Holländische Landschaftsmalerei und Klimaforschung in einem gemeinsamen Projekt, Einladung zur Pressekonferenz
Beitrag zum "Jahr der Geowissenschaften 2002"
Die Kleine Eiszeit und Klimaforschung in erloschenen Vulkanen
Landschaftsmalerei des 17. Jahrhunderts und geologische Klimaarchive
-Sperrfrist: 29. 01. 2002, 11:00 Uhr
GFZ Potsdam, 28.02.2002 - Die holländische Landschaftsmalerei des 17. Jahrhunderts nimmt wegen ihrer naturnahen Darstellung eine Sonderrolle in der Malerei ein. Auch die historische Klimaforschung hat die Gemälde der Meister des "Goldenen Zeitalters" wegen der ausgeprägten Darstellung meteorologischer und klimatologischer Phänomene für sich entdeckt. Die Ausstellung "Die Kleine Eiszeit - Das holländische Landschaftsbild im 17. Jahrhundert" im Altonaer Museum, Hamburg, verbindet die Klimaforschung in geologischen Archiven und die Darstellung des Klimas in den holländischen Gemälden und leistet damit einen Beitrag zum "Jahr der Geowissenschaften 2002".
Die Forschungen zur Klimageschichte am GeoForschungsZentrum Potsdam (GFZ) stützen sich vor allem auf Untersuchungen von Sedimenten in Binnenseen, die durch Algenblüten und andere Ablagerungen gebildet werden. Verschiedene Algen blühen zu verschiedenen Jahreszeiten. Da das Algenwachstum von Temperatur und Sonnenstrahlung abhängt, hat man mit diesen Algen einen Indikator für das Klima. Bei ihren Untersuchungen stießen die Geoforscher auch auf Spuren einer Abkühlungsphase seit Ende des 16. Jahrhunderts, die bis etwa 1885 dauerte. Dieses Phänomen ist als "Kleine Eiszeit" in der Klimaforschung bekannt.
Die Erforschung des Klimas in historischen Zeiten hatte schon früh Bezug auf diese Gemälde genommen und ihre Einordnung in naturwissenschaftliche Befunde versucht. Es zeigte sich, dass die Himmelsdarstellungen aber keine direkte Abbildung einer Wettersituation wiedergeben. Dennoch geben die Gemälde der holländischen Landschaftsmalerei Auskunft über das Klimaphänomen der "Kleinen Eiszeit". Der Vergleich zwischen Gemäldewolken und klimatologischen Befunden aus geologischen Archiven liefert einen Beitrag zum Realitätsgehalt der künstlerischen Wahrnehmung des 17. Jahrhunderts und deren heutiger meteorologisch-klimatologischer Interpretation. So stießen die Klimaforscher des GFZ Potsdam bei ihren Untersuchungen im Holzmaar/Westeifel auf eine Algenart, die dort nur während der Kleinen Eiszeit auftauchte und deren Auftreten an niedrige Temperaturen, verringerte Sonnenstrahlung und erhöhte Windgeschwindigkeiten gekoppelt ist.
Die von Seefahrt und Landwirtschaft geprägte holländische Gesellschaft des 17. Jahrhunderts nahm die Klimaänderung als Leitthema ihrer Kultur auf. Mit Beginn der Kleinen Eiszeit setzt die holländische Landschaftsmalerei ein, die von Anfang an Wetter und Klima in der Landschaft thematisierte, wie etwa in der häufigen Abbildung von Eisflächen in dieser Epoche. Die Ausstellung will die "Kleine Eiszeit" in der Zusammenschau von Kunst und Wissenschaft thematisieren.
Im Internet finden Sie weitere Information unter:
http://www.gfz-potsdam.de/news/KleineEiszeit/
Abbildungen in druckfähiger Auflösung finden sich unter:
http://www.gfz-potsdam.de/news/foto/LIA/
ENDE DER MITTEILUNG, 361 Worte incl. Titeln
Ort:
29. 01. bis 07. 04. 2002
Altonaer Museum - Norddeutsches Landesmuseum
Museumstraße 23
22765 Hamburg
Pressekonferenz: 11 Uhr, im Ausstellungsraum, 1. Stock, mit anschließendem Rundgang durch die Ausstellung
Eröffnung: 19 Uhr, im Vortragssaal, 2. Stock
Kontakt: Frau Tamm, Tel. 040 - 42811 2963
---------------------------
GeoForschungsZentrum, Öffentlichkeitsarbeit, Telegrafenberg, D- 14473 Potsdam
Telefon 0331 - 288 - 1040, Fax: 0331 - 288 - 1044, e-mail: presse@gfz-potsdam.de
http://www.gfz-potsdam.de/news/KleineEiszeit/
http://www.gfz-potsdam.de/news/foto/LIA/
Criteria of this press release:
Art / design, Geosciences, History / archaeology, Music / theatre
transregional, national
Miscellaneous scientific news/publications, Research projects
German
You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.
You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).
Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.
You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).
If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).