Die Forschungsgruppe „Selbstbestimmt leben mit Demenz“ der WHZ unter der Leitung von Prof. Martin Grünendahl sucht alleinlebende Menschen in Zwickau, die Probleme mit ihrem Gedächtnis haben. Die Forscher möchten vor allem herausfinden, wie sie im Alltag zurechtkommen - welche Erfahrungen sie gesammelt und welche Lösungen sie für sich gefunden haben. Die Wünsche und Bedürfnisse von Betroffenen geben wertvolle Hinweise auf die erforderliche Umgestaltung und Neuorientierung von Freizeit- und Unterstützungsangeboten.
Gedächtnisstörungen, die durch demenzielle Erkrankungen wie z.B. Alzheimer verursacht sind, lassen sich heutzutage zu einem frühen Zeitpunkt diagnostizieren. Das Wissen um die Erkrankung bedeutet für den Betroffenen natürlich einen tiefen Einschnitt ins Leben.
Die Diagnose birgt gleichermaßen Chancen und Risiken:
Sie bietet die Chance, sich mit den Folgen bewusst auseinander zu setzen und trotz der Probleme eigene Wünsche für die Zukunft einzubringen. Durch eine frühe, selbstbestimmte Vorsorge bessert sich die Aussicht darauf, auch ein Leben mit Gedächtnisproblemen auszukosten.
Demgegenüber stehen Risiken wie Entmutigung, schwindende Lebensqualität und (zu) wenig Information über Versorgungs- und Unterstützungsangebote. Diese Angebote sollen – vor allem alleinlebenden - Menschen mit Gedächtnisstörungen helfen, weiterhin aktiv am Leben teilzuhaben und so lange wie möglich selbständig und selbstbestimmt in den eigenen vier Wänden zu leben.
Das bedeutet: die Lebensqualität von Menschen mit Demenz ist nichts weniger als eine wichtige Messlatte für gutes und würdevolles Altern.
Forschungsbedarf besteht dabei vor allem hinsichtlich der Lebenssituation von Menschen mit Demenz, die allein in ihrem Haushalt leben. Unklar ist bislang, wie viele es überhaupt sind, in welcher Ausprägung die Symptome bei ihnen auftreten, wie sie leben und welche sozialen und ökologischen Rahmenbedingungen ihr Umfeld und ihre Wohnungen kennzeichnen.
Dazu sucht die Westsächsische Hochschule Zwickau Betroffene: alleinlebende Menschen, die sich im Alltag durch Gedächtnisstörungen beeinträchtigt fühlen, die sich Sorgen machen, ob sie an einer demenziellen Erkrankung leiden oder die bereits eine entsprechende Diagnose erhalten haben.
Die Erfahrungen Betroffener sollen in einem Gespräch dokumentiert werden – und können anderen Betroffenen einmal helfen.
Alle Daten werden anonym behandelt!
Wer teilnehmen möchte, kann unter der angegebenen Telefonnummer einen individuellen Termin vereinbaren. Das Gespräch kann entweder bei den Betroffenen zu Hause oder in den Räumlichkeiten der WHZ durchgeführt werden.
Hintergrund:
Für das Projekt arbeiten die Fakultäten Architektur und Gesundheits- und Pflegewissenschaf-ten zum ersten Mal interdisziplinär zusammen. Die Initiativen und Ergebnisse des Projekts stärken die Forschungsschwerpunkte beider Fakultäten und fließen außerdem unmittelbar in die Lehre ein, wobei der Fokus auf den Masterstudiengängen liegt.
Außerdem wird mit diesem Vorhaben die vorhandene Praxispartnerschaft mit der Diakonie Stadtmission Zwickau intensiviert, die als einer der großen Anbieter für Altenhilfeleistungen in Zwickau präsent und auch sachsen- und bundesweit vernetzt ist. Gefördert wird zudem eine Fortführung der wissenschaftlichen Arbeit zum Thema Demenz mit Susanna Re vom Institut für Gerontologie der Universität Heidelberg, Claudia Schacke von der Katholischen Hochschule für Sozialwesen Berlin und Susanne Zank von der Universität Köln.
Kontakt:
Westsächsische Hochschule Zwickau
Tel.-Nr. für Probanden: 0375/536 3365
Informationen: martin.gruenendahl@fh-zwickau.de
Criteria of this press release:
Journalists, Scientists and scholars, all interested persons
Construction / architecture, Medicine, Nutrition / healthcare / nursing, Psychology, Social studies
regional
Cooperation agreements, Research projects
German
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