In Ameisenkolonien leben die Königinnen dann am längsten, wenn sie die einzigen „Regentinnen“ bzw. Eierlegerinnen im Staat sind. Die Anwesenheit von mehreren Königinnen senkt sowohl die Lebenserwartung als auch die Eiablagerate. Dies hat jetzt ein Forscherteam der Universität Regensburg um Prof. Dr. Jürgen Heinze vom Institut für Zoologie herausgefunden. Die Wissenschaftler untersuchten dafür verschiedene Kolonien der Ameisenart Cardiocondyla obscurior – mit jeweils einer, zwei oder acht Königinnen.
Die erstaunlichen Unterschiede können nach Ansicht der Forscher weder auf eine aggressive Konkurrenz zwischen den Königinnen noch auf eine mangelnde Versorgung durch die Arbeiterinnen zurückgeführt werden. Vielmehr gehen die Regensburger Zoologen davon aus, dass der Einfluss der Königinnenzahl auf die Lebensdauer und die Sterblichkeit mit der Entwicklung der Ameisenstaaten zusammenhängt. Denn während einzelne Königinnen lange brauchen, um einen Staat aufzubauen, der wiederum neue Königinnen produziert, wachsen Staaten mit mehreren Königinnen schneller und bringen auch zügiger Nachwuchs hervor. Die alten Königinnen werden daher in Staaten mit mehreren Königinnen nicht so lange „gebraucht“ wie in Staaten mit nur einer Königin. Weitere Untersuchungen sollen diese ersten Beobachtungen der Regensburger Forscher bestätigen.
Die Ergebnisse der Wissenschaftler sind vor kurzem online in der renommierten Fachzeitschrift „Journal of Evolutionary Biology“ erschienen (DOI: 10.1111/j.1420-9101.2011.02278.x).
Ansprechpartner für Medienvertreter:
Prof. Dr. Jürgen Heinze
Universität Regensburg
Institut für Zoologie
Tel.: 0941 943-2475
Juergen.Heinze@biologie.uni-regensburg.de
Königinnen, Arbeiterinnen und Brut einer Cardiocondyla-Art (Cardiocondyla mauritanica).
Source: Foto: Universität Regensburg
Criteria of this press release:
Journalists
Biology, Zoology / agricultural and forest sciences
transregional, national
Scientific Publications
German
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