Prof. Jan Schwab von der Klinik für Neurologie der Charité – Universitätsmedizin Berlin hat für seine Forschungen zu den körpereigenen Vorgängen, die eine Entzündungsreaktion beenden, den Novartis-Preis für therapierelevante pharmakologische Forschung erhalten. Der experimentelle Neurologe konnte erstmals nachweisen, dass vor allem aktive, entzündungsauflösende Lipidmoleküle, sogenannte Resolutionsagonisten, für das Ende einer Entzündung maßgeblich sind. Die Fresszellen des Immunsystems werden von diesen Fettmolekülen so stimuliert, dass sie eine Entzündung zügig aufräumen können. In einem zweiten Schritt wird die Bewegung der Fresszellen in Richtung der Lymphknoten befördert. Die Lymphknoten fungieren als immunlogischer Kontrollpunkt, sogenannter ‚proof of principle‘. Die Entdeckung ermöglicht neben der klassischen, entzündungshemmenden Behandlungsmethode (z.B. mit Cortison) eine neue, komplementäre Behandlungsstrategie, die mittels identifizierter Resolutionsagonisten funktioniert. Das hat den Vorteil, dass die Entzündung aktiv aufgelöst wird, ohne die Immunkontrolle durch die Lymphknoten zu gefährden. Es bieten sich insbesondere neue Therapiemöglichkeiten bei Krankheiten, die von andauernden Entzündungsreaktionen begleitet werden. Dazu gehören beispielsweise Schlaganfälle, Rückenmarksverletzungen und rheumatische Erkrankungen. Der Preis wird alle zwei Jahre von der Novartis-Stiftung für therapeutische Forschung in Zusammenarbeit mit der Deutschen Gesellschaft für experimentelle und klinische Pharmakologie und Toxikologie verliehen und ist mit 10.000 Euro dotiert.
Kontakt:
Prof. Jan Schwab
Klinik und Poliklinik für Neurologie & Experimentelle Neurologie
Charité – Universitätsmedizin Berlin
t: +49 30 450 560 293
jan.schwab@charite.de
Prof.Dr.med.Dr.rer.nat Jan Schwab
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