Romanisten der Universität Jena starten Ringvorlesung „150 Jahre Einigung Italiens“ am 6. April
150 Jahre ist es her: Italienische Patrioten legen den Grundstein für einen selbstständigen Nationalstaat. Durch Unabhängigkeitskriege, Bündnisse mit anderen Staaten und Volksabstimmungen konnten die ursprünglich eigenstaatlichen Fürstentümer und Regionen trotz etlicher Rückschläge zum heutigen Italien vereinigt werden.
Das Institut für Romanistik der Friedrich-Schiller-Universität Jena bietet im kommenden Sommersemester zu dieser Thematik eine öffentliche Ringvorlesung „1861-2011: 150 Jahre Einigung Italiens“ an. Die Veranstaltungen finden ab dem 6. April jeden Mittwoch von 18 bis 19 Uhr im Hörsaal 250 des Hauptgebäudes der Universität (UHG, Fürstengraben 1) statt. Ausgenommen sind die erste und die letzte Veranstaltung: Zur Premiere am 6. April mit Michele Valensise, dem Botschafter Italiens in Deutschland, laden die Romanisten in die Aula des UHG ein; „Ein italienischer Abend“ wird zum Abschluss am 6. Juli im Kollegienhof (Kollegiengasse 10) gefeiert.
Initiiert wurde die Vortragsreihe von Italienisch-Lektor Massimo Minelli und Prof. Dr. Rainer Schlösser, Direktor des Instituts für Romanistik der Universität Jena, welches zu den wenigen Instituten in Deutschland zählt, an denen das gesamte Spektrum der romanischen Sprachen angeboten wird. „Italienisch ist als Unterrichtsfach an der Universität Jena bereits seit 1595 und damit länger als an fast allen anderen Universitäten nachweisbar“, sagt Prof. Schlösser.
„Deutschland und Italien sind sich sehr ähnlich“, erklärt Rainer Schlösser und führt weiter aus: „Beide Länder haben spät, nämlich erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, zu ihrer Staatlichkeit gefunden.“ Daher sind die 13 Vorträge interdisziplinär und oft auch vergleichend angelegt: Sowohl Sprach- und Literaturwissenschaftler, als auch Historiker, Kunsthistoriker und Musikwissenschaftler werden sich zu verschiedenen Aspekten der italienischen Einigungsbewegung äußern. Die Besucher erwarten u. a. Vorträge über die Bedeutung der italienischen Sprache für die staatliche Einheit, Dante als Identifikationsfigur und die Entstehung des Roten Kreuzes im Kontext der italienischen Einigung. „Es ist ein Programm entstanden, das ein breites Spektrum italienischer Kultur und Geschichte abdeckt. Die möglichen Verbindungen zur deutschen Reichseinigung interessieren ebenso wie die Frage nach der Vollendung der italienischen Einheit“, ist sich Prof. Schlösser sicher und lädt alle Interessierten herzlich ein.
Weitere Informationen sind zu finden unter: www.romanistik.uni-jena.de.
Kontakt:
Prof. Dr. Rainer Schlösser
Institut für Romanistik der Friedrich-Schiller-Universität Jena
Ernst-Abbe-Platz 8, 07743 Jena
Tel.: 03641 / 944641 oder 944600
E-Mail: rainer.schloesser[at]uni-jena.de
http://www.romanistik.uni-jena.de/wp-content/uploads/2011/03/zeitplan.pdf - das Programm der Ringvorlesung.
Einer der Initiatoren der neuen Vorlesungsreihe, der Jenaer Romanist Prof. Dr. Rainer Schlösser.
Foto: Peter Scheere/FSU
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