Wilhelmshaven. „Energy Edutainment“ heißt ein Forschungsprojektder Jade Hochschule, das regionale Energieorte rund um die Stadt Wilhelmshaven auch touristisch erlebbar machen will.
Studierende beleuchten alternative Szenarien für die Einbindung von Energiethemen und -orten in das touristische Erleben der Region.
Es handelt sich dabei um ein interdisziplinäres Vorhaben unter der Leitung der Professoren Dr. Gerd Hilligweg und Dr. Stephan Kull vom Fachbereich Wirtschaft und Dr. Harald Lohner vom Fachbereich Management, Information, Technologie. Gefördert wird das Forschungsvorhaben von der Kuhlmann Stiftung Wilhelmshaven, der Stadtsparkasse Wilhelmshaven und der Stabstelle Energie der Stadt Wilhelmshaven.
Die Gegend um Wilhelmshaven kennzeichnet zum einen die touristische Attraktivität der umliegenden Landschaften wie Wangerland und Ammerland aber auch Wattenmeer und Inseln, die auch in Wilhelmshaven zu einer städtetouristischen Ausprägung führt. Zum anderen ist Wilhelmshaven eine internationale Energiedrehscheibe, die in regenerative Energien wie Windenergie aber auch in Erdöl, Steinkohle und andere Energieträgertransporte und -verarbeitung involviert ist. „Wenn beide Charakteristika ohnehin existieren, bisher aber unverbunden nebeneinander stehen, so liegt der Versuch nahe, über das Projekt eine positive Verbindung herzustellen“, meint Stephan Kull.
Dem Projekt gingen verschiedene Vorarbeiten und Veröffentlichungen zu den Themen „Windenergie und Tourismus“ sowie „Edutainment“ voraus. So ist in einer Befragung von Touristen in der Gegend um Wilhelmshaven ein hohes Interesse an mehr Wissen über Windenergie festgestellt worden. Die Vermittlung sollte sich nach Meinung der Befragten weniger auf Informationsbroschüren und Hinweistafeln sondern auf das eigene Erleben stützen. Daraus entwickelte sich das Forschungsprojekt zum Thema „Edutainmentwelten“.
Für eine Zusammenführung von Urlaubserlebnis und Wissensvermittlung wird auf das Konzept des „Edutainment“ zurückgegriffen. Es basiert auf einer sachlichen, zeitlichen und räumlichen Ver-schmelzung von Bildung und Unterhaltung in weiten Bereichen. Die Bildungskomponente konkretisiert sich im Erwerb von Informationen über Wissen hin zu Kompetenzen, die Unterhaltungskomponente von äußerer Stimulation über Animation hin zu echtem Erlebnis.
„Wir wollen die hohe Bedeutung von Wilhelmshaven als Energie-Drehscheibe den touristischen Besuchern der Region deutlich machen. Hierbei wird auf eine neutrale und ausgewogene Vermittlung von allen Bestandteilen eines Energie-Mixes abgestellt“ erläutert Gerd Hilligweg. „Sowohl für regenerative Energien als auch für die klassischen Energieträger finden sich Beispiele in der Region. Über diese zu besichtigenden Objekte hinaus soll eine ganzheitliche Übersicht über das Möglichkeitenspektrum mit seinem jeweiligen Für und Wider gegeben werden“, fügt Harald Lohner hinzu.
Marketingfachmann Stephan Kull interessiert sich besonders für die Erlebniskomponente der Energiekomplexe. So schwebt ihm beispielsweise vor, am Energieort „Windkraftanlage“ neben der Bootsfahrt zu einem Offshore-Windpark mit Kindern im kurzen Kreativworkshop über eine selbst angefertigte kleine Windmühle eine Lampe zum Leuchten zu bringen, um dann mit deren Hilfe in einer dunklen Kammer ein Lösungswort als Teil eines umfassenden Energierätsels sehen zu können.
Das Konzept beinhaltet also die Vision einer spielerischen und nachhaltigen Auseinandersetzung mit Chancen und Risiken von verschiedenen konventionellen und innovativen Energieträgern.
Windräder als touristisches Erlebnis
Foto: Katrin Zempel-Bley
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Criteria of this press release:
Journalists
Economics / business administration, Energy
regional
Research projects
German
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