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05/13/2011 13:37

Mehr als 150 internationale ALS-Experten tagen in der MHH

Stefan Zorn Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Medizinische Hochschule Hannover

    Klinik für Neurologie startet Studie mit neuem Medikament gegen die Amyotrophe Lateralsklerose

    Amyotrophe Lateralsklerose, kurz ALS, ist eine bisher unheilbare neurodegenerative Erkrankung, die innerhalb von drei bis fünf Jahren zum Tod durch Atemlähmung führt. Durch den Untergang motorischer Nervenzellen im Gehirn und Rückenmark kommt es zu einer fortschreitenden Schwäche der gesamten Muskulatur. Die Ursachen der ALS sind trotz weltweiter intensivster Forschung bislang nicht bekannt, eine wirksame Therapie existiert nicht.

    Vom 13. bis 15. Mai werden über 150 internationale Experten während des 9. Kongresses des ENCALS-(European Network for a cure of ALS) in der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) über neueste Forschungsergebnisse, Behandlungsoptionen und Kooperationsmöglichkeiten diskutieren. „Aktuelle Erkenntnisse aus der Genetik und tierexperimentellen Forschung, aber auch Fortschritte in bildgebenden Techniken wie der Kernspintomographie und epidemiologische Daten werden zukünftig die Entwicklung neuer Therapiestrategien der ALS ermöglichen“, berichtete Kongress-Präsident Professor Dr. Reinhard Dengler, Direktor der MHH-Klinik für Neurologie. Besonderes Augenmerk richtet sich zudem auf die Nachwuchsforscher. „Das Ziel des Kongresses ist es auch, eine Plattform zum Dialog zwischen Nachwuchsforschern und renommierten Experten zu schaffen“, erklärte Professor Dengler.

    Die Klinik für Neurologie der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) forscht zur Entstehung und Behandlung von ALS, insbesondere im Bereich der Zelltherapie. Unter der Leitung von Professorin Dr. Susanne Petri betreibt die Klinik eine Spezialambulanz für ALS-Patienten, in der ein großer Teil der Patienten aus dem norddeutschen Raum behandelt wird. Ab Anfang Juni 2011 beginnt in der ALS-Ambulanz die so genannte EMPOWER-Studie. „Getestet wird das Medikament Dexpramipexol, das dem in der Therapie der Parkinson’schen Erkrankung etablierten Pramipexol strukturell ähnlich ist, jedoch unterschiedliche pharmakologische Eigenschaften aufweist. Dexpramipexol wirkt neuroprotektiv, es kann das Überleben von Nervenzellen verlängern“, sagte Professorin Petri. Hauptwirkmechanismus ist ein Effekt auf die Mitochondrien, die so genannten „Kraftwerke der Zellen“ und damit eine Verbesserung des Energiestoffwechsels.

    Dexpramipexol wurde in den USA bereits in einer Phase II-Studie an über 100 Patienten getestet und zeigte eine gute Verträglichkeit, außerdem ergaben sich erste Hinweise auf eine mögliche Verzögerung des Fortschreitens der ALS. Um die Wirkung der Substanz nun statistisch verlässlich zu untersuchen, ist eine weltweite plazebo-kontrollierte Phase III-Doppelblind-Studie an 804 Patienten über einen Zeitraum von 18 Monaten in Vorbereitung. Neben der MHH werden in Deutschland noch die ALS-Zentren der neurologischen Universitätskliniken in Ulm, Bochum, Jena und der Charité in Berlin teilnehmen.

    Weitere Informationen erhalten Sie bei Prof. Dr. Susanne Petri, Leiterin der ALS-Spezialambulanz, unter Telefon (0511) 532-3740.


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