Etwa 100 Hochschullehrer der Zahnmedizin treffen sich im Rahmen der 3. Jahrestagung des Arbeitskreises für die Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ) in dieser Woche in Jena, um über moderne Lehr- und Lernmethoden sowie über Möglichkeiten und Trends der Spezialisierung in ihrem Fach zu diskutieren. Im Vorfeld wird man an einem nationalen kompetenzbasierten Lernzielkatalog für die Ausbildung zum Zahnarzt arbeiten.
Durchweg sehr gute Noten erhält das Zahnmedizinstudium in Jena von den Studierenden. Bereits zweimal schnitt die Friedrich-Schiller-Universität als Spitzenreiter im CHE-Studierenden-Ranking ab. Das ist sicherlich auch ein Grund dafür, dass sich der Arbeitskreis für die Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin am 1. und 2. Juli zu seiner 3. Jahrestagung in Jena trifft. „Wir erwarten etwa 100 Hochschullehrer der Zahnmedizin und in der Ausbildung tätige Zahnärzte von fast allen der 31 zahnmedizinischen Kliniken deutscher Hochschulen“, so die Vorsitzenden des Arbeitskreises, Prof. Dr. Petra Hahn vom Universitätsklinikum Freiburg und Prof. Dr. Bernd Kordaß aus der Universitätsmedizin Greifswald. Wichtige Ziele des Arbeitskreises sind die Qualität, Wissenschaftlichkeit und Ansehen der Ausbildung in der Zahnmedizin.
Das Jenaer Zahnmedizinstudium bietet eine neue Form interdisziplinär-praxisorientierter Lehrveranstaltungen an, so wie man sie an den anderen deutschen Universitäten bisher kaum findet. „Unsere Studierenden absolvieren unter anderem im 9. und 10. Semester einen fächerübergreifend-klinischen integrierten Kurs“, nennt Oberarzt PD Dr. Arndt Güntsch vom Zentrum für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde am Universitätsklinikum Jena als Beispiel. „Darin wenden sie ihr Wissen und ihre Fertigkeiten in der Zahnerhaltung und der Prothetik direkt am Patienten an – natürlich unter der Anleitung approbierter Zahnärzte.“ Prof. Dr. Harald Küpper, Geschäftsführender Direktor des Jenaer Zentrums für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde, und Prof. Dr. Dr. Bernd Sigusch, Direktor der Poliklinik für Konservierende Zahnheilkunde, freuen sich darüber, dass diese innovative Lehrmethode bereits im Jahre 2009 vor Ort vom Wissenschaftsrat evaluiert und dabei als besonders vorteilhaft bewertet wurde.
Andere moderne Lehr- und Prüfungskonzepte werden aus der Humanmedizin übernommen und weiterentwickelt, wie die neue Prüfungsform „Objective Structured Clinical Examination“ (OSCE), die in der Jenaer Zahnmedizin vor zwei Jahren erstmals durchgeführt wurde. An insgesamt zwölf Stationen mussten die 60 Prüflinge sowohl kommunikative Fähigkeiten, z. B. an der Station „Anamnese bei der Erstvorstellung“, als auch praktische Fertigkeiten, wie das Legen von Unterfüllungen, das Anlegen eines Kofferdams oder das Anfertigen von provisorischen Füllungen, unter Beweis stellen.
Für solche Kompetenzen wollen die engagierten Hochschullehrer einen nationalen Lernzielkatalog erstellen, an dem sich das Curriculum orientieren soll. „Die aus dem Jahr 1955 stammende Approbationsordnung für Zahnärzte listet zwar Fächer und Prüfungen auf, aber längst nicht mehr alles, was der heutige Absolvent beherrschen muss“, bemängelt Prof. Dr. Harald Küpper.
Lehrmethoden und Spezialisierungsmöglichkeiten sind die Schwerpunkte der Tagung. Dabei wird zum Beispiel das Jenaer Projekt “Lehre-Lernen“ vorgestellt und der Einsatz neuer Medien in der Hochschullehre diskutiert. Außerdem werden Spezialisierungsperspektiven von berufsbegleitenden Masterstudiengängen aufgezeigt und man fragt sich, ob Weiterqualifikationsziele geschlechtsspezifisch sind. „Sowohl zu den Tagungsthemen als auch zum Projekt Lernzielkatalog werden engagierte Beiträge vorgestellt“, ist sich Prof. Dr. Bernd Kordaß sicher. „Wir haben hier ein Forum, um die Grundlagen für die zukünftige Ausrichtung der zahnmedizinischen Lehre in Aus-, Fort- und Weiterbildung zu diskutieren.“
Der Arbeitskreis Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin ist eine Einrichtung der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (DGZPW), unseres Dachverbandes mit über 20.000 Mitgliedern, und der Vereinigung der Hochschullehrer Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (VHZMK).
Terminhinweis:
3. Jahrestagung des Arbeitskreises Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin, 1. und 2. Juli 2011, ab 9.00 Uhr,
Rosensäle, Fürstengraben 27, Jena
Tagungshomepage http://vhzmk.de/index.php?option=com_content&view=article&id=79&Item...
Kontakt:
OA PD Dr. Arndt Güntsch
Zentrum für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde, Poliklinik für Konservierende Zahnheilkunde, Universitätsklinikum Jena
Tel. 03641/ 934409
E-Mail: Arndt.Güntsch[at]med.uni-jena.de
Praxisorientierte Ausbildung angehender Zahnärzte am Universitätsklinikum Jena
Foto: UKJ
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Criteria of this press release:
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Medicine
transregional, national
Scientific conferences, Studies and teaching
German
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