Die Fakultät Kulturwissenschaften der Universität Dortmund ehrt heute (19.11.01, 16:00 Uhr) den international hoch angesehenen Klassischen Philologen und Historiker Martin Ostwald mit der Verleihung der Ehrendoktorwürde. Die Fakultät setzt damit gleichzeitig ein Zeichen für die
Integration von Philologie und Geschichte.
Der Lebens- und Berufsweg von Martin Ostwald ist geprägt durch die unheilvollen Verwerfungen deutscher Geschichte und ihre Auswirkungen in Europa und Übersee. Der neue Ehrendoktor der Dortmunder Universität ist am 15.1.1922 in Dortmund geboren, Seine humanistische Ausbildung am Dortmunder Stadtgymnasium - dem früheren Archigymnasium - endete in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938, der "Reichskristallnacht", in der er, sein jüngerer Bruder und sein Vater als Juden in das berüchtigte Gestapo-Gefängnis Steinwache gebracht wurden. Nur die Kinder konnten mit einem "Kindertransport" über die Niederlande und England nach Kanada entkommen.
Nach dem Studium der Klassischen Philologie in Toronto promovierte Ostwald bei dem berühmten Gräcisten Kurt von Fritz an der Columbia University. Seine akademische Karriere begann er New York, dann wurden das Swarthmore College und die University of Pennsylvania zur akademischen Heimat von Martin Ostwald.
Mit der Verleihung des Doctor honoris causa der Philologie würdigt die Fakultät Kulturwissenschaften Martin Ostwalds geistiges und - im weitesten Sinn - auch politisches Wirken als international anerkannter Forscher und Lehrer der Alten Geschichte.
Eine Besonderheit ist: Die Altertumswissenschaften sind im Lehrangebot der Universität Dortmund nicht vertreten. Mit der Ehrenpromotion wird auch unterstrichen, dass die kulturwissenschaftlichen Leistungen des Altertums stärker beachtet und für die Fakultät fruchtbar gemacht werden sollen. Dem dient auch die Ehrung eines Forschers, der sich intensiv mit der Entwicklung von der Kultur des ungeschrieben Gültigen zum geltenden Gesetz befasst hat. Zugleich gilt Ostwald als Wissenschaftler, dessen Wirken sich durch seinen ausgeprägten Sinn für Gegenwartsbezüge auszeichnet.
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Weitere Auskunft:
Prof. Dr. Walter Grünzweig, Institut für Anglistik und Amerikanistik, Ruf 0231-755-2912, E-Mail gruenzweig@englisch.fb15.uni-dortmund.de
Prof. Dr. Bernd Schönemann, Historisches Institut, Ruf 0231-755-5207, E-Mail histinst@dx1.hrz.uni-dortmund
Criteria of this press release:
History / archaeology, Language / literature, Social studies
regional
Miscellaneous scientific news/publications, Personnel announcements
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