idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
05/19/2011 09:36

Tumore im Mittelohr können Hirnnerven schädigen - Operieren, wenn möglich

Medizin - Kommunikation Medizinkommunikation
Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften

    Freiburg – In Deutschland erkranken jährlich etwa 300 Menschen an sogenannten Glomustumoren im Mittelohr – oft unerkannt. Häufig sind Frauen über 40 Jahre betroffen. Der meist gutartige Tumor sollte möglichst rasch chirurgisch entfernt werden. Denn die Geschwulst kann zu Hörverlust und zu Schäden an den umgebenden Hirnnerven und Gefäßen führen. Sind die Risiken einer Operation zu groß, raten HNO-Ärzte auch zur Bestrahlung. Welche Faktoren für oder gegen eine Operation sprechen, diskutieren Experten auf der 82. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie (DGHNO KHC) vom 1. bis 5. Juni 2011 in Freiburg.

    Obwohl Glomustumore selten und in der Regel gutartig sind, können sie großen Schaden anrichten: Besonders wenn sie lange unerkannt bleiben, besteht die Gefahr, dass sie die empfindlichen Strukturen des Mittelohrs, wichtige Blutgefäße oder benachbarte Hirnnerven in Mitleidenschaft ziehen. Mögliche Folgen: Schluckbeschwerden, Heiserkeit und eingeschränkte Gesichtsmimik. Wird bei einem Patienten ein Glomustumor diagnostiziert, raten Mediziner in den meisten Fällen zur Operation: „Die chirurgische Tumorentfernung bietet zwei entscheidende Vorteile“, erklärt Professor Dr. med. Carsten C. Bödeker, Oberarzt an der HNO-Universitätsklinik des Universitätsklinikums Freiburg. „Zum einen ist eine endgültige Heilung nur mit der Entfernung des Tumors möglich. Zum anderen kann das Gewebe nach dem Eingriff sorgfältig untersucht werden“. Nur so ließe sich ausschließen, dass es sich um einen möglicherweise bösartigen Tumor handelt.

    Die Operation ist jedoch schwierig: Das Innenohr ist von Knochen umgeben, dem Gehirn unmittelbar benachbart und der Tumor stark durchblutet. Dank der Entwicklung spezieller Katheter ist es Ärzten nunmehr möglich, die Gefäße des Tumors zu verschließen und so einen gefährlichen Blutverlust während des Eingriffs zu vermeiden. Dennoch hängt die Entscheidung, ob operiert oder eventuell nur bestrahlt wird, von individuellen Faktoren ab, die der Arzt bewusst abwägen muss. In welchen Situationen sich der behandelnde Arzt gegen einen operativen Eingriff und für eine weniger riskante Bestrahlung entscheiden sollte, diskutieren Experten auf der 82. Jahresversammlung der DGHNO KHC vom 1. bis 5. Juni in Freiburg. Professor Bödeker erörtert zudem aktuelle Erkenntnisse zu Behandlungsmethoden bei Glomustumoren auf einer Pressekonferenz am 31. Mai in Freiburg.


    More information:

    http://Weitere Informationen: www.hno.org


    Images

    Criteria of this press release:
    Journalists, Scientists and scholars
    Biology, Medicine
    transregional, national
    Press events, Transfer of Science or Research
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).