idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
05/17/2011 15:18

Europäischer Wissenschafts-Kulturpreis an Joachim Knebel verliehen

Monika Landgraf Presse, Kommunikation und Marketing
Karlsruher Institut für Technologie

    Heute wurde Dr. Joachim Knebel, Chief Science Officer am Karlsruher Institut für Technologie und Sprecher des Helmholtz-Programms Nukleare Sicherheitsforschung, mit dem Europäischen Wissenschafts-Kulturpreis ausgezeichnet. Joachim Knebel erhielt den Preis der Europäischen Kulturstiftung PRO EUROPA im Rahmen der Jahrestagung Kerntechnik, die vom 17. bis 19. Mai im Berliner Congress Center stattfindet.

    Die Würdigung der Europäischen Kulturstiftung für den Europäischen Wissenschafts-Kulturpreis 2011 an Joachim Knebel lautet: „Wir würdigen damit die wissenschaftlichen Verdienste um die Technologie ‚Partitioning und Transmutation‘ zur Reduzierung der Radiotoxizität des hochradioaktiven Abfalles und der damit verbundenen Schließung des nuklearen Brennstoffkreislaufes.“

    Das Karlsruher Institut für Technologie, speziell die im Programm Nukleare Sicherheitsforschung (NUKLEAR) zusammengefassten wissenschaftlichen Institute, befasst sich seit etwa 14 Jahren intensiv mit der Technologie ‚Partitioning und Transmutation (P&T)‘. Das Programm NUKLEAR wurde von 2002 bis 2010 von Joachim Knebel geleitet.

    Die Strategie von P&T umfasst die chemische oder elektrochemische Abtrennung (Partitioning) von Plutonium und den minoren Actiniden Neptunium, Americium und Curium von den kurzlebigen Radionukliden (hauptsächlich den Spaltprodukten) und ihre anschließende Umwandlung in stabile oder kurzlebige Isotope durch Neutronenreaktionen in speziellen Beschleuniger getriebenen Anlagen (Transmutation). Da hauptsächlich Plutonium und die minoren Actiniden für die Radiotoxizität (d. h. das Gefährdungspotenzial) ver-antwortlich sind, kann durch Abtrennung dieser Nuklide die Radio-toxizität des verbleibenden Abfalls beträchtlich reduziert werden.

    Im Jahr 2005 gelang es dem Team um Joachim Knebel, das größte europäische Transmutationsprojekt EUROTRANS zu initiieren und bei der Europäischen Kommission zur Genehmigung zu bringen. Dabei wurde die wissenschaftliche Kompetenz von etwa 400 Wissenschaftlern aus 15 europäischen Ländern sowie den USA, Russland, Weißrussland und Japan gebündelt und über eine Zeit von fünf Jahren auf die Entwicklung einer realisierbaren Transmutationsmaschine konzentriert. Die 36 Partner aus Industrie und Forschung schufen zusammen mit 17 Universitäten einen wissenschaftlich qualifizierten Entwurf, der jetzt im Rahmen des Europäischen Strategieforums für Forschungsinfrastrukturen (ESFRI) im belgischen Kernforschungszentrum SCK-CEN in Mol unter dem Namen MYRRHA realisiert werden soll. Das Forscherteam in Karlsruhe hat unter Führung von Joachim Knebel den wissenschaftlich-technischen Grundstein dafür gelegt, dass eine Transmutationsmaschine Wirklichkeit wird und die Rezyklierung des hochradioaktiven Abfalls einen Schritt näher rückt.

    Die Europäischen Kulturpreise werden für herausragende Leistungen, Initiativen und Kulturwerke in verschiedenen Kategorien, u. a. der Wissenschaft, verliehen. Sie stehen unter der Schirmherrschaft der Präsidenten des Europarates und des Europäischen Parlaments und werden an Persönlichkeiten vergeben, die sich durch ihr Engagement und ihr Talent um die Kultur und die Wissenschaft Europas verdient gemacht haben.

    Das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechts nach den Gesetzen des Landes Baden-Württemberg. Es nimmt sowohl die Mission einer Universität als auch die Mission eines nationalen Forschungszentrums in der Helmholtz-Gemeinschaft wahr. Das KIT verfolgt seine Aufgaben im Wissensdreieck Forschung – Lehre – Innovation.

    Diese Presseinformation ist im Internet abrufbar unter: www.kit.edu

    Das Foto steht in druckfähiger Qualität auf www.kit.edu zum Download bereit und kann angefordert werden unter: presse@kit.edu oder +49 721 608-47414. Die Verwendung des Bildes ist ausschließlich in dem oben genannten Zusammenhang gestattet.

    Weiterer Kontakt:

    Inge Arnold
    Presse, Kommunikation und
    Marketing
    Tel.: +49 721 608-22861
    Fax: +49 721 608-25080
    E-Mail: inge.arnold@kit.edu


    Images

    Dr. Joachim Knebel, KIT, erhält den Europäischen Wissenschafts-Kulturpreis 2011 (Foto: Marko Priske)
    Dr. Joachim Knebel, KIT, erhält den Europäischen Wissenschafts-Kulturpreis 2011 (Foto: Marko Priske) ...

    None


    Attachment
    attachment icon Europäischer Wissenschafts-Kulturpreis an Joachim Knebel verliehen

    Criteria of this press release:
    Journalists
    interdisciplinary
    transregional, national
    Contests / awards, Personnel announcements
    German


     

    Dr. Joachim Knebel, KIT, erhält den Europäischen Wissenschafts-Kulturpreis 2011 (Foto: Marko Priske)


    For download

    x

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).