Nr. 121 / 23. Dezember 1997 / sho
11. Heinrich-Hertz-Gastprofessur 1997/98
Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Heinz Riesenhuber, MdB Bundesforschungsminister a.D. Honorarprofessor an der Universitaet Frankfurt
,Chemiestandort Deutschland in einem globalen Wettbewerb"
Die 11. Heinrich-Hertz-Gastprofessur 1997/98 an der Universitaet Karlsruhe geht an Prof. Dr. rer. nat. Dr. h.c. mult. Heinz Riesenhuber, von 1982 bis 1993 Bundesminister fuer Forschung und Technologie. ,Chemiestandort Deutschland in einem globalen Wettbewerb" heisst die vierteilige Veranstaltungsreihe, in der der promovierte Chemiker und engagierte Politiker am Beispiel der deutschen Chemieindustrie die Herausforderungen und Chancen des Standorts Deutschland in einer offenen Welt und in einem globalen Wettbewerb beleuchtet.
Die Chemie ist einer unserer wichtigsten Industriezweige und damit ein Eckpfeiler des Standortes Deutschland: In ueber 1.700 vorwiegend mittelstaendischen Unternehmen der Chemie sind mehr als 500.000 Menschen beschaeftigt. Mit ihren Produkten steht die Chemie oft am Anfang der Wertschoepfungskette und legt den Grundstein fuer den Erfolg anderer Branchen wie Landwirtschaft, Ernaehrung, Gesundheit, Automobil, Elektro, Bau, Textil.
In seinen Vorlesungen
,Chemiestandort Deutschland in einem globalen Wettbewerb" am Donnerstag, 29. Januar 1998, 19.00 Uhr, Tulla-Hoersaal, Geb. 11.40, und
,Globalisierung der Forschung" am Dienstag, 17. Februar 1998, 19.00 Uhr, Tulla-Hoersaal, Geb. 11.40
beschreibt Prof. Riesenhuber den Strukturwandel der deutschen Chemie, der durch innovative Konzepte der Industrie, verbesserte gesetzliche Rahmenbedingungen und vereinfachte Genehmigungsverfahren gepraegt ist. Voraussetzung fuer den Erfolg der Chemie sei aber auch eine Reform des Chemiestudiums, mit der die Universitaeten und Hochschulen auf die Herausforderungen der Globalisierung reagieren muessten. Weiterhin zeigt er, welche Folgen die Globalisierung fuer die Forschung und Entwicklung in Deutschland hat: Am Beispiel der Chemieforschung erlaeutert er die Bedeutung der Internationalisierung von Wissenschaft, Forschung und Technologie.
Im ersten begleitenden Kolloquium
,Biotechnologie in Deutschland" am Freitag, 30. Januar 1998, 10.00 Uhr, Hoersaal III, Chemie-Flachbau, Geb. 30.41
beschaeftigt sich Prof. Riesenhuber mit der Biotechnologie in Deutschland und den Chancen der Gentechnik. Durch eine erfolgreiche ,Aufholjagd" in der Biotechnologie - durch Novellierung der gesetzlichen Betsimmungen und durch nationale Foerderung - ist Deutschland wieder international konkurrenzfaehig.
Im zweiten Kolloquium
,Gruendertum in Deutschland" am Mittwoch, 18. Februar 1998, 10.00 Uhr, Hoersaal III, Chemie-Flachbau. Ge. 30.41
analysiert er das Gruendungsgeschehen in Deutschland unter der Fragestellung, ob hier eine neue Gruendungskultur vonnoeten ist. Vor allem bei der Bereitschaft junger Leute, in die Selbstaendigkeit zu starten, und bei der Bereitstellung von Risikokapital fuer innovative Unternehmen gebe es in Deutschland einen deutlichen Nachholbedarf.
Zur Person Heinz Riesenhuber
Prof. Dr. Heinz Riesenhuber wurde 1935 in Frankfurt/Main geboren. Das Studium der Naturwissenschaften (Hauptfach Chemie) und der Volkswirtschaft schloss er 1961 mit dem Diplom ab und promovierte 1965 in Chemie. Die kommenden Jahre waren gepraegt von Geschaeftsfuehrertaetigkeiten in namhaften Industrieunternehmen und von politischem Engagement: unter anderem von 1965 bis 1969 als Landesvorsitzender der Jungen Union Hessen, ab 1967 als Mitglied im Praesidium der CDU Hessen, von 1973 bis 1978 als Kreisvorsitzender der CDU Frankfurt. Seit 1976 ist er Mitglied des Bundestags, seit 1993 im Ausschuss fuer Wirtschaft. Von 1982 bis 1993 war er Bundesminister fuer Forschung und Technologie.
Riesenhuber ist Praesident des Deutsch-Amerikanisch-Akademischen Konzils und Vorsitzender des Deutsch-Japanischen Kooperationsrates fuer Hochtechnologie und Umwelttechnik; darueber hinaus Mitglied in Beiraeten und Aufsichtsraeten verschiedener Unternehmen.
Er ist Honorarprofessor an der Universitaet Frankfurt/Main und Traeger der Ehrendoktorwuerde des Weizman-Instituts Rehovot/Israel, der Universitaet Goettingen, der Universitaet Krakau/Polen und der University Surrey/England. Zu seinen zahlreichen Auszeichnungen zaehlen: Winnacker-Preis 1993, Grosses Bundesverdienstkreuz mit Stern (Deutschland), Verdienstorden (Hessen), Grossoffizier der Ehrenlegion (Frankreich), Grosses Goldenes Ehrenzeichen am Bande (OEsterreich), Orden vom Heiligen Schatz mit Stern und Schulterband (Japan) sowie Goldmedaille der Academia Europaea.
Zur Heinrich-Hertz-Gastprofessur
Die Heinrich-Hertz-Gastprofessur wurde 1987 von der Karlsruher Hochschulvereinigung aus Anlass des 100. Jahrestages der Entdeckung der elektromagnetischen Wellen durch Heinrich Hertz gestiftet. Hertz (1857 - 1894) ist einer der bekanntesten Wissenschaftler, die an der frueheren Technischen Hochschule und heutigen Universitaet Karlsruhe gewirkt haben. Mit seiner Entdeckung, die er waehrend seiner Taetigkeit an der Technischen Hochschule Karlsruhe (1885 - 1889) machte, legte er den Grundstein zur technischen Entwicklung von Radio und Fernsehen. Sein Name wird fuer immer untrennbar mit der Geschichte der drahtlosen Kommunikation verbunden sein.
Zu den Heinrich-Hertz-Gastprofessoren der vergangenen Jahre zaehlen unter anderem Prof. Dr. Jean-Marie Lehn, Chemie-Nobelpreistraeger 1987 (1989/90), Prof. Dr. h. c. Marcel Reich-Ranicki, Literaturkritiker (1990/91), Prof. Dr. Helmut Schlesinger, Praesident der Deutschen Bundesbank i.R. (1993/94), Prof. Dr. Hubert Markl, Praesident der Max-Planck-Gesellschaft (1994/95), Professor em. Dr. E.h. Guenter Behnisch, Freier Architekt in Stuttgart und Professor fuer Entwerfen, Industriebau und Baugestaltung (1995/96), sowie Prof. Dr.-Ing. Dr. h.c. Werner Leonhard, Lehrstuhl fuer Regelungstechnik an der Technischen Universitaet Braunschweig (1996/97).
Criteria of this press release:
Biology, Chemistry, Economics / business administration, Social studies
transregional, national
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German
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