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11/12/2001 09:29

Universität Tübingen erhält drei neue Graduiertenkollegs

Michael Seifert Hochschulkommunikation
Eberhard Karls Universität Tübingen

    Universität Tübingen erhält drei neue Graduiertenkollegs

    Doktoranden werden sich mit Kognitiver Neurobiologie, globalen Herausforderungen und Zellbiologie beschäftigen

    Allein drei von insgesamt 25 neubewilligten Graduiertenkollegs gehen, wie die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) mitgeteilt hat, an die Universität Tübingen. Die neuen Kollegs werden im April 2002 ihren Betrieb aufnehmen. Dann werden sich Doktorandinnen und Doktoranden im interdisziplinären Verbund mit kognitiver Neurobiologie, transnationalen und transkulturellen Lösungswegen für globale Herausforderungen und zellbiologischen Mechanismen des Immunsystems beschäftigen. Damit wird die Universität Tübingen im Jahre 2002 16 Graduiertenkollegs haben und ihren Platz unter den bundesweit erfolgreichsten Universitäten im DFG-Förderprogramm der Graduiertenkollegs behaupten.

    Das Graduiertenkolleg "Kognitive Neurobiologie" fördert Promotionsarbeiten, die sich mit der Neurobiologie kognitiver Leistungen beschäftigen. Solche Leistungen, die im Verhalten messbar sind, sind z.B. die Wahrnehmung, das Gedächtnis, die Fähigkeit, Probleme zu lösen oder die Sprache. Ziel einer neurobiologischen Erforschung der Kognition ist das Verständnis der neuronalen und physiologischen Mechanismen solcher kognitiver Leistungen, ihrer Evolution im Tierreich, ihrer Individualentwicklung (Ontogenese und Lernen) sowie ihres adaptiven Nutzens im Sinne der Selektionstheorie (Ökologie). Die DFG unterstützt das Graduiertenkolleg ab 1.4.2002 für drei Jahre mit 12 Promotionsstipendien und Sachmitteln. Das Lehrprogramm umfasst Kolloquien, Seminare sowie berufsorientierte Veranstaltungen und Exkursionen. Die beteiligten Hochschullehrer gehören den Fakultäten für Biologie, Medizin, Sozial- und Verhaltenswissenschaften, bzw. dem Max-Planck-Institut für biologische Kybernetik an. Sprecher ist Prof. Dr. Hanspeter Mallot vom Zoologischen Institut. Das Graduiertenkolleg hat enge Bezüge zum Sonderforschungsbereich 550 "Erkennen, Lokalisieren, Handeln - Neurokognitive Mechanismen und ihre Flexibilität".

    Globale Herausforderungen überschreiten die den Nationalstaaten und Staatenverbindungen zur Verfügung stehenden Problemlösungskapazitäten. Sie haben in den miteinander vernetzten Feldern von Politik, Wirtschaft, Recht und Erziehung den internationalen Regelungsbedarf erhöht. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft setzt insofern ein Signal zur richtigen Zeit: Sie genehmigte soeben den Antrag von 12 Tübinger Wissenschaftlern auf ein Graduiertenkolleg zum 1. April 2002 mit dem Titel "Globale Herausforderungen - transkulturelle und transnationale Lösungswege". 18 neue Doktoranden- und 2 Postdoktoranden-Stipendien sind zu vergeben. Die Schwerpunkte der gemeinsamen Forschungsarbeit liegen auf der Nationen, Kulturen und Religionen übergreifenden Analyse von Verflechtungsstrukturen und Problemlagen sowie auf der Untersuchung von wirksamen Möglichkeiten eines interkulturellen und interreligiösen Dialogs.

    Die interdisziplinäre Zusammensetzung verspricht, besonders fruchtbar zu werden: Erziehungswissenschaft, Islamwissenschaft, Jüdische Philosophie, Philosophie, Politikwissenschaft, Rechtswissenschaft, Sinologie, Theologie und Wirtschaftswissenschaft.Nach Auskunft der beiden Sprecher des Kollegs, Prof. Karl-Josef Kuschel und Prof. Heinz-Dieter Assmann ist die gegenwärtige weltpolitische Lage ein "gewaltiger Motivationsschub", die Suche nach "transnationalen und transkulturellen Lösungswegen" interdisziplinär zu verstärken.

    Ziel des neuen Graduiertenkollegs "Zellbiologische Mechanismen immunassoziierter Prozesse" (Sprecher: Prof. Hans-Georg Rammensee) ist die Ausbildung und Förderung von naturwissenschaftlichen und medizinischen Doktoranden auf dem Gebiet der Zellbiologie und Immunologie. Studierende der Medizin sollen an Methoden und Arbeitsweisen der Grundlagenforschung herangeführt, und Studierenden der Naturwissenschaften soll ein vertieftes Verständnis für klinisch relevante Forschung vermittelt werden. Neben diesen vorrangigen wissenschaftlichen und fachlichen Zielen will das Graduiertenkolleg auch als Schnittstelle zwischen Hochschule und praxisorientierter Gesundheitsforschung fungieren. Die beteiligten Arbeitsgruppen kommen aus den Fakultäten für Biologie, für Chemie und Pharmazie sowie hauptsächlich aus der Medizinischen Fakultät.Von besonderer Bedeutung für viele der beteiligten Arbeitsgruppen sind funktionelle Proteom- und Genomanalysen, insbesondere für die Entwicklung neuer Diagnose - und Therapieverfahren. Das neue Graduiertenkolleg wird von der DFG mit 1,3 Mio DM für 3 Jahre gefördert.

    In den Graduiertenkollegs fördert die Deutsche Forschungsgemeinschaft jeweils 15 bis 20 besonders qualifizierte Doktoranden, die meistens interdisziplinär im Rahmen eines koordinierten Forschungsprogramms zusammenarbeiten. Angeleitet werden sie von Professoren, die in Forschung und Lehre besonders ausgewiesen sind. Derzeit bereiten sich nach Angaben der Deutschen Forschungsgemeinschaft rund zehn Prozent aller Doktoranden in Deutschland in Graduiertenkollegs auf ihre Promotion vor. Absolventen von Graduiertenkollegs seien in der Regel umfassender qualifiziert und durchschnittlich zwei Jahre jünger als ihre Studienkollegen.

    EBERHARD KARLS UNIVERSITÄT TÜBINGEN
    Presse- und Öffentlichkeitsarbeit · Michael Seifert
    Wilhelmstr. 5 · 72074 Tübingen
    Tel.: 0 70 71 · 29 · 7 67 89 · Fax: 0 70 71 · 29 · 5566
    E-Mail: michael.seifert@verwaltung.uni-tuebingen.de
    Wir bitten um Zusendung von Belegexemplaren!


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    Criteria of this press release:
    Biology, Information technology, Law, Medicine, Nutrition / healthcare / nursing, Politics, Social studies
    transregional, national
    Research projects
    German


     

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