Forschungsschwerpunkt ist der Konflikt zwischen kirchlichem Selbstbestimmungsrecht und Koalitionsfreiheit.
An der Juristischen Fakultät der Universität Tübingen ist eine Forschungsstelle Kirchliches Arbeitsrecht gegründet worden, die von dem Arbeitsrechtler Prof. Hermann Reichold geleitet wird. Zu der festlichen Eröffnung am Freitag, dem 11. November 2011 um 12.30 im Für-
stenzimmer auf Schloss Hohentübingen sind die Vertreter der Medien herzlich eingeladen.
Ein zentrales Thema der neuen Forschungsstelle wird die Frage sein, ob auch christliche Sozialkonzerne sich auf die besonderen kirchlichen Tarife berufen können, die nicht von Gewerkschaften und Arbeitgeberverbänden ausgehandelt werden, sondern von arbeitsrechtlichen Kommissionen innerhalb der Diözesen oder Landeskirchen. Dieser so genannte „Dritte Weg“ der Arbeitsrechtssetzung eint die großen Kirchen und stört die großen Gewerkschaften: Insbesondere der Streik wird in Kirche, Caritas und Diakonie nämlich verboten. Dazu anhängige Gerichtsverfahren dürften bald in Erfurt vom Bundesarbeitsgericht und vermutlich auch in Karlsruhe vor dem Bundesverfassungsgericht in letzter Instanz entschieden werden.
Das Programm sieht nach der Begrüßung durch Dekanin Prof. Barbara Remmert und Grußworten von Prof. Richard Puza (Katholische Theologie) sowie Prof. Jürgen Kampmann (Evangelische Theologie) ein Impulsreferat des Erlanger Staatskirchenrechtlers Prof. Heinrich de Wall vor, das die besonders strittige verfassungsrechtliche Abwägung zwischen kirchlichem Selbstbestimmungsrecht und der Koalitionsfreiheit beleuchten soll. Danach schildern die obersten kirchlichen Arbeitsrichter Harald Schliemann (Kirchengerichtshof der EKD) und Prof. Reinhard Richardi (Kirchlicher Arbeitsgerichtshof der Katholischen Kirche) ihre forensischen Erfahrungen mit dem Thema. Die Veranstaltung wird abgeschlossen mit einer Podiumsdiskussion unter Beteiligung von Prof. Karl-Hermann Kästner (Tübingen), Prof. Felix Hammer (Diözese Rottenburg-Stuttgart) und Dr. Michael Frisch (Evangelische Landeskirche Württemberg).
Weitere Informationen unter www.jura.uni-tuebingen.de/reichold/forschungsstelle
Criteria of this press release:
Journalists
Law, Religion, Social studies
regional
Research projects, Scientific conferences
German
You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.
You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).
Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.
You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).
If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).