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06/16/1997 00:00

Uni Bayreuth auf LASER 1997

Ursula Küffner Pressestelle
Universität Bayreuth

    Medienmitteilung der Uni Bayreuth, Nr. 28/97, 16. Juni 1997

    Auf der LASER '97 in Muenchen praesentiert die Uni Bayreuth:

    WIE ORGANISCHE DIODEN LAENGER LEUCHTEN UND ECHTZEITHOLOGRAPHIE MIT POLYMEREN

    Forscher des Bayreuther Instituts fuer Makromolekuelforschung

    Bayreuth (UBT). Mit einer bereits patentierten Erfindung, die die Leuchtdauer von Dioden auf organischer Basis verbessert sowie mit der Echtzeitholographie mit Polymeren, also Kunststoffen, praesentieren Experimentalphysiker die Universitaet Bayreuth auf der LASER _97, die von heute bis zum Freitag am dem Muenchner Messegelaende stattfindet.

    Hintergrund des in Muenchen gezeigten Patents sind sogenannte LEDs (light emitting diodes), also optoelektronische Bauteile, die durch Anlegen einer elektrischen Spannung Licht aussenden. Anorganische LEDs sind bereits seit mehreren Jahrzehnten jedermann aus Anzeigeelementen bekannt. Organische LEDs haben seit Anfang der 90er Jahre vermehrt das Interesse von Forschern gefunden. Ihre Vorteile sind, dass sie als hauchduenne Polymerfolien kostenguenstig und grossflaechig herstellbar sind. Allerdings war ihre Lebensdauer fuer einen sinnvollen technologischen Einsatz noch viel zu kurz.

    Mit zu den Forschern, die sich mit den Leuchtdioden auf organischer Basis beschaeftigen, gehoeren seit Jahren auch die Wissenschaftler (Physiker und Chemiker) das Bayreuther Instituts fuer Makromolekuelforschung (BIMF) und des Lehrstuhls Experimentalphysik II (Professor Dr. Markus Schwoerer). Zwei Mitarbeiter, Dr. Manfred Herold und der Techniker Juergen Gmeiner zeigen bei der LASER _97 ein patentiertes Verfahren, wie die Langzeitstabilitaet der organischen Leuchtdiode verbessert wird.

    Im wesentlichen handelt es sich dabei um eine punktuelle Aenderung des Herstellungsverfahrens. Fuer die Herstellung organischer LEDs wird mindestens eine transparente und leitfaehige Elektrode benoetigt, die mit Indium-Tin-Oxide (ITO) beschichtet wird. Ein haeufig als aktive organische Schicht eingesetztes Material ist PPV (Poly(p-Phenylen Vinylen)). Es ist unloeslich, nicht schmelzbar und wird daher ueber eine sogenannte Praepolymerroute hergestellt. Das Praepolymer laesst sich gut zu duennen Filmen verarbeiten und durch thermische Konversion in PPV ueberfuehren. Man hat allerdings festgestellt, dass die dabei freiwerdenden chemischen Verbindungen mit der Anodenschicht reagieren und diese zumindest teilweise zerstoeren, falls ITO die Anode ist.

    Das Patent liegt nun darin, eine alternative Beschichtung als Anode einzusetzen: FTO (fluorine-doped tin oxide). Bei dieser chemisch wesentlich stabileren Beschichtung ist keine Reaktion mit den bei der Herstellung von PPV freigesetzten Substanzen festzustellen. Der Effekt ist: die PPV-LEDs leuchten laenger.

    Das andere Bayreuther Exponat, das bei der LASER _97 gezeigt wird, die Echtzeitholographie mit Polymeren, beruht auch auf Arbeiten, die am BIMF und am Lehrstuhl Experimentalphysik IV (Professor Dr. Dietrich Haarer) vorangetrieben werden. Dabei geht es um sogenannte photorefraktive Polymere, das sind bildgebende Materialien, die sich selbst entwickeln und, in Form duenner Schichten, sich als hervorragende holographische Speichermaterialien erweisen. Wegen ihrer herausragenden optischen Eigenschaften sind sie in den letzen Jahren im Bereich der Optoelektronik in den Mittelpunkt des Forschungsinteresses gerueckt.

    Bei der dynamischen oder Echtzeitholographie laesst sich ein Bild gleichzeitig schreiben und lesen, ohne einen zwischenzeitlichen Entwicklungs- und Fixierprozess. Damit sind Bauelemente zum rein optischen Schalten, zur optischen Mustererkennung und Bildverarbeitung sowie zur holographischen Interferometrie in Echtzeit realisierbar. Einsatzgebiete in der Materialpruefung, der Mustererkennung und der Datenspeicherung werden in Muenchen vorgestellt.


    Images

    Criteria of this press release:
    Mathematics, Physics / astronomy
    transregional, national
    No categories were selected
    German


     

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