Auf dem Weg zu einer nachhaltigen Energieversorgung müssen noch zahlreiche Hürden genommen werden. Diese sind nicht nur technischer Natur: Neue Infrastrukturen wie Stromtrassen, Pumpspeicherwerke oder Windparks müssen auch breite Akzeptanz in der Gesellschaft finden. Um die Sicht der Nutzer rechtzeitig mit einzubeziehen haben sich vier Helmholtz-Zentren mit weiteren Partnern in der neuen interdisziplinären Helmholtz-Allianz „Zukünftige Infrastrukturen der Energieversorgung“ zusammengeschlossen. Die Federführung liegt beim Karlsruher Institut für Technologie (KIT).
Die Helmholtz-Allianz nimmt noch in diesem Jahr ihre Arbeit auf und wird bis 2016 mit insgesamt 8,25 Millionen Euro durch den Impuls- und Vernetzungsfonds gefördert.
„Die Helmholtz-Energieforschung entwickelt vielfältige Lösungsansätze, um die Energiewende zu ermöglichen. Genauso wichtig ist aber auch die Frage, welche Neuerungen auf diesem Gebiet eine Chance haben, von der Gesellschaft akzeptiert zu werden. Deshalb fördern wir nun die Allianz „Zukünftige Infrastrukturen der Energieversorgung – Auf dem Weg zu Nachhaltigkeit und Sozialverträglichkeit“. In dieser Allianz arbeiten Experten aus Technik- und Sozialwissenschaften zusammen und untersuchen die Schnittstellen zwischen technischen und sozialen Faktoren. So lassen sich Strategien entwickeln, wie der Transformationsprozess gelingen kann“, sagt Professor Dr. Jürgen Mlynek, Präsident der Helmholtz-Gemeinschaft.
Die neue Helmholtz-Allianz „Zukünftige Infrastrukturen der Energieversorgung – Auf dem Weg zu Nachhaltigkeit und Sozialverträglichkeit“ widmet sich vor allem der gesellschaftlichen Bedarfs- und Nutzerseite. Dieser Perspektivenwechsel markiert die konsequente Weiterentwicklung hin zu einer interdisziplinären und ganzheitlichen Energieforschung.
An der Allianz sind insgesamt acht Forschungseinrichtungen beteiligt: die Helmholtz-Zentren Karlsruher Institut für Technologie (KIT), Forschungszentrum Jülich, Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) und Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), die Universitäten Stuttgart, Magdeburg und FU Berlin sowie das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung in Mannheim. Die Koordination liegt beim KIT. Die Allianz ist auf fünf Jahre angelegt und hat ein Projektvolumen von insgesamt 16,5 Mio. Euro. Sprecher sind Professor Dr. Armin Grunwald, Direktor des Instituts für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse (ITAS) des KIT sowie Professor Dr. Ortwin Renn¸ Direktor des interdisziplinären Forschungsschwerpunktes Risiko und Nachhaltige Technikentwicklung (ZIRN) der Universität Stuttgart.
Ziele der Allianz sind auch, Entscheidungsträger aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft aktiv in die Forschungsarbeit einzubeziehen und zu beraten und in der breiten Öffentlichkeit ein besseres Verständnis der komplexen Zusammenhänge im Energiebereich zu etablieren.
Weitere Informationen zur Helmholtz-Allianz unter:
http://www.helmholtz.de/energieinfrastrukturen
Die Helmholtz-Gemeinschaft leistet Beiträge zur Lösung großer und drängender Fragen von Gesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft durch wissenschaftliche Spitzenleistungen in sechs Forschungsbereichen: Energie, Erde und Umwelt, Gesundheit, Schlüsseltechnologien, Struktur der Materie sowie Luftfahrt, Raumfahrt und Verkehr. Die Helmholtz-Gemeinschaft ist mit über 31.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in 17 Forschungszentren und einem Jahresbudget von rund 3,3 Milliarden Euro die größte Wissenschaftsorganisation Deutschlands. Ihre Arbeit steht in der Tradition des großen Naturforschers Hermann von Helmholtz (1821-1894).
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