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09/27/2011 12:33

Die Selbstbestimmung des Patienten und die Medizin der Zukunft.

Stefan Weller Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Universitätsmedizin Göttingen - Georg-August-Universität

    Die Selbstbestimmung des Patienten und die Medizin der Zukunft. Perspektiven einer Medizinethik des 21. Jahrhunderts

    25 Jahre Akademie für Ethik in der Medizin: Jubiläumstagung mit renommierten Expertinnen und Experten. Donnerstag, 29. September bis Samstag, 1. Oktober 2011 in Göttingen. Ehemalige Präsidentin des Bundesverfassungsgerichts Prof. Jutta Limbach hält Festvortrag.

    PRESSEGESPRÄCH am Freitag, 30. September 2011, 12:30 Uhr im Hörsaal 91/92, Universitätsklinikum Göttingen.

    (umg) Die Akademie für Ethik in der Medizin (AEM) feiert in diesem Jahr ihr 25-jähriges Bestehen. Das Jubiläum wird am Standort der Akademie in Göttingen begangen. Das Programm und der Festvortrag aus Anlass des Jubiläums werden von hochrangigen und renommierten medizinethischen Referentinnen und Referenten getragen. So spricht als Festrednerin die ehemalige Präsidentin des Bundesverfassungsgerichts, Prof. Jutta Limbach. Zudem referieren und diskutieren unter anderem der Patientenrechtsbeauftragte des Deutschen Bundestags, MdB Wolfgang Zöller, die Vorsitzende der Österreichischen Bioethikkommission, Prof. Christiane Druml, und der Vorsitzende der Zentralen Ethikkommission bei der Bundesärztekammer, Prof. Urban Wiesing. Die Autorin Juli Zeh liest aus ihrem Buch "Corpus Delicti".

    Die Tagung findet statt von Donnerstag, 29. September 2011, bis Samstag, 1. Oktober 2011 im Hörsaal 81 und im umliegenden Hörsaalbereich des Universitätsklinikums Göttingen. Die Jahrestagung zum Jubiläum richtet die AEM in Zusammenarbeit mit der Abteilung Ethik und Geschichte der Medizin der Universitätsmedizin Göttingen, der Forschergruppe "Autonomie und Vertrauen in der modernen Medizin" sowie der VolkswagenStiftung aus. Tagungspräsidentin ist Prof. Dr. Claudia Wiesemann, Präsidentin der AEM und Direktorin der Abteilung Ethik und Geschichte der Medizin der Universitätsmedizin Göttingen.

    Die Selbstbestimmung des Patienten und die Medizin der Zukunft
    Jahrestagung der Akademie für Ethik in der Medizin 2011 aus Anlass ihres
    25. Gründungsjubiläums
    Donnerstag, 29. September 2011, bis Samstag, 1. Oktober 2011
    Hörsaal 81 und angegliederte Hörsäle
    Universitätsklinikum Göttingen, Robert-Koch-Str. 40, 37075 Göttingen
    Die Veranstaltung ist von der Ärztekammer Niedersachsen mit 17 Fortbildungspunkten zertifiziert. Während der Tagung wird eine Kinderbetreuung angeboten.

    Weitere Informationen: www.selbstbestimmung-des-patienten.uni-goettingen.de

    PRESSEKONFERENZ
    Über die aktuellen Herausforderungen in der Medizinethik und die Thematik des Patienten-Selbstbestimmungsrechtes sowie die Ziele und Aufgaben der Akademie für Ethik in der Medizin möchten wir Sie informieren. Wir laden Sie herzlich ein zu einer

    Pressekonferenz
    "Perspektiven einer Medizinethik des 21. Jahrhunderts. 25 Jahre AEM"
    Freitag, 30. September 2011, 12:30 Uhr, Hörsaal 91/92
    Universitätsklinikum Göttingen, Robert-Koch-Str. 40, 37075 Göttingen

    Ihre Gesprächspartner sind:
    • Prof. Dr. med. Claudia Wiesemann, Präsidentin der Akademie für Ethik in der Medizin, Tagungspräsidentin und Direktorin Abt. Ethik und Geschichte der Medizin, UMG
    • Prof. Dr. med. Dr. phil. Urban Wiesing, Vorsitzender der Zentralen Ethikkommission bei der Bundesärztekammer, Institut für Ethik und Geschichte der Medizin, Eberhard Karls Universität Tübingen
    • Prof. Dr. Fred Salomon, Mitglied im Vorstand der Akademie für Ethik in der Medizin, Chefarzt für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin, Klinikum Lippe-Lemgo
    • Priv.-Doz. Dr. phil. Alfred Simon, Geschäftsführer der Akademie für Ethik in der Medizin
    Wir bitten Sie um eine kurze Rückmeldung, ob Sie kommen werden, unter
    presse.medizin@med.uni-goettingen.de. Vielen Dank!

