Im Botanischen Garten der Universität Greifswald können jetzt zwei komplett sanierte Gewächshäuser wieder genutzt werden. Sie ersetzen unwirtschaftliche und völlig verschlissene Anlagen aus den 1950er- und 1960er-Jahren.
Am Sonntag, dem 17. April 2011, werden die Gewächshäuser offiziell wiedereröffnet. Die Mittel für die Baumaßnahme stammen aus dem Konjunkturpaket II der Bundesregierung. Bauherr ist der Betrieb für Bau und Liegenschaften Mecklenburg-Vorpommern (BBL). Die Greifswalder sind herzlich eingeladen, am Sonntag die sanierte Gewächshausanlage zu besichtigen.
Das 1961 errichtete 117 Quadratmeter große Kakteenhaus sowie das etwas kleinere Schau- und Farnhaus aus dem Jahr 1955 hatten keine Wärmeisolierung. Es gab erhebliche Schäden an der Konstruktion. Nach der Komplettsanierung haben beide Häuser nun eine Isolierverglasung sowie moderne Klimatechnik, mit der Temperatur, Lüftung und der Lichteinfall durch das Dach geregelt werden können. Zusätzlich wird nun das Regenwasser in Tanks gesammelt. Es wird für die Bewässerung der Pflanzen genutzt. So wird weniger Trinkwasser benötigt, das zudem vor dem Gießen entkalkt werden muss.
„Die alten Gewächshäuser haben enorme Energiekosten verursacht. Nun erreichen wir eine Energieersparnis von beinahe 40 Prozent. Durch die automatische Klimaregelung und den deutlich geringeren Wartungsaufwand sind wir auch in den kommenden Jahren in der Lage, die Gewächshäuser zu betreiben. Mehrere Mitarbeiter werden demnächst in den Ruhestand gehen. Da die Universität bis 2017 Stellen abbauen muss, werden die Stellen nicht wieder besetzt“, so Professor Martin Schnittler, Geschäftsführender Direktor des Instituts für Botanik und Landschaftsökologie der Universität Greifswald.
Nach der Sanierung wurde auch die Präsentation der Pflanzen überarbeitet. So stehen beispielsweise die Kakteen und die Pflanzen der Kanaren nicht mehr in Reih und Glied wie in einer Sammlung. Die Sukkulenten werden nun in einer naturnahen Darstellung gezeigt.
Die Pflanzen in den Gewächshäusern werden vor allem für die Lehre benötigt. „Zu beobachten, wie eine fleischfressende Pflanze zuschnappt, ist für jeden spannend. Dieses Erlebnis kann kein digitaler Film ersetzen. Bei uns können sich die Studierenden die Pflanzen, die in der Lehrveranstaltung vorgestellt wurden, direkt nach der Vorlesung anschauen“, das erklärt der Kustos des Botanischen Gartens, Dr. Peter König.
Mit der Sanierung der beiden Gewächshäuser ist der erste Abschnitt des Bauvorhabens abgeschlossen. Bis Herbst sollen auch die bereits abgerissenen Gewächshäuser für die Orchideen und die Pflanzenvermehrung saniert bzw. neu errichtet werden. Insgesamt stehen für das Projekt 1,6 Millionen Euro aus Mitteln des Konjunkturpaktes II zur Verfügung. Die Umsetzung des Vorhabens liegt in den Händen des Betriebes für Bau und Liegenschaften MV (BBL).
Eröffnung der sanierten Gewächshausanlage
17. April 2011, 10:00 Uhr
Führungen um 11:00, 14:00 und 15:00 Uhr
Botanischer Garten der Universität Greifswald
Münterstraße 2, 17489 Greifswald
Die Fotos können in höherer Auflösung in der Presse- und Informationsstelle der Universität abgerufen werden (siehe Fotodownload).
Ansprechpartner an der Universität Greifswald
Prof. Dr. Martin Schnittler
Institut für Botanik und Landschaftsökologie
Grimmer Straße 88, 17487 Greifswald
Telefon 03834 86-4123
Telefax 03834 86-4114
martin.schnittler@uni-greifswald.de
http://www.uni-greifswald.de/uploads/tx_cal/media/Gewaechshausanlage_neu.pdf - Programm zur Eröffnung der sanierten Gewächshausanlage (einschließlich Führungen für Interessierte)
http://www.uni-greifswald.de/~botgart/ - Botanischer Garten der Universität Greifswald
http://Fotodownload
Blick auf die neuen Gewächshäuser
Foto: Jan Meßerschmidt, Universität Greifswald
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Prof. Martin Schnittler und Dr. Peter König im Kakteenhaus
Jan Meßerschmidt, Universität Greifswald
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Criteria of this press release:
Journalists, all interested persons
Biology
regional
Miscellaneous scientific news/publications
German
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