Verfahren und ihre Einsatzgrenzen im Zentrum der Nürnberger Kolloquien zur Kanalsanierung 2011
Auch im zehnten Jahr der Nürnberger Kolloquien zur Kanalsanierung fand die Veranstaltung an der Ohm-Hochschule Nürnberg wieder große Resonanz. Eines der Highlights 2011 war sicherlich das gemeinsame Referat der renommierten Gutachter und Sachverständigen Professoren Wagner und Selle mit Ihrer geballten Fachkompetenz und lebhaften Präsentation. Parallel zum Kolloquium fand die gut besuchte Hausmesse mit Vorführungen im Außenbereich statt, an der sich 38 Unternehmen beteiligten. Veranstalter der Reihe ist die auf den Weiterbildungsbedarf von technischen Fach- und Führungskräften spezialisierte Verbund IQ gGmbH
Zum nordbayerischen Branchentreff kamen weit mehr als 200 Fachleute und Entscheidungsträger der Sanierungsbranche aus öffentlichen Einrichtungen, Industrie und Ingenieurbüros nach Nürnberg. Im Mittelpunkt der Veranstaltung standen neben der VOB 2009 vor allem die Sanierungsverfahren, ihre Einsatzgrenzen und Materialien.
Nach einem Blick auf konzeptionelle Voraussetzungen und wirtschaftliche Aspekte, die den Einzelfall berücksichtigen, analysierten die Sachverständigen Prof. Dr. Volker Wagner und Prof. Dr. Olaf Selle die Verfahren der Renovierung und Reparatur in Bezug auf ihre Einsatzgrenzen und Materialien. Wichtigste und mit den Vorrednern gemeinsame These: In der Erfassung der Schäden wird zu wenig sorgfältig gearbeitet. Je genauer aber eine Bestandserfassung ist, desto besser wird das Sanierungsergebnis sein. Dabei beobachtet insbesondere Selle, dass die Analyse meist zu oberflächlich ist: „Eine Bestandserfassung ist kein Kanalrennen. Eine sorgfältige und genaue Erfassung sorgt für aussagekräftige Analysen, angemessene Sanierungsverfahren und belastbare Lösungen für den Einzelfall.“ In der Praxis erlebe er aber häufig, dass wegen ungenauer Erfassung eine bekannte Verfahrenslösung gewählt werde, die letztendlich weder technisch noch finanziell optimal sein könne.
In der anschließenden Diskussion kündigte Selle Neuerungen für den Materialeinsatz bei Allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassungen an: Zementmörtel sei als Werkstoff für die Reparatur im Kanal nicht geeignet. Die Injektion von Zementmörtel sollte bei der Überarbeitung der DIN EN 15 855 gestrichen werden, da ein ausreichend die Dichtheit sichernder Haftverbund nicht nachgewiesen werden kann. In der Rohrsanierung orientiere man sich immer stärker auf Materialien mit Kunststoffbasis.
Nach 10 Jahre Nürnberg Kolloquien zur Kanalsanierung wird es 2012 eine Veränderung geben. Der Veranstaltungstermin wird auf den letzten Donnerstag im September, also den 29.09.2012 gelegt. Die Kooperationspartner der Veranstaltungsreihe Georg-Simon-Ohm-Hochschule Nürnberg, Rohrleitungssanierungsverband, Stadtentwässerung und Umweltanalytik Nürnberg, Güteschutz Kanalbau und Verbund IQ gGmbH weisen auf den Termin bereits jetzt hin.
Weitere Informationen:
http://www.verbund-iq.de
Criteria of this press release:
Journalists, Students
Construction / architecture, Electrical engineering, Mechanical engineering
regional
Studies and teaching
German
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