Die Jahrestagung der Bundeskonferenz der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten an Hochschulen (BuKoF e.V.) fand in diesem Jahr im Rahmen der 20. Jahresfeier an der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus statt. Mit der Überschrift „Kompetenzen im Umbruch“ widmeten sich die über 160 TeilnehmerInnen inhaltlich dem Selbst- und Rollenverständnis der einzelnen Frauen- bzw. Gleichstellungsbeauftragten und AkteurInnen von Gleichstellungspolitik an ihren Hochschulen und deren Positionierung als Teil der BuKoF als Netzwerk.
Die 23. Jahrestagung bot damit die Chance unter der Moderation von Prof. Dr. Ruth Großmaß (ASH Berlin) und Edith Püschel (FU Berlin) das aktuelle Selbstverständnis der BuKoF und ihre politischen Ziele zu reflektieren und geeignete Strategien und Organisationsstrukturen daraus abzuleiten.
Einige Themenfelder wurden dabei besonders in den Blick genommen. So eröffnete bereits der Festvortrag von Prof. Dr. Ada Pellert (Deutsche Universität für Weiterbildung, Berlin) mit dem Titel: „Kompetenzen im Umbruch – Hochschulen und Geschlecht“ Perspektiven auf die Rolle der GleichstellungsakteurInnen und den Einfluss struktureller Rahmenbedingungen, die diese mit gestalten und prägen. Die TeilnehmerInnen diskutierten über die feministische Perspektive auf die Familie (Prof. Dr. Ute Gerhard, Frankfurt) und über das Thema Entgeltgleichheit mit Bezug auf den ersten Gleichstellungsbericht der Bundesregierung (Dr. Barbara Stiegler, Friedrich-Ebert-Stiftung, Bonn). Sie befassten sich mit den neuesten Erkenntnissen zum Themenfeld Sexualisierte Diskriminierung und Gewalt (Katrin List/Dr. Rosa Schneider, Ruhr-Universität Bochum) sowie dem Selbstverständnis von Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten im Diversity-Prozess an Hochschulen (Leah Czollek, Berlin). Wie bereits im letzten Jahr wurde sich zum Thema Karriere- und Personalentwicklung ausgetauscht (Dr. Barbara Hey, Universität Graz). Die LaKoF Brandenburg lud die TeilnehmerInnen der Tagung in einem besonderen Workshop zur Information und Diskussion über die Qualitätsstandards für die Gleichstellung von Frauen und Männern am Beispiel der brandenburgischen Hochschulen ein.
Das Thema der Jahrestagung regte zu teilweise kontroversen Diskussionen in moderierten Plenarprozessen an und es zeigte sich die Vielfalt von Positionen sowohl in Bezug auf die Strukturen zur Umsetzung von Gleichstellung und Chancengleichheit sowie Geschlechter- und Familiengerechtigkeit an den Hochschulen und den damit verbundenen Ansprüchen an das Netzwerk BuKoF. Hier ergab sich ein breites Spektrum der TeilnehmerInnenperspektiven. Einig waren sich die TeilnehmerInnen über ihr auch weiterhin großes Engagement für hochschuleigene und bundesweite Frauenförderprogramme, -initiativen und -maßnahmen. Bezüglich des Umgangs mit den neu entstehenden Strukturen an den Hochschulen zu den Themenfeldern Familienfreundlichkeit und Diversity sind weitere Diskussions- und Klärungsprozesse in Zukunft nötig und wichtig.
Die Mitgliederversammlung der BuKoF wählte im Rahmen der 23. Jahrestagung in Cottbus einen neuen Vorstand: Dr. Uschi Baaken, Universität Bielefeld, Dr. Sybille Jung, Universität des Saarlandes, Prof. Dr. Sibylle Kisro-Völker, Georg-Simon-Ohm-Hochschule Nürnberg, Mechthild Koreuber, Freie Universität Berlin, Prof. Dr. Margarete Seidenspinner, Hochschule Heilbronn, werden in der kommenden zweijährigen Amtszeit die Bundeskonferenz der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten vertreten.
Des Weiteren wurde beschlossen eine Kommission zum Thema Hochschulgovernance und Gleichstellung neu einzurichten und, das „Professorinnenprogramm des Bundes und der Länder“ auch weiterhin vor allem mit einem verstärkten Fokus auf die Fachhochschulen bzw. Hochschulen für angewandte Wissenschaften sowie den künstlerischen Hochschulen konstruktiv zu begleiten. Beauftragt durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) wird derzeit die Evaluation des Professorinnenprogramms am HoF (Institut für Hochschulforschung Wittenberg) durchgeführt. Der für das Frühjahr 2012 angekündigte Evaluationsbericht wird schon mit Spannung erwartet.
Die Jahrestagung erhellte Kontroversen und Grenzlinien und bot die Chance des intensiven Austausches unter den GleichstellungsexpertInnen. Deutlich wurde: es bewegt und verändert sich derzeit vieles in der wettbewerbsorientierten Hochschulwelt. Um in diesen Prozessen Wirkkraft zu entfalten, sind Netzwerke wie die BuKoF unverzichtbar.
Cottbus, 21.09.2011
Dr. Uschi Baaken, Universität Bielefeld
Dr. Sybille Jung, Universität des Saarlandes
Prof. Dr. Sibylle Kisro-Völker, Georg-Simon-Ohm-Hochschule Nürnberg;
Mechthild Koreuber, Freie Universität Berlin
Prof. Dr. Margarete Seidenspinner, Hochschule Heilbronn
Kontakt:
Dr. Sybille Jung
Gleichstellungsbeauftragte der Universität des Saarlandes
Telefon: 0681 302-4814
E-Mail: s.jung@mx.uni-saarland.de
http://www.uni-gleichstellung.de
Criteria of this press release:
Scientists and scholars
interdisciplinary
transregional, national
Personnel announcements, Scientific conferences
German
You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.
You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).
Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.
You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).
If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).