Der erste Band der Enzyklopädie jüdischer Geschichte und Kultur ist erschienen.
Unter der Schirmherrschaft der Sächsischen Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst, Sabine Freifrau von Schorlemer, wurde am 8. Juni 2011 in der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig der soeben erschienene erste Band der Enzyklopädie jüdischer Geschichte und Kultur vorgestellt. Den Festvortrag hielt Dan Miron (New York/Jerusalem).
Über 500 renommierte internationale Fachwissenschaftler arbeiten an diesem siebenbändigen Lexikon, das ein Modul des seit 2007 an der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig durchgeführten Forschungs-Projekts "Europäische Traditionen – Enzyklopädie jüdischer Kulturen" darstellt. Herausgeber der Enzyklopädie und Projektleiter des Forschungs-Projekts ist Dan Diner, Direktor des Simon-Dubnow-Instituts für jüdische Geschichte und Kultur, Professor für Moderne Geschichte an der Hebräischen Universität Jerusalem und Ordentliches Mitglied der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig.
Nach vier Jahren intensiver Arbeit ist nun der erste, rund sechshundert Seiten umfassende Band der Enzyklopädie im Verlag J.B. Metzler (Stuttgart) in deutscher Sprache erschienen. Die Enzyklopädie bietet einen innovativen Zugriff auf die Geschichte und Kultur der Juden. Zwar geht es auch um das Judentum als religiöse Konfiguration, vor allem wird aber die jüdische Geschichte von der Frühen Neuzeit bis in die Zeitgeschichte hinein aufbereitet. Das Erscheinen des ersten Bandes nach vier Jahren Förderzeit ist ein wissenschaftsgeschichtlicher Meilenstein, der den Blick auf jüdische Geschichte und Kultur in Deutschland verändern wird.
Der Schwerpunkt der Enzyklopädie liegt auf den Jahrhunderten der neueren Geschichte der Juden (1750–1950), wobei das 19. Jahrhundert einen wichtigen Bezugspunkt darstellt – sei es in politischer, wissensgeschichtlicher oder religionsgeschichtlicher Hinsicht. Über diesen Rahmen hinaus werden auch vorausgegangene Zeiten einbezogen. Berücksichtigt werden daher auch die Auslegungen der sakralen Literatur ebenso wie spezifische jüdische Epochen und ihre Räume: So stehen die Einträge "Diaspora" für die Spätantike; "Islam" für die arabisch-jüdische Symbiose des Mittelalters; "Aschkenas" für die rheinischen und nordfranzösischen Lebenswelten des Mittelalters und ihre rabbinische Wissensproduktion; "Sefarad" für den Übergang vom Mittelalter in die Neuzeit im Kontext der Vertreibung der Juden von der Iberischen Halbinsel und für die Orte ihrer Neuansiedlung. Ihren zeitlichen Abschluss findet die Enzyklopädie in dem Jahrzehnt nach der Shoa. Anhand des Blicks auf die zerstörten Lebenswelten der europäischen Judenheiten nach dem Zweiten Weltkrieg, auf die Lage der Displaced Persons, die Nachkriegsprozesse, die Bemühungen um Restitution, die Reflexionen des Holocaust in Literatur und Theorie sowie die Verlagerung der Zentren jüdischen Lebens nach Amerika und Israel wird das Ende einer Ära der Juden in Europa thematisiert, die in der Zeit der Aufklärung ihren Anfang genommen und europäische Traditionen ausgebildet hatte.
http://www.saw-leipzig.de/forschung/projekte/europaeische-traditionen-enzyklopae... Akademie-Projekt
http://www.saw-leipzig.de/presse/bildmaterial/enzyklopaedie honorarfreies Pressebild
http://www.denkstroeme.de/heft2/192-205/kirchhoff Beitrag im Akademie-Journal Denkströme
von links: Prof. Dr. Dan Diner, Prof. Dr. Dr. Sabine Freifrau von Schorlemer, Prof. Dr. Pirmin Steke ...
Foto: Dirk Brzoska
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Journalists, all interested persons
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German
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