Forschung, Wissenschaft und Wirtschaft in Berlin-Buch haben es begrüsst, dass der Berliner Senat im Rahmen seiner regulären Sitzung am 2. August 2011 den Campus Berlin-Buch besucht und sich über die rasche Entwicklung der vergangenen Jahre informiert hat. „Der Campus Berlin-Buch zählt mit Heidelberg und München zu den größten Forschungs- und Biotechnologiestandorten in Deutschland“, sagte Prof. Walter Rosenthal, Wissenschaftlicher Vorstand des Max-Delbrück-Centrums (MDC) und Aufsichtsratsvorsitzender der Campus-Entwicklungsgesellschaft, der BBB Management GmbH Campus Berlin-Buch. Der Campus hatte den Regierenden Bürgermeister von Berlin, Klaus Wowereit, und den Senat nach Buch eingeladen.
Das MDC befindet sich ebenso wie der Biotechnologiepark mit derzeit 51 Firmen sowie weiteren Forschungseinrichtungen auf dem Campus Berlin-Buch im Nordosten der Stadt. Zu den Forschungseinrichtungen gehören das Leibniz-Institut für Molekulare Pharmakologie (FMP) und das von der Charité – Universitätsmedizin Berlin und dem MDC gemeinsam betriebene Experimental and Clinical Research Center (ECRC).
Nach der Senatssitzung besichtigte Wowereit mit Mitgliedern des Senats das Berliner Institut für Medizinische Systembiologie (BIMSB) des MDC, das derzeit noch auf dem Campus Berlin-Buch untergebracht ist. Erst kürzlich hatte der Senat 30 Millionen Euro für einen Neubau des BIMSB auf dem Campus Nord der Humboldt-Universität zu Berlin (HU) in Berlin-Mitte bewilligt.
Prof. Nikolaus Rajewsky, wissenschaftlicher Leiter des BIMSB und Träger des Berliner Wissenschaftspreises 2010 des Regierenden Bürgermeisters, erläuterte die Forschungsarbeiten des Instituts. Prof. Rosenthal und Prof. Rajewsky dankten dem Senat für die Unterstützung. „Wir freuen uns, dass wir auf dem Campus Nord künftig enger mit der Humboldt-Universität, der Charité und anderen Forschungseinrichtungen zusammenarbeiten und dadurch zur Profilbildung dieses Campus in Berlin-Mitte beitragen können“, sagten sie.
Das BIMSB wird dort zusammen mit den anderen Partnern das Interdisziplinäre Institut für Lebenswissenschaften (IRI-Nord) bilden und damit zum Zukunftskonzept der Humboldt-Universität beitragen. Der Neubau des BIMSB wird 5 500 Quadratmeter Nutzfläche umfassen und rund 300 Mitarbeiter aufnehmen. Die laufenden Kosten von jährlich rund 20 Millionen Euro werden zu 90 Prozent vom Bundesforschungsministerium und zu 10 Prozent vom Berliner Senat getragen.
Danach besichtigte Wowereit mit Senatsmitgliedern die in einem eigenen Forschungsgebäude des MDC untergebrachte, für die medizinische Forschung genutzte Ultrahochfeld-MR-Anlage mit einem der stärksten Magnetresonanz-Tomographen der Welt. Das Gerät wird vor allem für die Bildgebung des Herzens erprobt. Die Forschungsgruppe um Prof. Thoralf Niendorf hat dafür ein spezielles Verfahren entwickelt, das Bilder des schlagenden Herzen in hoher Auflösung liefert.
Bei einer anschließenden Fahrt durch Berlin-Buch besichtigte der Senat auch die sogenannte Brunnengalerie, ein 11 Hektar großes Gelände in der Nähe der Autobahn, das bis 2009 als Trinkwasserschutzgebiet eingestuft war und das der Campus für die Erweiterung des Biotechnologieparks nutzen möchte.
Dr. Andreas Mätzold von der Geschäftsführung der BBB Management GmbH Campus Berlin-Buch und Prof. Rosenthal wiesen darauf hin, dass Berlin-Buch nach 1910 die „größte Krankenhausstadt Europas“ gewesen sei und heute ein Stadtteil voller Zukunft als Berliner Gesundheitsstadt ist. Hier wachse nach Jahren des Umbruchs und des Aufbaus heran, was Zukunft für Berlin hat: exzellente Forschung, maximale Gesundheitsversorgung, wissensbasierte Wirtschaft, vielfältiges Aus- und Weiterbilden und zunehmend attraktives Wohnen. Es sei wichtig, „diese Eckpfeiler der Berliner Zukunft“ weiter zu stärken.
Prof. Rosenthal erklärte dem Senat gegenüber, dass sich der Campus Berlin-Buch als Motor einer nachhaltigen Entwicklung für den Stadtteil Berlin-Buch verstehe. Dazu gehörten auch Fragen der Umwelt, der Bildung und des Wohnens. So soll Berlin-Buch als Wohnort für Forscher und Kliniker wieder so attraktiv werden, wie es in den 20er- und 30er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts als Stadt im Grünen gewesen war. Ein Beispiel für attraktives Wohnen sei der „LudwigPark“, eine neu entstandene Wohnanlage in einer ehemaligen, unter Denkmalschutz stehenden Klinik, gebaut von dem Berliner Stadtbaurat Ludwig Hoffmann zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Zudem plädierten Wissenschaft und Wirtschaft dafür, die Anbindung von Berlin-Buch an den öffentlichen Nahverkehr und an die Autobahn zu verbessern.
In Berlin-Buch leben rund 13 000 Menschen. Allein in Wissenschaft, Forschung, Biotechnologie und Kliniken sind insgesamt rund 5 800 Beschäftigte tätig, davon auf dem Campus Berlin-Buch fast 2 700.
Barbara Bachtler
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Vor dem Modell des geplanten Neubaus des Berliner Instituts für Medizinische Systembiologie (BIMSB) ...
(Photo: David Ausserhofer/Copyright: MDC)
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