Sportwissenschaftler der Friedrich-Schiller-Universität laden zur DVS-Tagung vom 14.-16. April nach Jena ein
„Ein Sportler kennt keinen Schmerz?“, fragt Prof. Dr. Heiko Wagner am Donnerstag (14. April) in den Rosensälen der Friedrich-Schiller-Universität Jena (Fürstengraben 27). Der Sportwissenschaftler aus Münster hält einen der vier Hauptvorträge bei der Tagung der DVS-Sektion Biomechanik 2011, die vom 14. bis 16. April in Jena abgehalten wird.
Unter dem Titel „Biomechanik – vom Muskelmodell bis zur angewandten Bewegungswissenschaft“ laden Dr. Tobias Siebert und Prof. Dr. Reinhard Blickhan Fachkolleginnen und -kollegen der Deutschen Vereinigung für Sportwissenschaft (DVS) nach Jena ein. Zum dritten Mal wird eine biomechanisch orientierte DVS-Tagung durch die Jenaer Sportwissenschaftler ausgerichtet. Und die Resonanz von über 100 Anmeldungen spricht für kompetente Gastgeber.
„Wir haben ein anspruchsvolles Programm mit 46 wissenschaftlichen Vorträgen zusammengestellt, in dem die Jenaer Schwerpunkte deutlich sichtbar sind“, erläutert der Physiker und Zoologe Reinhard Blickhan, der als Inhaber des Lehrstuhls für Bewegungswissenschaft der Universität Jena ein interdisziplinäres Team leitet.
Ein Fokus der Jenaer Forscher richtet sich darauf, die Diagnose der Muskeln auf eine wissenschaftliche Basis zu stellen. „Wir betreiben in Jena Grundlagenforschung, deren Ergebnisse in vielfältiger Weise in den unterschiedlichen Disziplinen der Sportwissenschaft angewendet werden“, sagt Dr. Tobias Siebert. Ausgehend von Versuchen mit Menschen und Tieren erstellen die Jenaer Sportwissenschaftler rechnergestützte Muskel-Skelett-Modelle. Mit Hilfe solcher Modelle kann man zum Beispiel die individuellen Leistungsgrenzen eines Sportlers herausfinden. Daten, wie sie im Lauflabor der Universität erhoben werden, finden zudem Eingang bei den Trainingswissenschaftlern und helfen Forschern, neuartige Roboter zu entwickeln. Dr. Siebert schätzt die mathematischen Modellierungen, da es aufgrund der Komplexität des Untersuchungsgegenstandes – sprich des Menschen – häufig nicht möglich ist, alle Abhängigkeiten, Phänomene und Variablen direkt zu messen.
Die Tagung solle eine Brücke schlagen zwischen den Schwerpunkten der Jenaer Bewegungswissenschaft und klassischen Gebieten der Sportbiomechanik, sagt Prof. Blickhan. Er sei deshalb besonders froh, Vertreter der unterschiedlichen Disziplinen der Sportwissenschaft in Jena begrüßen zu können, zumal das erste Symposium der Sektion Biomechanik der DVS von seinem Amtsvorgänger Prof. Dr. Wolfgang Gutewort in Jena 1992 durchgeführt wurde.
Kontakt:
Dr. Tobias Siebert
Institut für Sportwissenschaft der Friedrich-Schiller-Universität Jena
Seidelstraße 20, 07749 Jena
Tel.: 03641 / 945704
E-Mail: tobias.siebert[at]uni-jena.de
Daten, wie sie im Lauflabor der Universität Jena erhoben werden, finden Eingang bei den Trainingswis ...
Foto: Jan-Peter Kasper/FSU
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