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10/11/2011 14:47

„Starting Grants“ für zwei Wissenschaftler der Universität Tübingen

Michael Seifert Hochschulkommunikation
Eberhard Karls Universität Tübingen

    Europäischer Forschungsrat fördert vielversprechende Projekte: Prof. Katerina Harvati und Dr. Steffen Katzner erhalten je 1,3 Millionen Euro Förderung vom Europäischen Forschungsrat.

    Zwei Wissenschaftler der Universität Tübingen haben sich erfolgreich um die hochdotierten “Starting Grants” des Europäischen Forschungsrats beworben: Prof. Dr. Katerina Harvati vom Institut für Ur- und Frühgeschichte und Archäologie des Mittelalters und Dr. Steffen Katzner vom Werner Reichardt Centrum für Integrative Neurowissenschaften werden in ihrer Forschung für fünf Jahre mit jeweils 1,3 Millionen Euro unterstützt.

    Der „Starting Grant“ ist eine Förderlinie des Europäischen Forschungsrats für exzellente Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchs-wissenschaftler und wird seit 2008 vergeben. Das hoch kompetitive Programm ist themenoffen und hat seinen Schwerpunkt in der Grundlagen- und Pionierforschung. Einmal jährlich werden nach einer Ausschreibung die besten Projektideen zur Förderung ausgewählt. Hier erfolgreich zu sein, bedeutet eine Auszeichnung für Wissenschaftler und ihre Forschung. In der aktuellen Runde wurden 4080 Anträge aus ganz Europa eingereicht. Rund 480 Projekte werden nun europaweit gefördert, darunter 16 aus Baden Württemberg.

    Prof. Katerina Harvati erhält den „Starting Grant“ für das Projekt „Paleoanthropology at the Gates of Europe: Human Evolution in the Southern Balkans”. Die EU fördert in diesem Jahr europaweit insgesamt nur 14 Projekte in den Fächern Geschichte und Archäologie. Davon ist das Projekt von Prof. Harvati das einzige Projekt aus Deutschland. Im Zentrum ihrer Arbeit steht die Erforschung der Evolution von Frühmenschen im südlichen Balkan. Aufgrund der geographischen Lage sind aus dieser Region wichtige Funde von Frühmenschen zu erwarten. Dennoch wurde die Altsteinzeit (Paläolithikum) dieses Gebiets bisher kaum erforscht. Um diese letzte Lücke zur Entwicklung der Frühmenschen in Europa zu schließen, werden intensive und langfristige Feldforschungen durchgeführt. Prof. Harvati wird zusammen mit einem multidisziplinären Team und mit modernsten Untersuchungsmethoden neue paläolithische Fundstellen erkunden, untersuchen und auswerten, um die noch ungelösten Fragen zur Evolution des Menschen im Europa des Pleistozän zu klären. Prof. Harvati gehört zu den weltweit führenden Spezialisten auf dem Gebiet der Evolution des Menschen unter Verwendung neuester Analysemethoden, z.B. der virtuellen Anthropologie. Ihre Forschung konzentriert sich auf die späten Phasen der menschlichen Evolution, die Paläobiologie der Neanderthaler und die Ursprünge des modernen Menschen. Bevor sie 2009 an die Universität Tübingen berufen wurde, forschte sie am Max-Planck Institut für evolutionäre Anthropologie in Leipzig. Sie leitet die Arbeitsgruppe Paläoanthropologie am Institut für Ur- und Frühgeschichte und Archäologie des Mittelalters und des Senckenberg Centers for Human Evolution and Palaeoecology.

    Dr. Steffen Katzner erhält den „Starting Grant“ für seine Forschung zu neuronalen Grundlagen visueller Wahrnehmung. Bei Wahrnehmungsprozessen wird eine Vielzahl von Neuronen im Kortex aktiv, unterschiedliche Typen von Neuronen beeinflussen sich dort gegenseitig, und bilden sogenannte „kortikale Schaltkreise“. Diese „Schaltkreise“ sind das Herzstück sensorischer Informationsverarbeitung. Die Arbeitsgruppe von Dr. Katzner wird in dem Projekt „Cortical circuits of visual perception“ untersuchen, auf welche Art und Weise Aktivitätsmuster in kortikalen Schaltkreisen Einfluss nehmen auf Wahrnehmungsprozesse und zielgerichtetes Verhalten. Dr. Katzner arbeitet dabei mit Mäusen, die dank der routinemäßigen Verfügbarkeit von molekularbiologischen Methoden in den letzten Jahren zu einem neuen Modellsystem für die Erforschung der neurobiologischen Grundlagen des Sehens geworden sind. Der Fokus der Arbeit liegt auf grundlegenden Prinzipien, und es besteht die Erwartung, dass die Erkenntnisse auf höher entwickelte Lebewesen übertragbar sind. Dr. Steffen Katzner hat am Deutschen Primatenzentrum in Göttingen promoviert, und forschte danach in San Francisco und London. Seine Arbeitsgruppe „Neural basis of visual behavior“ ist am Centrum für Integrative Neurowissenschaften der Universität Tübingen angesiedelt.

    Kontakt:
    Prof. Dr. Katerina Harvati
    Universität Tübingen
    Institut für Ur- und Frühgeschichte und Archäologie des Mittelalters
    Senckenberg Center for Human Evolution and Paleoecology
    Paläoanthropologie
    Rümelinstrasse 23
    72070 Tübingen
    Tel.: +49 7071 29-76515 und -75516
    katerina.harvati@ifu.uni-tuebingen.de

    Dr. Steffen Katzner
    Universität Tübingen
    Werner Reichardt Centrum für Integrative Neurowissenschaften
    Paul-Ehrlich-Str. 17
    Tel. +49 7071 29-89161
    steffen.katzner@uni-tuebingen.de


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    Katerina Harvati
    Katerina Harvati
    Foto: Friedhelm Albrecht, Universität Tübingen
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    Steffen Katzner
    Steffen Katzner
    Foto: Friedhelm Albrecht, Universität Tübingen
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    Criteria of this press release:
    Journalists
    Biology, Cultural sciences, History / archaeology, Medicine
    transregional, national
    Contests / awards, Research projects
    German


     

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