Wissenschaftler der Sportorthopädie am Universitätsklinikum Heidelberg erforschen in einem nationalen Netzwerk die Wirksamkeit körperlicher Aktivität
Wie lassen sich die Risiken für Rückenschmerzen durch körperliche Aktivität verringern und vorhandene Beschwerden abmildern? Daran forschen in den nächsten dreieinhalb Jahren die Sportorthopäden des Universitätsklinikums Heidelberg unter der Leitung von Dr. Nikolaus Streich gemeinsam mit Medizinern aus Potsdam, Berlin, Dresden, München, Hamburg Frankfurt/Main, Bochum und Köln. Das Projekt wird vom Bundesinstitut für Sportwissenschaft (BISp) mit insgesamt fünf Millionen Euro gefördert; allein auf Heidelberg entfallen dabei rund 700.000 Euro.
Rückenbeschwerden sind die Volkskrankheit Nummer eins in den westlichen Industrieländern. Bei der Suche nach den Ursachen machen die Mediziner – neben strukturellen Schäden wie beispielsweise Gelenkdegenerationen – häufig eine unzureichende Stabilisation und Funktion der Wirbelsäule bedingt durch Defizite im Zusammenspiel zwischen Nerv und Muskel aus. „Immer wieder aber liegen die Gründe für das Entstehen von Rückenschmerzen und die Verfestigung des Krankheitsbildes auch im psychischen und psychosozialen Bereich, insbesondere im Umgang mit Stress und Schmerz“, erklärt Dr. Streich.
Förderung durch Bundesinstitut für Sportwissenschaft
Ein gezieltes Training sowohl zur Vorbeugung von Beschwerden als auch in der Rehabilitation erweist sich in der Regel als wirksam. Allerdings bleibt im Einzelfall oft unklar, welche Intervention letztendlich zur Risiko- und Beschwerdeminderung geführt hat. Genau an diesem Punkt setzen die Sportmediziner in Kooperation mit Sport- und Gesundheitssoziologen, Sportwissenschaftlern und Sportpsychologen mit dem neuen Projekt an. „Wir wollen gesicherte Erkenntnisse zur Wirksamkeit spezifischer Interventionsmöglichkeiten durch körperliche Aktivität erforschen“, kündigt Dr. Streich an.
Das Bundesinstitut für Sportwissenschaft (BISp) hat die Aufgabe, Forschungsvorhaben auf dem Gebiet des Sports zu initiieren, zu fördern und zu koordinieren, die Forschungsergebnisse auszuwerten und den Transfer der Forschungsergebnisse in die Praxis in Zusammenarbeit mit dem Sport zielgruppenorientiert vorzunehmen. Dies gilt insbesondere für die Bereiche Spitzensport, einschließlich der Nachwuchsförderung und Talentsuche, Sportgeräteentwicklung und Dopinganalytik. Fragestellungen zur Sportentwicklung, die für die Bundesrepublik Deutschland als Ganzes von Bedeutung sind und durch ein Bundesland allein nicht wirksam gefördert werden können, stehen außerdem im Fokus des Interesses.
Ansprechpartner für Journalisten:
Dr. med. Nikolaus Streich
Leiter Bereich Sportorthopädie
Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie
Universitätsklinikum Heidelberg Schlierbacher Landstraße 200a
69118 Heidelberg
Tel.: 06221-966378 (Sekr. Fr. Stadler)
Fax: 06221-966433
E-Mail: simone.gantz@med.uni-heidelberg.de
Universitätsklinikum und Medizinische Fakultät Heidelberg
Krankenversorgung, Forschung und Lehre von internationalem Rang
Das Universitätsklinikum Heidelberg ist eines der größten und renommiertesten medizinischen Zentren in Deutschland; die Medizinische Fakultät der Universität Heidelberg zählt zu den international bedeutsamen biomedizinischen Forschungseinrichtungen in Europa. Gemeinsames Ziel ist die Entwicklung neuer Therapien und ihre rasche Umsetzung für den Patienten. Klinikum und Fakultät beschäftigen rund 10.000 Mitarbeiter und sind aktiv in Ausbildung und Qualifizierung. In mehr als 50 Departments, Kliniken und Fachabteilungen mit ca. 2.000 Betten werden jährlich rund 550.000 Patienten ambulant und stationär behandelt. Derzeit studieren ca. 3.600 angehende Ärzte in Heidelberg; das Heidelberger Curriculum Medicinale (HeiCuMed) steht an der Spitze der medizinischen Ausbildungsgänge in Deutschland.
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Criteria of this press release:
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Cooperation agreements, Research projects
German
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