Historikernetzwerk ermöglicht mehrsprachige Disputationen
An der Philosophischen Fakultät der Kieler Universität kann ab sofort im Bereich Geschichte ein Dok-tor der Philosophie mit europäischer Zusatzqualifikation erworben werden. Der neue "Doctor Commu-nitatis Europeae" setzt voraus, dass sich die Absolventen auf ein Thema mit europäischem Bezug spezialisieren. Die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel ist die erste deutsche Hochschule, die diese Möglichkeit eröffnet.
Die Doktorarbeit muss dabei eine besondere historische Fragestellung beinhalten, die den Ostsee- oder Nordseeraum betrifft (Land, Meer, Bevölkerung) und eine europäische Dimension aufweist. Die Doktoranden erstellen ihre Arbeit nach dem ersten wissenschaftlichen Abschluss (Staatsexamen, Diplom, Master oder Magister) im Rahmen von dreijährigen Studien, wobei ein Jahr im europäischen Ausland auf dem Plan steht. An mindestens zwei der wissenschaftlichen Einrichtungen, deren Ge-schichtswissenschaftler in ihrem Netzwerk den speziellen Doktorgrad ins Leben gerufen haben, ist ein Auslandsaufenthalt vorgesehen. Mindestens einmal jährlich berichten die jungen Forscher über den Fortgang ihrer Arbeiten vor dem Northern European Historical Research Network (NEHRN).
Das NEHRN ist ein Forschungsverbund von Universitäten und wissenschaftlichen Einrichtungen zur Förderung der nordeuropäischen Geschichtsforschung. Vertreten sind unter anderem Universitäten in Aberdeen, Galway, Gent, Göteborg, Groningen, Klaipeda/Vilnius, Odense/Esbjerg, St. Petersburg, Turku, Tallinn, Warschau und die Sorbonne in Paris.
Die Kieler Historiker nehmen an diesem Verbund seit dem Herbst 1997 teil. Die Federführung obliegt Professor Thomas Riis, der den Lehrstuhl für schleswig-holsteinische Landesgeschichte innehat. Das Spektrum der Aktivitäten des NEHRN reicht - neben der Vergabe des Europäischen Doktorgrades mit dem Schwerpunkt Northern European History - von gemeinsamen Forschungsprogrammen (z. B. Armutsforschung) über Summer Schools und Austauschabkommen bis hin zur Organisation von Sti-pendien und Drittmitteln.
Am Ende des Promotionsprojekts wird die Doktorarbeit durch eine multinationale Kommission aus den dem NEHRN angehörenden Hochschulen begutachtet. Die Arbeit kann in jeder europäischen Sprache angefertigt werden. Darüber hinaus muss eine mündliche Prüfung als Disputation in mindestens zwei Sprachen abgelegt werden.
Mit dem Erreichen des Dr. phil. - Communitatis Europeae haben nicht nur die Absolventen ihre per-sönliche Qualifikation und ihre Attraktivität für den europäischen Arbeitsmarkt wirksam erweitert - auch die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel hat auf diese Weise ihr wissenschaftliches Profil im Kontext der europäischen Integration weiter geschärft.
Kontakt: Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, Historisches Seminar, Prof. Thomas Riis, Tel. 0431/880-2300, th.riis@email.uni-kiel.de
Criteria of this press release:
History / archaeology
transregional, national
Organisational matters, Studies and teaching
German
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