25.6.1997
Schwerelosigkeit und Gleichgewichtssinn
Ulmer Weltraumexperiment mit Kaulquappen
Die Auswertung der Ergebnisse wird noch Monate dauern, schon jetzt aber steht fuer Prof. Dr. Eberhard Horn und seine Mitarbeiterin Dr. Claudia Sebastian (Abteilung Neurologie der Universitaet Ulm, AErztlicher Direktor Prof. Dr. Albert Ludolph) fest, dass Tadpoles (engl.: Kaulquappen), ihr im Rahmen der Shuttle-to-MIR-Mission durchgefuehrtes Weltraumexperiment zur Enwicklung des Gleichgewichtssinnes unter Schwerelosigkeit, ein Erfolg ist.
Im Mai dieses Jahres hatte Horn seine (zu diesem Zeitpunkt noch nicht geschluepften) Probanden, 144 nachmalige Kaulquappen des Suedafrikanischen Krallenfrosches Xenopus laevis, an Bord der Raumfaehre Atlantis auf die Reise ins All geschickt - in einem geschlossenen, raumtauglichen Miniaquarium, das von der Forschergruppe des Ulmer Neurobiologen in enger Zusammenarbeit mit der Daimler Benz Aerospace AG/Dornier GmbH in Friedrichshafen speziell fuer den Einsatz im All konstruiert worden war.
Allein dass vier von fuenf der Miniastronauten den Flug lebend ueberstanden haben und noch vor Ort am Kennedy Center in Florida zwei Untersuchungszyklen durchlaufen konnten, ist fuer die Wissenschaftler Grund zur Freude - umso mehr, als Horn bei der Missionsleitung zwei Life-UEbertragungen des Schwimmverhaltens der Kaulquappen aus dem All durch- und sein Experiment damit den Augen der Weltoeffentlichkeit ausgesetzt hatte.
Die Haelfte der zurueckgekehrten Kaulquappen wird jetzt an der Universitaet Ulm im gravitationsphysiologischen Labor weiter untersucht: Schwimmverhalten und Augenbewegungen der Tiere sollen - als charakteristische Indikatoren fuer die Leistung des Gleichgewichtssinnes - ueber allgemeine und spezifische Anpassungseigenschaften desselben Aukunft geben. Zusammen mit den Auswertungen der am Kennedy Space Center aufgezeichenten Videofilme ist dann das komplette wissenschaftliche Programm der Ulmer Forscher unter Dach und Fach.
Criteria of this press release:
Biology, Information technology
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