weltweit auf den Markt. Das entspricht der Quote, die dem Bedarf der Weltbevölkerung einerseits Rechnung tragen, andererseits ein Leerfischen der Meere verhindern soll. Doch es gibt eine besorgniserregende Dunkelziffer an Fisch, der zwar gefangen wird, aber zu klein ist. Dieser Fisch entspricht nicht den Normen und lässt sich außerdem nicht verkaufen - er kommt zurück ins Meer. "Meist als toter Fisch", nennt Mathias Paschen, Professor für Meerestechnik am Institut für Maritime Systeme und Strömungstechnik der Universität Rostock, das grundlegende Problem.

    Einer Lösung dieses Problems näher kommen wollen etwa 60 Fachleute aus aller Welt vom 7.-10. November. Sie treffen sich in Rostock zur DEMAT '01, ein Workshop, den Prof. Paschen 1993 initiierte und zu dem sich alle zwei Jahre am Fachbereich Maschinenbau und Schiffstechnik der Universität Rostock mit Sitz in der Südstadt deutsche Meerestechniker mit denen aus Südostasien und vielen europäischen Ländern treffen. "Vier Schwerpunkte haben wir uns gesetzt, insgesamt wird es 28 wissenschaftliche Vorträge geben", beschreibt Paschen das Mammutprogramm.

    Einen Themenrahmen bieten die Fischereinetze. "Sie sollen möglichst so arbeiten, dass der nicht marktfähige Fisch erst gar nicht aus dem Meer geholt wird. Die Netze müssen bezüglich Fangzusammensetzung und -größe eine hohe Selektivität aufweisen", nennt der Meerestechniker ein Ziel. Den Fachleuten ist bewusst, dass sich diese nur bedingt über die Größe der Netzmaschen regeln lässt. In Zusammenarbeit mit den Biologen wolle man deshalb beispielsweise herausfinden, ob sich der Fisch, der nicht gefangen werden darf und soll, so stimulieren lässt, dass er das Netz rechtzeitig verlässt.

    Paschen ist sich mit seinen internationalen Kollegen einig: Fische reagieren auf Druckunterschiede als Folge örtlicher Änderungen der Strömung innerhalb des Netzes, die sich durch das Schleppen der Fangnetze ergeben. Die gezielte Ausnutzung des Fischverhaltens ist möglicherweise der Schlüssel für eine nachhaltige Bewirtschaftung dieser Meeresressourcen.

    "Wir sind hier an der Nahtstelle von sozialen, wirtschaftlichen und ökologischen Problemen in der maritimen Welt, die sich nur international lösen lassen", erläutert Prof. Paschen die Dimension seines Fachgebietes. Verbessert sich die Qualität des Fischfanges, wird allen Aspekten gleichermaßen Rechnung getragen.

    Die Auswirkungen des Einsatzes maritim-technischer Systeme auf den Meeresboden bilden einen zweiten Themenschwerpunkt des Workshops. "Auch hier geht es nicht darum, beispielsweise Seekabel zu verbieten", sieht Paschen in der Verweigerung moderner Technologien den falschen Weg, der zur Niederlage im harten internationalen Wettbewerb führen wird. "Der Grad der Belastung für den Meeresboden, biologisch produktivster Bereich des Meeres, muss reduziert werden ohne Verzicht auf die Technik", fordert der Ingenieurwissenschaftler.

    Pressestelle (Anja Neutzling)

    Ansprechpartner:
    Prof. Mathias Paschen
    Tel. 0381 / 498 3192


    Images

    Criteria of this press release:
    Biology, Economics / business administration, Information technology, Mechanical engineering
    transregional, national
    Miscellaneous scientific news/publications, Scientific conferences
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).