Wer schon einmal erfolglos versucht hat, sich selbst durch Kitzeln zum Lachen zu bringen, hat eine Ahnung davon, was für ungewollte Streiche einem das Gehirn spielen kann. Lässt das Gehirn sich beim Kitzeln nicht täuschen, so bringt es andernorts ganz phantastische Gebilde zustande. Da wird ein fester Stab im Wasser gebrochen und parallele Gleise laufen in der Ferne aufeinander zu. Täuschung und Perspektive verschmelzen so zur faszinierenden Welt der Wahrnehmung.
Diese Welt präsentierte das Institut für Augenoptik der Fachhochschule Aalen zusammen mit dem Max-Planck-Institut für biologische Kybernetik und der Turm der Sinne GmbH auf den Wissenschafts-Erlebnistagen in Köln. Die Veranstaltung mit dem Titel "Lebenslinien" war Teil einer Wissenschaftsoffensive von Edelgard Bulmahn, in der Wissenschaftler im direkten Gespräch mit der breiten Öffentlichkeit die Resultate ihres Forschens vermitteln sollen. "Wir wollen über die Wege und Ziele der Wissenschaft und der Politik diskutieren und Forschungsergebnisse transparent und ihren Nutzen für die Gesellschaft sichtbar machen", erklärt die Bundesministerin für Bildung und Forschung.
Die Besucher der Erlebnistage waren aufgerufen, die Transparenz und Originalität der einzelnen Stände, mithin den Erfolg der Vermittlung von wissenschaftlichen Erkenntnissen zu beurteilen. In dieser Beurteilung kamen die Aalener Augenoptiker hinter den Ökologen der Universität Bielefeld auf den zweiten Platz. "Aus Fehlern wird man eben doch klug", meint der Leiter des Instituts für Augenoptik in Aalen, Prof. Dr. Lingelbach, augenzwinkernd darauf hinweisend, dass gerade durch täuschende 'Fehlleistungen' des menschlichen Wahrnehmungsapparates erstaunliche Erkenntnisse über dessen Funktion gewonnen werden können. Gemeinsam mit fünf Studenten der FH Aalen betreute er den preisgekrönten Stand in Köln.
Das Preisgeld in Höhe von 15.000 DM kommt den Plänen des Instituts für Augenoptik, den Bestand an optischen Täuschungen weiter auszubauen, sehr entgegen. Zumal das Max-Planck-Institut auf seinen Anteil verzichtet. "Wir werden das Geld in neue Exponate investieren, die wir dann gemeinsam auf der Wahrnehmungskonferenz, die im Februar nächsten Jahres in Tübingen stattfindet, vorstellen werden", erklärt Prof. Lingelbach. Letztlich aber kommt die Prämie den Studierenden der FH Aalen zugute. Sie können dann an den Exponaten ihre Wahrnehmung der Wahrnehmung weiter schärfen, - ist das didaktische Gelingen mit dem "Lebenslinie"-Preis doch eindrucksvoll abgesegnet.
Prof. Dr. Lingelbach auf "Lebenslinien" in Köln
None
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