Die Spanplatte der Zukunft könnte leichter und fester sein als bisher – und teilweise aus Mais bestehen. Forstwissenschaftler der Universität Göttingen haben einen leichten Verbundwerkstoff entwickelt, der aus Holzspänen und Mais in Form von Popcorngranulat besteht. Der Werkstoff „BalanceBoard“ entstand in Zusammenarbeit mit der Pfleiderer AG, einem der führenden Holzwerkstoffhersteller weltweit.
Pressemitteilung Nr. 46/2011
Leichter und fester: Spanplatten aus Popcorn
Göttinger Wissenschaftler entwickeln Holzwerkstoff aus schnell nachwachsenden Rohstoffen
(pug) Die Spanplatte der Zukunft könnte leichter und fester sein als bisher – und teilweise aus Mais bestehen. Forstwissenschaftler der Universität Göttingen haben einen leichten Verbundwerkstoff entwickelt, der aus Holzspänen und Mais in Form von Popcorngranulat besteht. Der Werkstoff „BalanceBoard“ entstand in Zusammenarbeit mit der Pfleiderer AG, einem der führenden Holzwerkstoffhersteller weltweit. Spanplatten mit einer Mittelschicht aus Popcorngranulat erfüllen die technischen Anforderungen an vergleichbare Standard-Spanplatten. Die Mischung aus Spänen und Maisgranulaten führt allerdings dazu, dass die Platten bis zu 35 Prozent leichter sind und preisgünstiger hergestellt werden können. „Mit BalanceBoard haben wir die Grundlage für eine neue Generation von Holzwerkstoffen geschaffen“, so der Leiter des Projekts, Prof. Dr. Alireza Kharazipour von der Fakultät für Forstwissenschaften und Waldökologie der Universität Göttingen.
Der Bedarf an Rohholz ist in den vergangenen Jahrzehnten erheblich gestiegen. Industrie und Wissenschaft suchen daher verstärkt nach alternativen Rohstoffen zur Herstellung von Möbeln, Bodenbelägen und anderen Holzprodukten. BalanceBoard besteht zu etwa 35 Prozent aus Rohstoffen, die innerhalb eines Jahres nachwachsen und in großer Menge zur Verfügung stehen. Untersuchungen an der Universität Göttingen haben gezeigt, dass Spanplatten mit einer Mittelschicht aus Popcorngranulat eine höhere Festigkeit aufweisen als vergleichbare Platten aus Holzspänen, bei gleichzeitig verringerter Rohdichte. Aufgrund des geringeren Gewichts lassen sich beim Transport und bei der weiteren Verarbeitung der Platten Energie und Kosten sparen. Darüber hinaus werden durch die Verwendung von BalanceBoard nicht nur Ressourcen geschont, sondern auch das Klima: Genau wie Holz speichern die Maispflanzen Kohlenstoffdioxid, das in der Spanplatte gebunden und erst beim Verrotten wieder freigesetzt wird.
Spanplatten mit BalanceBoard lassen sich auf vorhandenen Produktionsmaschinen herstellen und weiterverarbeiten. Der Werkstoff ist vollständig recycel- beziehungsweise biologisch abbaubar. Die Pfleiderer AG hat das Produkt Anfang dieses Jahres erstmals auf der Messe BAU 2011 in München vorgestellt. BalanceBoard ist als einer von fünf Biowerkstoffen für die Auszeichnung „Biowerkstoff des Jahres 2011“ nominiert worden, die auf dem vierten Biowerkstoff-Kongress am 15. und 16. März in Köln verliehen wird.
Hinweis an die Redaktionen:
Ein Foto von Prof. Dr. Alireza Kharazipour haben wir unter http://www.uni-goettingen.de/de/3240.html?cid=3794 zum Download bereitgestellt.
Kontaktadresse:
Prof. Dr. Alireza Kharazipour
Georg-August-Universität Göttingen
Fakultät für Forstwissenschaften und Waldökologie
Büsgen-Institut
Abteilung Molekulare Holzbiotechnologie & Technische Mykologie
Büsgenweg 2, 37077 Göttingen
Telefon (0551) 39-3488, Fax (0551) 39-9838
E-Mail: akharaz@gwdg.de
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Prof. Dr. Alireza Kharazipour
Foto: Uni Göttingen
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Criteria of this press release:
Business and commerce, Journalists, Scientists and scholars
Construction / architecture, Economics / business administration, Environment / ecology, Materials sciences, Zoology / agricultural and forest sciences
transregional, national
Research results, Transfer of Science or Research
German
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