idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
04/27/2011 14:20

Herausforderungen an Ethik und Philosophie

Ingo Lohuis Pressestelle
Universität Bielefeld

    ZiF-Tagung zum Fortschritt in den Neuro- und Lebenswissenschaften

    Den ethischen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts ist eine kleine Kongressreihe gewidmet, deren erste Konferenz mit dem Titel „Neuroscience, Ethics, and the Philosophy of Mind“ vom 11. bis 13. Mai im Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF) der Universität Bielefeld stattfindet. Veranstalter sind die Philosophen Professor Dr. Martin Carrier (Bielefeld) und Professor Dr. George Rainbolt (Atlanta, USA). Die zweite Konferenz wird im Frühjahr 2012 in Atlanta stattfinden und Herausforderungen in Ethik, politischer Philosophie und Rechtsphilosophie aufnehmen, die sich aus jüngeren Entwicklungen im Bereich der nationalen und internationalen Politik ergeben.

    Die ZiF-Tagung zielt auf die ethischen und philosophischen Probleme, die der schnelle Fortschritt in den Neuro- und Lebenswissenschaften aufwirft. In diesem Zusammenhang sind insbesondere die folgenden Herausforderungen von großer Bedeutung:

    * Ethik und die Wissenschaften: Die neurowissenschaftliche Erforschung des Menschen und der Eingriff in die menschliche Psyche durch psychiatrische Behandlung weist auf neue ethische Probleme hin. Die Frage ist, ob allgemeine ethische Prinzipien an diese Lage angepasst werden müssen oder ob sie im Licht des stärkeren neurowissenschaftlichen Zugriffs auf den Menschen eine andersartige Umsetzung verlangen.

    * Neurowissenschaft und Verhaltensinterpretation: Eine der möglichen Konsequenzen neurowissenschaftlicher Forschung ist, dass sich Menschen als neuronale Maschinen herausstellen. Die Frage ist dann, ob und auf welche Weise solche Befunde die Vorstellung vom Menschen in sozialer und ethischer Hinsicht beeinflussen. Im Besonderen findet sich oft die Behauptung, dass die Abhängigkeit menschlichen Verhaltens von deterministischen neuronalen Mechanismen die menschliche Willensfreiheit unterhöhlen. Im gleichen Zusammenhang steht die Frage, ob und wie juristische Denkansätze an dieses gewandelte Bild vom Menschen angepasst werden müssen.

    * Krankheit, Behinderung, Enhancement: Neuere Entwicklungen in der biologischen Forschung haben den Kreis medizinischer Heilmethoden und Enhancement-Techniken (Verbesserung der physischen Eigenschaften eines Menschen) stark erweitert, der sowohl von Kranken und Behinderten als auch von normal-gesunden Personen genutzt werden kann. Tatsächlich verschwimmt die Unterscheidung zwischen Therapie und Enhancement. In diesem Zusammenhang stellen sich ethische Herausforderungen der Art, ob eine philosophisch haltbare begriffliche Unterscheidung zwischen Therapie und Enhancement ausgearbeitet werden kann und wie Enhancement ethisch zu beurteilen ist.

    Tagungssprache ist Englisch.

    Tagungszeiten:
    11. Mai, 9.15 Uhr bis 19.00 Uhr
    12. Mai, 9.15 Uhr bis 14.30 Uhr
    13. Mai, 9.15 Uhr bis 18.00 Uhr

    Tagungsleitung:
    Prof. Dr. Martin Carrier, Universität Bielefeld
    Fakultät für Geschichtswissenschaft, Philosophie und Theologie, Abt. Philosophie
    Telefon 0521 106-4596
    E-Mail: martin.carrier@uni-bielefeld.de

    Tagungsbüro des ZiF:
    Trixi Valentin, Universität Bielefeld
    Zentrum für interdisziplinäre Forschung
    Telefon 0521 106-2769
    E-Mail: trixi.valentin@uni-bielefeld.de


    More information:

    http://www.uni-bielefeld.de/ZIF/AG/2011/05-11-Carrier.html


    Images

    Criteria of this press release:
    Journalists
    Law, Philosophy / ethics, Politics, Religion, Social studies
    transregional, national
    Scientific conferences
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).