idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
07/15/2011 11:02

TU Berlin: Antibiotika kostengünstig und umweltschonend herstellen

Stefanie Terp Presse- und Informationsreferat
Technische Universität Berlin

    TU-Forscherteam im Bereich „Grüne Chemie“ auf dem Weg zur nachhaltigen Herstellung von Feinchemikalien

    Die Preise für Antibiotika und Virostatika könnten künftig fallen. Wichtige Voraussetzung dafür: Die bislang sehr teure Herstellung von Feinchemikalien für diese Medikamente muss günstiger werden. Daran arbeitet ein Team des Instituts für Chemie an der Technischen Universität Berlin.

    Mit Hilfe eines neuartigen Verfahrens wollen Projektleiterin Sonja Jost und ihre vier Kolleginnen und Kollegen Regina Böttcher, Martin Rahmel, Anita Royal und Dr. Axel Wessolowski die Produktion von Feinchemikalien optimieren. Nachhaltigkeit sei dabei das Schlagwort, so Jost. Sie erklärt das Vorhaben: „Eine Katalysatorreaktion in Wasser ist nicht nur kostengünstiger, sondern auch umweltschonend, da wesentlich weniger Chemieabfälle entstehen.“ Bislang wird bei der Herstellung dieser chemischen Rohstoffe oftmals auf umweltgefährdende oder -schädigende Lösungsmittel und teure Katalysatoren zurückgegriffen. Das Projekt heißt „Homogen katalysierte Produktion enantiomerenreiner Vorprodukte mit integriertem Katalysatorrecycling“.

    Dass die Katalyse in wässrigen Systemen funktionieren könnte, entdeckte die diplomierte Ingenieurin Jost während ihrer Forschungstätigkeiten am TU-Fachgebiet Technische Chemie. Ende vergangenen Jahres ließ sie sich ihre Entdeckung patentieren. „Die Idee, nur mit Wasser und einigen harmlosen Zusätzen umweltschonend zu produzieren, erschien mir durchaus auf einen industriellen Maßstab übertragbar. Diese Form der kostengünstigen Herstellung von Feinchemikalien hat das Potenzial zu etwas ganz Großem!“

    Unterstützt wird das Team von TU-Professor Peter Strasser vom Fachgebiet Technische Chemie. Auch das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie glaubt an den Erfolg der Chemikerinnen und Chemiker. Das Ministerium fördert sie im Rahmen des EXIST-Forschungstransfer-Programms mit knapp einer halben Million Euro. Innerhalb von 18 Monaten soll nun gezeigt werden, dass das Vorhaben tatsächlich realisierbar ist.

    Nach einer erfolgreichen Entwicklung ist eine Ausgründung geplant. „Potenzieller Abnehmer ist die pharmazeutische Industrie“, so Teammitglied Dr. Axel Wessolowski. „Vor dem Hintergrund steigender Zahlen antibiotikaresistenter Bakterien, ist die Neuentwicklung dieser Medikamente ein wichtiges Thema. Und ist es nicht besser, wenn dies zusätzlich auch kostengünstiger und ‚grüner‘ geschehen kann?“

    Weitere Informationen erteilt Ihnen gern: Sonja Jost, Technische Universität Berlin, Fachgebiet Technische Chemie, Tel.: 030/314-22215, E-Mail: sonja.jost@chem.tu-berlin.de, Internet: www.chir.tu-berlin.de, Fachgebiets-homepage: www.technischechemie.tu-berlin.de


    Images

    Criteria of this press release:
    Journalists, Scientists and scholars
    Chemistry, Medicine
    transregional, national
    Research projects
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).