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07/01/2011 15:13

Wenn Patienten für die Ärzteausbildung fehlen

Ricarda Wessinghage Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Klinikum der Johann Wolfgang Goethe-Universität, Frankfurt a. M.

    Innovatives Projekt an der Uniklinik Frankfurt vorgestellt: Mediendatenbank und Lehrfilme zur Untersuchung

    Ende Juni fand am Fachbereich Medizin der Goethe-Universität im Beisein von Petra Messer und PD Dr. Schöneberger, beide Mitglieder des Stiftungsbeirates der Adolf-Messer-Stiftung, die Präsentation des von dieser Stiftung geförderten innovativen Projektes „Toolbox Innere Medizin“ statt.

    Spezielle Diagnosen und Schwerkranke am Uniklinikum
    Für einen Arzt ist es nötig, Krankheitsbilder zu kennen und zu erkennen. Die Vermittlung dieser Fähigkeiten geschieht in der Ausbildung idealerweise unter Anleitung am Krankenbett. Immer häufiger stehen jedoch keine geeigneten Patienten – also solche Patienten mit der Erkrankung, die gerade auf dem Lehrplan steht – in der Uniklinik zur Verfügung. Das liegt einerseits an der immer stärkeren Spezialisierung, andererseits aber auch an der Tatsache, dass die Mehrzahl der an der Uniklinik behandelten Patienten so schwer erkrankt ist, dass man ihnen eine Beteiligung am Studierendenunterricht kaum noch zumuten kann.

    Ergänzung zur Anleitung am Krankenbett
    Die jetzt vorgestellte Toolbox Innere Medizin kann den Patienten zwar nicht ersetzen, aber sie kann Bild- und Tonmaterial, Videos, Fallbeispiele, Befunde etc. für den Unterricht bereitstellen. So sind zum Beispiel Herzrhythmusstörungen oder Klappenfehler jederzeit am Computer hörbar. Ein Student betonte: „Diese Toolbox kann mir ein lebendigeres Bild von Diagnose und Therapie vermitteln, als es ein reiner Lehrbuchtext oder eine mündliche Erklärung je tun könnte.“ Die Toolbox findet man im Internet. Studierende und Lehrende des Fachbereichs Medizin greifen darauf zu, um das dort vorhandene Material für die unterschiedlichsten Kurse zu nutzen sowie diese vor- und nachzubereiten. Sie ersetzt nicht das bedside teaching, hilft aber, eine existente Lücke zu schließen.

    Dr. Sandy Kujumdshiev, Lehrkoordinatorin des Zentrums der Inneren Medizin und Mitantragstellerin, berichtete im Rahmen der Veranstaltung über die bisherige Entwicklung des Curriculums und die Bestandteile der Lehre in der Inneren Medizin. Zu den Lehrfilmen sagte sie: „Mit den Filmen haben wir versucht, ein realistisches Abbild einer Untersuchung wiederzugeben, und uns dabei nach einem neuartigen didaktischen Konzept gerichtet, der sogenannten 4-Step-Methode von Rodney Peyton. Dabei werden in mehreren Schritten die einzelnen Untersuchungsgänge dargestellt. Zuerst liegt die Konzentration des Betrachters nur auf dem visuellen Eindruck. In weiteren Schritten kommen dann Kommentare und damit akustische Inhalte hinzu, bis schließlich auf allen Ebenen kognitive Prozesse den Lernvorgang unterstützen. So wird es den Lernenden ermöglicht, die notwendigen praktischen Fertigkeiten zu verinnerlichen.“
    Dr. Daniel Ekhart, ärztlicher Projektkoordinator, erläuterte anschließend das Konzept der Toolbox, beschrieb die Umsetzung sowie den aktuellen Stand der Arbeit. Hierbei wurden die Mediendatenbank „LehreFundus“ sowie die Lehrvideos zur körperlichen Untersuchung demonstriert.
    Herr Prof. Dr. T.O.F. Wagner, Antragsteller des Projektes, unterstrich die Bedeutung des Vorhabens für die Ausbildungsentwicklung in der Inneren Medizin: „Mit diesem Projekt haben wir ein neues Fundament für die Lehre in der Inneren Medizin legen können.“ Er bedankte sich bei den Stiftungsmitgliedern für den „bemerkenswerten und mutigen Entschluss, ein Projekt zu fördern, das dezidiert die Lehre in der Medizin fördert.“


    More information:

    http://www.kgu.de


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    Criteria of this press release:
    Journalists
    Medicine
    transregional, national
    Studies and teaching, Transfer of Science or Research
    German


     

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