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05/24/2011 10:48

DGIM warnt vor EHEC-Durchfallbakterium

Anna Julia Voormann Pressestelle
Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin e. V.

    Gefährlichem Darminfekt durch Hygiene vorbeugen
    Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin rät zu Vorsicht

    Wiesbaden – Um eine Ansteckung mit dem gefährlichen EHEC-Durchfall-Erreger zu vermeiden, rät die Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM) zu besonderer Vorsicht. In den vergangenen Wochen erlitten ungewöhnlich viele Menschen in Deutschland eine schwer verlaufende Infektion durch das enterohämorrhagische Escherichia coli-Bakterium. Die DGIM empfiehlt, Lebensmittel – insbesondere Obst und Gemüse – gründlich zu waschen, wenn möglich sogar zu kochen oder zu braten, da Keime anhaften könnten.

    Ob Frauen tatsächlich empfänglicher für eine Ansteckung mit dem Darmbakterium sind als Männer, sei bisher nicht nachgewiesen. Menschen mit Blut im Stuhl rät die DGIM, unverzüglich einen Arzt aufzusuchen.

    Die Folgen eines EHEC-Infekts sind Erbrechen, Magenkrämpfe und Durchfall. Derzeit tritt hierzulande gehäuft der besonders schwere Verlauf der Infektion auf: das hämolytisch-urämische Syndrom (HUS). Es geht mit Blutarmut und Nierenversagen einher und kann tödlich enden. Bei Säuglingen und Kleinkindern wirkt es sich mitunter besonders gravierend aus. Doch bei den akuten Fällen erkranken vor allem erwachsene Frauen. „Die hohe Zahl schwerer Verläufe und das eher untypische Erkrankungsalter erhöhen die Brisanz der aktuellen Situation und machen die Suche nach der Quelle des Erregers besonders dringlich“, sagt Professor Ulrich R. Fölsch, Generalsekretär der DGIM aus Kiel.

    Denn bezüglich der Quelle der Ansteckung ist bislang nichts erwiesen: „Hinweise darauf, dass sich EHEC-Patienten über Obst und Gemüse infizieren, sind nicht bestätigt“, so Fölsch. Dies sei lediglich anzunehmen, weil sich derzeit vorrangig Frauen anstecken, was mit der Reinigung von Lebensmitteln zusammenhängen könne, so der Internist und Gastroenterologe. Verringern können Verbraucher das Risiko, indem sie Lebensmittel erhitzen. Diese müssen im Inneren zehn Minuten lang eine Temperatur von mindestens 70 Grad Celsius erreichen. Zudem sollten leicht verderblich Lebensmittel im Kühlschrank lagern.

    Laut Robert Koch Institut (RKI) meldete Norddeutschland die Mehrzahl der Fälle. Inzwischen liegen auch noch unbestätigte Meldungen aus Süd- und Ostdeutschland vor. „Bemerken Menschen Blut im Stuhl oder blutigen Durchfall, sollten sie dies unbedingt und ohne zu zögern ärztlich abklären lassen“, empfiehlt Professor Fölsch. Falls sich beim Hausarzt ein Verdacht abzeichnet, werde dieser umgehend selbst weitere nötige Schritte einleiten, an spezielle Zentren überweisen und das Gesundheitsamt kontaktieren.

    Darmbakterien der Gattung Eschericha coli verursachen häufig Durchfälle. Die enterohämorrhagischen Stämme sind besonders gefährlich. Denn sie können sich in der Darmwand festsetzen und erzeugen zudem Gifte, die Nerven und Blutzellen schädigen. Hauptquelle für Erreger sind Wiederkäuer wie Kühe oder Schafe. Sie tragen die Keime im Darm. Menschen nehmen die Bakterien in der Regel mit rohem Fleisch oder Rohmilch auf. Dies scheint jedoch nicht Ursache der aktuellen Fälle. Erkrankungen durch EHEC sind in Deutschland meldepflichtig. Das RKI registriert jährlich 800 bis 1200 Erkrankungen.

    Kontakt für Journalisten:
    Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM)
    Pressestelle
    Anna Julia Voormann
    Postfach 30 11 20
    70451 Stuttgart
    Tel: 0711 8931-552
    Fax: 0711 8931-167
    voormann@medizinkommunikation.org
    http://www.dgim.de


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    Criteria of this press release:
    Journalists
    Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
    transregional, national
    Transfer of Science or Research
    German


     

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