idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
01/09/2002 12:27

255.000 Euro für Forschungsprojekt des Instituts für Wissenschaftsgeschichte

Marietta Fuhrmann-Koch Öffentlichkeitsarbeit
Georg-August-Universität Göttingen

    Das Institut für Wissenschaftsgeschichte der Universität Göttingen erhält rund 255.000 Euro der amerikanischen John Templeton-Foundation für die Arbeit an einem biographischen Nachschlagewerk über spätmoderne und zeitgenössische Naturwissenschaftler. Nach Angaben des Projektleiters und Institutsdirektors, Prof. Dr. Nicolaas Rupke, sollen die jeweiligen Biographien nicht nur die wissenschaftlichen Leistungen, sondern auch die religiösen Ansichten und Gewohnheiten der Forscher aufzeigen. Dabei geht es insbesondere um die Frage nach möglichen Wechselwirkungen zwischen Forschungsarbeit und Glaubensüberzeugungen.

    Pressemitteilung
    Göttingen, 9. Januar 2002 / Nr. 6/2002

    255.000 Euro für Forschungsprojekt des Instituts für Wissenschaftsgeschichte
    Biographisches Nachschlagewerk über spätmoderne und zeitgenössische Naturwissenschaftler

    (pug) Das Institut für Wissenschaftsgeschichte der Universität Göttingen erhält rund 255.000 Euro der amerikanischen John Templeton-Foundation für die Arbeit an einem biographischen Nachschlagewerk über spätmoderne und zeitgenössische Naturwissenschaftler. Nach Angaben des Projektleiters und Institutsdirektors, Prof. Dr. Nicolaas Rupke, sollen die jeweiligen Biographien nicht nur die wissenschaftlichen Leistungen, sondern auch die religiösen Ansichten und Gewohnheiten der Forscher aufzeigen. Prof. Rupke: "Die Frage nach möglichen Wechselwirkungen zwischen Forschungsarbeit und Glaubensüberzeugungen läßt sich anhand der traditionellen Lexika kaum oder gar nicht beantworten. Das gilt nicht nur für die Naturwissenschaftler des 18. und 19. Jahrhunderts. Ähnliche Informationslücken begegnen uns auch bei Spitzenforschern des 20. Jahrhunderts." Die Templeton-Foundation fördert traditionell Forschungsarbeiten über die Schnittstellen von Religion und Naturwissenschaften.

    Am Beispiel des Göttinger Hochschullehrers Albrecht von Haller (1708 bis 1777), einem der Gründungsprofessoren der Universität, erläutert Prof. Rupke die Notwendigkeit, sich auch mit den Glaubensüberzeugungen von Naturwissenschaftlern zu beschäftigen. Das bekannte Dictionary of Scientific Biography (DSB) beschreibe ausführlich die anatomischen und physiologischen Forschungen des Naturforschers und Arztes. "Nicht erwähnt wird, das sich der Calvinist Haller für den Bau der ersten reformierten Kirche im ansonsten lutherischen Göttingen einsetzte. Zusammen mit Hallers Botanischem Garten und der von ihm mitbegründete Akademie der Wissenschaften war sie ein Pluspunkt Göttingens im Wettbewerb um Studenten und Professoren und macht die Liste von Hallers Verdiensten um die Georg-August-Universität erst kom-plett", so Prof. Rupke. Ähnliches gelte auch für den Göttinger Mathematiker Carl Friedrich Gauß (1777 bis 1855), der sich intensiv mit der Frage einer unabhängigen Existenz der Seele und eines Lebens nach dem Tod beschäftigt habe. "Längst überfällig ist eine Untersuchung der spirituellen Dimension von Gauß' außerordentlichen mathematischen Leistungen."

    Die Arbeit an dem biographischen Nachschlagewerk hat inzwischen begonnen. Nach Angaben von Prof. Rupke sollen zunächst eine Reihe von Kurzbiographien von Naturwissenschaftlern aus dem 20. Jahrhundert entstehen.

    Kontaktadresse:
    Prof. Dr. Nicolaas Rupke
    Georg-August-Universität Göttingen
    Philosophische Fakultät
    Institut für Wissenschaftsgeschichte
    Humboldtallee 11, 37073 Göttingen
    Tel. (0551) 39-9466, Fax (0551) 39-9748
    e-mail: nrupke@gwdg.de


    More information:

    http://www.gwdg.de/~uhwg


    Images

    Criteria of this press release:
    Biology, Chemistry, History / archaeology, Information technology, Mathematics, Philosophy / ethics, Physics / astronomy, Religion
    transregional, national
    Research projects
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).