    Das Recht der Selbstbestimmung des Patienten hat in den letzten 25 Jahren wie kaum ein anderes Konzept einen prägenden Einfluss auf die medizinische Praxis und den öffentlichen Diskurs ausgeübt. Das Recht, über die Belange des eigenen Lebens selbst zu entscheiden, stand und steht im Mittelpunkt von Schlüsseldiskussionen über Themen wie die Zugänglichkeit von neuen Fortpflanzungstechnologien, Formen der Sterbehilfe oder die Zulässigkeit von Forschung am Menschen.

    Zugleich ist ein wachsendes Unbehagen an einer starken Fixierung auf die Autonomie der Medizin- und Bioethik und zum Teil auch der medizinischen Praxis selbst festzustellen. Dem Diskurs über diese Autonomie wird ein überzogener Individualismus vorgeworfen: Er werde der sozialen Natur von Menschen und der vielfältigen sozialen Abhängigkeit gerade von Patienten nicht gerecht. Die Betonung der Selbstbestimmung tendiere zur Ausblendung, wenn nicht sogar Destabilisierung von sozialer Verantwortung und menschlichen Beziehungen. Sie sei blind gegenüber den Eigengesetzlichkeiten von Institutionen.

    Dies gilt umso mehr für die Medizin von heute mit ihrer hoch differenzierten Sozialstruktur und ihren Abläufen, die auf komplexen technischen und ökonomischen Logiken beruhen. Der Triumphzug der Patientenautonomie muss sich deshalb auch einer Reihe kritischer Fragen stellen: Was bedeutet individuelle Autonomie, wenn ihr ein Netz von sozialen Ermöglichungsbedingungen vorausliegt? Wie kann Selbstbestimmung auch in Zukunft in hochkomplexen, risikobehafteten und schwer vorhersagbaren Entscheidungssituationen sinnvoll ausgeübt werden?

    PROGRAMM
    Das Programm widmet sich diesen Fragen aus unterschiedlichen Perspektiven. Zum einen soll eine Bilanz der letzten 25 Jahre vorgenommen werden; zum anderen sollen die Herausforderungen der Zukunft in den Blick genommen werden. Höhepunkte sind:

    FESTVORTRAG in Kooperation mit dem Lichtenberg-Kolleg der Universität Göttingen:
    Prof. Dr. Jutta Limbach, ehem. Präsidentin des Bundesverfassungsgerichtes:
    Die Selbstbestimmung des Patienten in der demokratischen Gesellschaft
    Donnerstag, 29. September 2011, 18:00 Uhr
    mit Verleihung des Nachwuchspreises der Akademie für Ethik in der Medizin
    Ort: Aula der Universität am Wilhelmsplatz

    LESUNG
    Juli Zeh liest aus "Corpus Delicti"
    Freitag, 30. September 2011, 17:00 - 18:30 Uhr
    Ort: Hörsaal 81, Universitätsklinikum Göttingen, Robert-Koch-Str. 40
    Eintritt: 10 Euro für Nichttagungsteilnehmer
    Juli Zeh entwirft in "Corpus Delicti” das spannende Science-Fiction-Szenario einer Gesundheitsdiktatur im Jahr 2057. Sie zeichnet ein System, das alle und alles kontrolliert. Gesundheit ist zur höchsten Bürgerspflicht geworden. Die "Methode" verlangt ein festes Sportpensum ebenso wie die Abgabe von Schlaf- und Ernährungsberichten. Buchstäblich über jeden Schritt seiner Bürger ist dieser Staat informiert. "Corpus Delicti” handelt von höchst aktuellen Fragen: Wie weit kann und wird der Staat individuelle Rechte einschränken? Gibt es ein Recht des Einzelnen auf Widerstand? Juli Zehs "Corpus Delicti” ist ein visionäres und ungeheuer spannendes Buch über unsere Zukunft, die wir immer weniger bestimmen können.

    Die Akademie für Ethik in der Medizin, die wissenschaftliche Gesellschaft für Medizinethik in Deutschland, Österreich und der Schweiz, wurde am 5. Dezember 1986 in Göttingen gegründet. 2011 feiert sie das 25. Jahr seit ihrer Gründung. Die Akademie fördert den interdisziplinären gesellschaftlichen Dialog zu den brisanten Fragen der modernen Medizin. Die Akademie für Ethik in der Medizin ist eine interdisziplinäre und interprofessionelle medizinethische Fachgesellschaft und hat ihren Sitz in Göttingen.

    WEITERE INFORMATIONEN
    Prof. Dr. Claudia Wiesemann
    Präsidentin der Akademie für Ethik in der Medizin
    Tagungspräsidentin

    Direktorin Abteilung Ethik und Geschichte der Medizin
    Universitätsmedizin Göttingen
    Humboldtallee 36, 37073 Göttingen
    Telefon 0551 / 39-9006, Fax 0551 / 39-9554
    www.egm.med.uni-goettingen.de


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    Criteria of this press release:
    Journalists, Scientists and scholars
    Medicine, Philosophy / ethics
    transregional, national
    Scientific conferences
    German


     

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