Wissenschaftler untersuchen Akzeptanz von Lücken bei der Energieversorgung in privaten Haushalten
Die Auswirkungen von Stromausfällen werden von privaten Verbrauchern sehr unterschiedlich eingeschätzt. Im Durchschnitt verursacht ein einstündiger Stromausfall einen Schaden zwischen 15 und 35 Euro pro Haushalt. Das ist eins der Ergebnisse einer Untersuchung, die Wissenschaftler und Studierende im Fachgebiet Energiesysteme der TU Berlin im Rahmen eines Studienprojekts durchführten, um die Konsequenzen von Stromausfällen in deutschen Privathaushalten zu bewerten und gleichzeitig einen wissenschaftlichen Beitrag zu den derzeitigen energiepolitischen Diskussionen zu leisten.
Insgesamt 650 Haushalte wurden online dafür befragt und ein repräsentatives Ergebnis daraus errechnet. „Bisher konnten sich Energieverbraucher in Deutschland auf eine der zuverlässigsten Elektrizitätsversorgungen weltweit verlassen“, so Dipl.-Ing. Aaron Praktiknjo, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Institut für Energietechnik der TU Berlin, Fachgebiet Energiesysteme und Projektleiter. „Doch die aktuellen energiepolitischen Entwicklungen stellen neue Anforderungen auch an das deutsche Energiesystem. Symptomatisch sind die Ereignisse im Zusammenhang mit den Reaktorunfällen im japanischen Fukushima.“
Die Forscherinnen und Forscher erfragten unter anderem Daten zum aktuellen Stromverbrauch und schilderten unterschiedliche Szenarien von Stromausfällen, die bewertet werden sollten, so zum Beispiel Ausfälle von 15 Minuten bis zu mehreren Tagen.
„Anhand der Ergebnisse lässt sich schließen, dass der Mehrheit, etwa 60 bis 75 Prozent der Haushalte durch eine sehr kurze Versorgungsunterbrechung keine Schäden erleiden. Allerdings entstehen bei 25 bis 40 Prozent der Haushalte auch schon bei sehr kurzen Stromausfällen relativ betrachtet sehr hohe Schäden“, so Praktiknjo. Dies sei sehr wahrscheinlich auf eine Ausstattung jener Haushaltskunden mit bestimmten elektronischen Geräten zurückzuführen, die eine permanente Stromversorgung benötigen, zum Beispiel Personalcomputer, Internet- und Telefonanlagen oder Digitaluhren. Bei einer Unterbrechung der Stromzufuhr müssen diese Geräte oft neu konfiguriert werden beziehungsweise es entsteht ein Datenverlust.
„Bei der zu erwartenden weitergehenden Digitalisierung unserer Haushalte ist zu erwarten, dass Stromausfälle in Zukunft noch weitaus höhere Schäden verursachen werden“, so Aaron Praktiknjo.
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Weitere Informationen erteilt Ihnen gern: Dipl.-Ing. Aaron Praktiknjo, Technische Universität Berlin, Fakultät III Prozesswissenschaften, Fachgebiet Energiesysteme, Tel.: 030 / 314-79329, E-Mail: aaron.j.praktiknjo@tu-berlin.de, Internet: www.ensys.tu-berlin.de
Criteria of this press release:
Scientists and scholars
Energy
transregional, national
Research results, Transfer of Science or Research
German
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