idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
11/28/2001 15:36

Texttechnologie - neue DFG-Forschergruppe eingerichtet

Dr. Gerhard Trott Medien und News
Universität Bielefeld

    "Texttechnologische Informationsmodellierung" - so nennt sich die neue Forscher-gruppe, die kürzlich von der Deutschen Forschungs-gemeinschaft eingerichtet wurde. Internationale Standards für die Strukturierung, den Austausch und die Verarbeitung von Dokumenten in elektronischer Form stehen im Mittelpunkt der Untersuchungen. Koordinator der Forschergruppe ist Prof. Dr. Dieter Metzing, Computerlinguist an der Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft der Universität Bielefeld. Neben der Universität Bielefeld gehören der Forschergruppe Wissenschaftler der Universitäten Gießen und Tübingen sowie des Instituts für Deutsche Sprache in Mannheim an.

    Unter Texttechnologie verstehen die Forscher die Elemente eines Textes, die Informationen über seine Struktur enthalten. Dieter Metzing macht dies an dem einfachen Beispiel eines Kochrezeptes deutlich: ein Kochrezept habe neben dem Inhalt auch eine eindeutige Struktur, nämlich den Titel des Gerichts, die Zutatenliste und die einzelnen Schritte der Zubereitung. Mit diesen Strukturangaben versehen, können von weiteren Kochrezepten mit ähnlichen Inhalten zum Beispiel nur die Zutaten ausgegeben werden. Strukturelle Angaben von Texten dienen in diesen Fällen einer leichteren Definition von inhaltlichen Zusammenhängen, was für die Nutzer wieder eine besseren Orientierung in komplexen Texten mit sich bringt.

    Zu den Aufgaben der Forschergruppe gehört es, zum einen formale Grundlagen der technologischen Aufbereitung und der verarbeitungsbezogenen Informationsanreicherung von Texten zu untersuchen, zum anderen die Nutzungs- und Anwendungsmöglichkeiten neuer Standards für den elektronischen Austausch und die maschinelle Weiterverarbeitung von Dokumenten zu ermitteln.

    Die Arbeit der Forschergruppe verteilt sich auf sechs Projekte: An der Universität Bielefeld untersucht Prof. Dr. Dieter Metzing mit seinem Mitarbeiter Andreas Witt "Multilinguale Korpora und Dokumentengrammatiken". Hierbei wird zum Beispiel untersucht, inwieweit typologische Eigenheiten über verschiedene Sprachen hinweg wieder verwendbar sind. Prof. Dr. Dafydd Gibbon und Dr. Ulrike Gut, Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft der Universität Bielefeld, arbeiten an "Theorie und Design multimodaler Lexika". Sie erforschen, wie verschiedene Medien zum Beispiel Bilder, Töne, Animationen sinnvoll strukturiert mit Texten verknüpft werden können. Dr. Angelika Storrer, Institut der deutschen Sprache in Mannheim, untersucht in dem Projekt "Textlinguistik und bidirektionale Texte - Hypertext Konversion" die Möglichkeiten, linearen Text, zum Beispiel in einem Lehrbuch, mit Hypertext (Verweise auf andere Textstellen) zu verbinden. In diesem Zusammenhang wird analysiert, wie die inhaltliche Struktur über Informationsknoten so angelegt werden kann, dass nur sinnvolle Textverweise generiert werden. Prof. Dr. Henning Lobin, Universität Gießen, erforscht die "Semantik von Dokumentgrammatiken im künftigen Document Lifcycle". Hierbei müssen Kontrollmechanismen entwickelt werden, die überprüfen, ob die Strukturinformationen zu den Inhalten der Dokumente passen. Logisch-mathematische Grundlagenforschung betreibt Prof. Dr. Uwe Mönnich, Tübingen, in seinem Projekt "Formal-semantische Grundlagen von Hypertexten und Annotationsgraphen". Besonders in Hypertexten werden die Verknüpfungsstrukturen immer komplexer und damit nicht mehr kontrollierbar. In diesem Projekt wird nach exakten Methoden der Auswertung dieser Strukturen gesucht.

    Pressemitteilung Nr.170/2001
    Universität Bielefeld
    Informations- und Pressestelle
    Leiter: Dr. Gerhard Trott
    Telefon: 0521/106-4145/4146
    Fax: 0521/106-2964
    E-Mail: gerhard.trott@uni-bielefeld.de


    Images

    Criteria of this press release:
    Information technology, Language / literature, Media and communication sciences
    transregional, national
    Research projects
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).