Baden-württembergische Wissenschaftsministerin Theresia Bauer besucht als erste Hochschule für Angewandte Wissenschaften des Landes die Hochschule Karlsruhe – Technik und Wirtschaft
Am heutigen Mittwoch, 17. August 2011, besuchte die neue Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg Theresia Bauer die Hochschule Karlsruhe – Technik und Wirtschaft. Sie wurde dort von Rektor Prof. Dr. Karl-Heinz Meisel, Prorektor Prof. Dr. Dieter Höpfel, Kanzlerin Daniela Schweitzer und Hochschulrätin Brigitte Almaschi empfangen. Im Rahmen ihrer Sommertour ist die Hochschule Karlsruhe die erste Hochschule für Angewandte Wissenschaften, die die Ministerin besuchte. „Die Hochschule Karlsruhe ist mit einem vielseitigen Spektrum an Studienmöglichkeiten und höchstem Engagement in Lehre und Forschung gut in die TechnologieRegion Karlsruhe eingebettet – gerade auch mit zukunftsweisenden Forschungsschwerpunkten in den Bereichen Elektromobilität und Kälte-, Klima- und Umwelttechnik. Sie kooperiert regional, national und international mit vielen externen Partnern. Dies kommt sowohl der Ausbildung der Studierenden als auch der angewandten Forschung zu Gute“, so die Ministerin.
Die Gastgeber stellten der Ministerin das Profil der Hochschule als eine der forschungsstärksten Hochschulen für Angewandte Wissenschaften vor und gingen auf deren aktuelle Entwicklung ein. So ist zum kommenden Wintersemester 2011/12 ein erneuter „Bewerber-Boom“ zu verzeichnen: fast 10 000 Interessenten hatten sich auf rund 1 500 verfügbare Studienplätze beworben. Die Zahl der Bewerbungen für die Bachelorstudiengänge ist nochmals um ein Drittel gegenüber dem schon sehr hohen Stand des letzten Jahres gestiegen. Die Hochschule hat angesichts der hohen Nachfrage in den letzten Jahren ihr Studienangebot stark ausgebaut. Der Rektor erläuterte, dass die Hochschule alle Kräfte bündele, diese Herausforderung zu bewältigen. Das Engagement aller Hochschulmitglieder sei hier sehr groß.
Als schwierigste Herausforderung in diesem Zusammenhang nannte er die Raumnot. Der Hochschule fehlten unter Berücksichtigung des Ausbauprogramms „Hochschule 2012“ und des steigenden Raumbedarfs durch den Ausbau der angewandten Forschung ca. 13 000 m2 Hauptnutzfläche. Die Hochschule konnte zwar die neue Außenstelle Amalienstraße mit rund 2 000 m2 Fläche beziehen, sieht sich jedoch bei ihren weiteren Raumplanungen mit verschiedenen Hemmnissen konfrontiert. Als Neubau solle kurzfristig auf dem Campus der Hochschule ein „KMU-Innovationszentrum“ entstehen und gezielt eine Verbindung zwischen kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) und den Forschenden an der Hochschule Karlsruhe herstellen. Damit entstünden 2 000 bis 3 000 m2, die in enger Kooperation zwischen Wirtschaft und Hochschule genutzt werden könnten. Weitere Anmietungen hochschultauglicher Räume sind vorgesehen.
Der Ministerin wurden anschließend aktuelle Forschungsthemen vorgestellt.
Prof. Dr. Andreas Gerdes aus der Fakultät für Elektro- und Informationstechnik referierte zur Nachhaltigkeit im Bauwesen. So seien rund 12 000 Brücken in Deutschland akut sanierungsbedürftig; in allen Industriestaaten in Europa und Übersee sei dies ähnlich. Gemäß einer Studie der EU fallen in der Gemeinschaft aufgrund von Sanierungsmaßnahmen im Straßennetz jährlich Staukosten von rund 125 Mrd. Euro an. „Für die Schäden an Brücken ist häufig die Einwirkung tausalzhaltigen Spritzwassers auf die Stahlbetonkonstruktion die Ursache“, so Prof. Dr. Andreas Gerdes. Notwendig würden dann aufwendige und teure Instandsetzungsmaßnahmen. Wesentlich günstiger und auch ökologischer seien daher Konzepte und Technologien zum präventiven Schutz der Bauwerke. Zu deren Entwicklung und Erforschung konnte an der Hochschule Karlsruhe das Institut für Prävention im Bauwesen gegründet werden. In Zusammenarbeit mit dem KIT werden dort Forschungsprojekte zu Infrastrukturbauwerken (z. B. Brücken) und im Verkehrswegebau (z. B. Autobahnen) durchgeführt.
Prof. Dr. habil. Michael Kauffeld, Leiter des Instituts für Kälte-, Klima- und Umwelttechnik (IKKU), erläuterte die Forschungsvorhaben zu den Themenschwerpunkten Energieeffizienz von Kälte- und Klimaanlagen und innovativen Konzepten im Kühlmittelbereich. Durch die inhaltliche Ausdehnung des Forschungsspektrums sowie eine räumliche und personelle Erweiterung des Instituts entstand ein bundesweit einmaliges Forschungszentrum mit sechs Professoren und über 20 wissenschaftlichen Mitarbeitern, das der Ministerin bei dem anschließenden Rundgang vorgestellt wurde. In einem Forschungsprojekt zwischen der Hochschule Karlsruhe und dem KIT soll hier beispielsweise ein kostengünstigeres und zuverlässigeres Verfahren zur Eisbrei-Erzeugung entwickelt werden. Eisbrei ist ein umweltfreundlicher Kälteträger, der durch die im Phasenübergang von Eis zu Wasser gespeicherte latente Wärme im Vergleich zu einer reinen Flüssigkeit über eine bis zu siebenfach höhere Energiedichte und eine bis zu 50 % höhere Wärmeableitung verfügt, was ihn zu einem idealen Kälteträger für Kühlsysteme macht.
Bei dem Rundgang stand auch ein Besuch des Institute of Materials and Processes (IMP) auf dem Programm, das Prof. Dr. Eckhard Martens, Leiter der Abteilung Fluiddynamik, vorstellte. Das IMP konzentriert sich auf die Entwicklung neuer Modellierungs- und Simulationstechniken für Anwendungen bei Werkstoffsimulationen und auf die Optimierung von Verfahren in der
Produktions- und Fertigungstechnik.
Rektor Prof. Dr. Karl-Heinz Meisel zeigte sich erfreut über den Besuch der
Ministerin: „Ich denke, wir konnten deutlich machen, dass wir sehr leistungsfähig sind und unsere Verantwortung bei der Bewältigung des Andrangs der Studienbewerber sehr ernst nehmen. Gleichzeitig haben wir gezeigt, dass für unsere Hochschule der Ausbau der angewandten Forschung ein wichtiges Profilmerkmal ist, das die Zukunftsfähigkeit betrifft. Umso mehr begrüßen wir es, dass der Koalitionsvertrag hier deutliche Verbesserungen der Infrastruktur in Aussicht stellt.“
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Im Institut für Kälte- , Klima- und Umwelttechnik (v. l. n. r.): Susanne Frank, wissenschaftliche Mi ...
Source: Foto: Ilse Geyer
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Im Institut für Kälte- , Klima- und Umwelttechnik (v. l. n. r.): Susanne Frank, wissenschaftliche Mi ...
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