Natürliche Killerzellen regulieren T-Zell-Immunantwort während der frühen Phase einer akuten Virusinfektion / Veröffentlichung in Nature
Forscher zeigten erstmals auf, dass bestimmte Zellen der angeborenen Immunabwehr, so genannte Natürliche Killerzellen, die erworbene Immunabwehr regulieren können – und so dafür sorgen, dass eine Virusinfektion nicht zu schwach, aber auch nicht zu stark bekämpft wird. Dieses Ergebnis veröffentlichte jetzt die renommierte Fachzeitschrift Nature. Mitautor ist Privatdozent Dr. Markus Cornberg, Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Endokrinologie der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH).
Zellen der angeborenen Immunabwehr können Krankheitserreger bekämpfen, ohne dass der Organismus vorher mit den Keimen Kontakt gehabt haben muss. Zellen der spezifischen, also erworbenen Immunabwehr lernen eingedrungene Erreger kennen und wehren sie dann gezielt ab. Bisher war bekannt, dass beide Immunsysteme kooperieren. Doch die jetzt beschriebene Zusammenarbeit ist neu.
„CD4-Helferzellen und zytotoxische CD8 T-Zellen, die zur erworbenen Immunabwehr gehören, können Viren eliminieren, aber auch Entzündungen verursachen. Daher ist eine balancierte Regulation der Immunantwort entscheidend für Verlauf und Ausgang einer Virusinfektion“, sagt PD Dr. Cornberg. Am Beispiel einer bestimmten Infektion konnte er mit anderen Forschern im Mausmodell zeigen, dass Natürliche Killerzellen in der Frühphase der Infektion CD4-Helferzellen eliminieren können. Diese CD4-Helferzellen unterstützen eigentlich die CD8 T-Zellen bei der Elimination des Virus. Durch diesen „Eingriff“ der Natürlichen Killerzellen erschöpfte sich die T-Zell-Immunabwehr schneller, was zur Chronifizierung führte, aber auch Entzündungen verhinderte. Ohne Natürliche Killerzellen kam es zu einer verstärkten T-Zellantwort und zu Multiorganversagen.
„Detaillierte Erkenntnisse über die komplexe Immunregulation können bei akuten Virusinfektionen wie zum Beispiel einer schwer verlaufenden Virusgrippe oder aber einer fulminanten Virushepatitis von Bedeutung sein. Eventuell können aus unseren Forschungsergebnissen in Zukunft therapeutische Ansätze entwickelt werden“, sagt PD Dr. Cornberg. Er war an dieser Arbeit beteiligt, indem er wesentlich zur Entwicklung des Infektionsmodells beigetragen hat. Die experimentellen Arbeiten wurden an der University Medical School in Worcester, Massachusetts, USA, durchgeführt. In seinem MHH-Team untersucht PD Dr. Cornberg, ob die Erkenntnisse eine Bedeutung bei akuten Virushepatitisinfektionen im Menschen haben.
Weitere Informationen erhalten Sie von Privatdozent Dr. Markus Cornberg, Cornberg.Markus@mh-hannover.de, Telefon: (0511) 532-6821 oder 0176 15326821.
Die Originalarbeit finden Sie unter: http://www.nature.com/nature/journal/vaop/ncurrent/full/nature10624.html.
Privatdozent Dr. Markus Cornberg
"Foto: MHH/Kaiser"
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German
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