Wissenschaftsministerium fördert drei Promotionskollegs der Universität Tübingen, Landesgraduiertenförderung ermöglicht vier „Twinning Projects“
Promotionskollegs und „Twinning Projects“ machen es möglich, dass Absolventen von Universitäten und Hochschulen gemeinsam promovieren. Das baden-württembergische Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst fördert gemeinsame Promotionskollegs von verschiedenen Hochschularten, darunter auch drei Projekte der Universität Tübingen. Die Kollegs werden als Kooperationen zwischen der Universität Tübingen und Hochschulen in Ludwigsburg, Stuttgart und Pforzheim organisiert. So promovieren die Absolventen beider Hochschularten zwar hauptsächlich an der Universität, betreut werden sie aber von Wissenschaftlern beider Hochschulen. Mit den Geldern werden Stipendien für Doktorandinnen und Doktoranden geschaffen. Darüber hinaus hat die Universität Tübingen eine bisher einzigartige Promotionsmöglichkeit, die „Twinning Projects“, geschaffen. Dabei erhalten jeweils ein Universitätsabsolvent und ein Absolvent einer Fachhochschule ein Stipendium und werden gemeinsam betreut. „Das Ziel der Universität ist es, Talente und Kompetenzen nicht nur der Absolventen, sondern auch der Hochschullehrer aller Hochschularten in Promotionskollegs einzubeziehen“, sagt Professor Dr. Herbert Müther, Prorektor für Forschung der Universität Tübingen.
Das Promotionskolleg „Effektive Lehr-Lernarrangements. Empirische Evaluation und Intervention in der Pädagogischen Praxis“ ist eine Zusammenarbeit der Universität Tübingen mit der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg. Das Kolleg startet am 1. August 2011, es beinhaltet insgesamt 18 Promotionsverfahren, die von beiden Hochschulen betreut werden. Darunter sind sechs Lehrerinnen und Lehrer aus Baden-Württemberg an Grund- und Hauptschulen, Realschulen oder Sonderschulen, die für drei Jahre vom Schuldienst freigestellt werden, um zu promovieren. Bei dem Projekt sollen innovative Ideen für den Schulunterricht und neue Lernverfahren auf ihre Tauglichkeit in der Praxis geprüft werden.
Des Weiteren wird das Promotionskolleg „Digital Media Produktion“ gefördert. Hier arbeitet die Universität Tübingen mit der Hochschule der Medien Stuttgart und der Universität Stuttgart zusammen. Insgesamt können zwölf Doktoranden gefördert werden, die von den drei Hochschulen gemeinsam betreut werden. Neun Stipendien werden vom Land Baden-Württemberg finanziert, drei bringen die Hochschulen selbst ein. „Diese Förderung gibt uns die Möglichkeit, mehr Doktoranden und Doktorandinnen zu unterstützten“, erklärt Professor Dr. Andreas Schilling von der Universität Tübingen. Im Promotionskolleg „Digital Media“ sollen etwa Themen wie 3D Filmproduktion, Informationsdesign oder die Rekonstruktion und Darstellung von Objekten und Materialien für virtuelle Museen bearbeitet werden.
Auch das Kolleg „Entwurf und Architektur eingebetteter Systeme“, eine Zusammenarbeit der Universität Tübingen mit der Hochschule Pforzheim, fördert das Wissenschaftsministerium Baden-Württemberg. Insgesamt erhalten Tübingen und Pforzheim bis zu zehn Stipendien. Unter eingebetteten Systemen versteht man Hardware/Software-Systeme, die das Herz vieler moderner Produkte vom Auto bis zur Kommunikationstechnik ausmachen. Das Kolleg beschäftigt sich unter anderem mit der Entwicklung systematischer Entwurfsverfahren, um alle wichtigen Faktoren einzubinden und den Entwicklungsprozess zu vereinfachen.
Das Promotionsrecht ist den Universitäten vorbehalten, mit den Promotionskollegs soll forschungsstarken Hochschulen ebenfalls die Möglichkeit gegeben werden, an Promotionsverfahren mitzuwirken. Promotionskollegs sind Hochschuleinrichtungen, deren Aufgabe es ist, besonders geeignete Doktorandinnen und Doktoranden auszuwählen, zu betreuen und weiter zu qualifizieren. „Es ist in unserem Interesse, anwendungsorientierte Aspekte der Forschung stärker in den Blick zu nehmen“, erklärt Prorektor Herbert Müther. „Dabei hilft die Zusammenarbeit mit den Hochschulen für angewandte Wissenschaften.“
Unabhängig von der Idee der Kooperativen Promotionskollegs aber mit gleicher Zielsetzung hatte die Universität Tübingen bereits zuvor so genannte „Twinning Projects“ ins Leben gerufen. Ein Twinning Project besteht jeweils aus zwei Stipendien für Promotionsverfahren, die von der Landesgraduiertenförderung des Landes Baden-Württemberg unterstützt werden. Dabei geht ein Stipendium an einen Absolventen der Universität Tübingen, eines geht an einen Absolventen einer Hochschule der Region. Die Stipendien sind auf zwei Jahre angelegt, mit der Option auf ein Jahr Verlängerung. Ziel des Projektes ist, dass Arbeitsgruppen von Universität und Hochschule ein Thema gemeinsam bearbeiten und dann von dieser Zusammenarbeit profitieren. „Diese kleineren Projekte, die ‚Twinning Projects’, sind einzigartig in der Hochschullandschaft“, sagt Herbert Müther.
Derzeit gibt es an der Universität Tübingen vier solcher Twinning Projects. Im Bereich Informatik arbeitet die Universität mit der Fachhochschule Pforzheim zusammen, in der Biologie mit der Hochschule Esslingen, ebenso wie in der Erziehungswissenschaft. In der Physikalischen und Theoretischen Chemie gibt es eine Zusammenarbeit mit der Fachhochschule Reutlingen.
Kontakt:
Promotionskolleg „Effektive Lehr-Lernarrangements. Empirische Evaluation und Intervention in der Pädagogischen Praxis“
Dr. Albrecht Wacker
Universität Tübingen
Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät
Institut für Erziehungswissenschaft
Europastr. 6 · 72072 Tübingen
Telefon +49 7071 2974135
Telefax +49 7071 295371
http://albrecht.wacker[at]uni-tuebingen.de
Promotionskolleg „Digital Media Produktion“
Professor Dr. Andreas Schilling
Universität Tübingen
Institut für Medieninformatik
Sand 14 · 72076 Tübingen
Telefon +49 (0)7071 29-75462
http://schillling[at]uni-tuebingen.de
Promotionskolleg „Entwurf und Architektur eingebetteter Systeme“
Professor Dr. Wolfgang Rosenstiel
Universität Tübingen
Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät
Technische Informatik
Sand 13 · 72076 Tübingen
Telefon +49 7071 2975482
Telefax +49 7071 295062
http://rosenstiel[at]informatik.uni-tuebingen.de
Twinning Projects
Silke Knödler
Universität Tübingen
Zentrale Verwaltung
Wilhelmstr. 5 · 72076 Tübingen
Telefon +49 7071 29-76783
http://silke.knoedler[at]verwaltung.uni-tuebingen.de
Universität Tübingen
Hochschulkommunikation
Leiterin Myriam Hönig
Abteilung Presse, Forschungsberichterstattung, Information
Michael Seifert
Telefon +49 7071 29-76789
Telefax +49 7071 29-5566
http://Michael.seifert[at]uni-tuebingen.de
http://www.uni-tuebingen.de/aktuelles
Criteria of this press release:
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Biology, Information technology, Media and communication sciences, Teaching / education
transregional, national
Cooperation agreements, Studies and teaching
German
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