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10/07/1997 00:00

Neue Schätzung des RKI: Im Jahr 1995 gab es 333000 Neuerkrankungen an Krebs in Deutschland

Dr. Ulrich Marcus Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Robert Koch-Institut

    18/97 vom 7.10.1997

    Neue Schätzung des RKI: Im Jahr 1995 gab es 333 000 Neuerkrankungen an Krebs in Deutschland.

    Nach dem Krebsregistergesetz hat das Robert Koch-Institut die epidemiologischen Daten aller Krebsregister in Deutschland zusammenfassend auszuwerten. Im Rahmen dieser Auswertung legt die Dachdokumentation Krebs im RKI eine aktualisierte Schätzung über die Zahl der jährlich in Deutschland neu aufgetretenen Krebsfälle vor. Danach erkrankten im Jahr 1995 in Deutschland 171 400 Frauen und 161 600 Männer erstmals an bösartigen Neubildungen mit Ausnahme des nichtmelanotischen Hautkrebses. Gegenüber der für 1993 vorgelegten Schätzung sind dies für Männer 1 300 und für Frauen 1 800 Krebserkrankungen weniger.

    Der Rückgang bei Männern ist im wesentlichen zurückzuführen auf Krebskrankheiten, deren Entstehung durch Zigarettenkonsum gefördert werden: Lungenkrebs (1 300 Fälle weniger), Krebs von Mundhöhle und Rachen (300 Fälle weniger), Harnblasenkrebs (1 700 Fälle weniger) sowie auf die schon seit Jahren zurückgehende Zahl von Magenkrebserkrankungen (500 Fälle weniger).

    Für Frauen wird die Zahl der Krebserkrankungen der Geschlechtsorgane, insbesondere Gebärmutterkörperkrebs, um 1400 Fälle niedriger geschätzt als 1993. Wie bei Männern geht auch die Zahl der Erkrankungsfälle an Magenkrebs bei Frauen weiter zurück (600 Fälle weniger als 1993).

    Anders als bei Männern ist für Krebskrankheiten, die mit dem Zigarettenrauchen verbunden sind, nämlich Lungenkrebs und Krebs von Mundhöhle und Rachen, für Frauen eine höhere Zahl von Erkrankten geschätzt worden als vor zwei Jahren.

    Trotz des Rückgangs in der geschätzten Zahl der jährlichen Neuerkrankungen ist Lungenkrebs die Krebskrankheit, an der mit 28 900 Fällen nach wie vor die meisten Männer in Deutschland neu erkranken. Weitere häufige Krebserkrankungen bei Männern sind der Prostatakrebs mit 25 100 und der Dickdarmkrebs mit 13 900 Neuerkrankungen.

    Für die häufigste Krebskrankheit bei Frauen, den Brustkrebs, ergab sich mit 42 700 jährlichen Neuerkrankungen keine Veränderung gegenüber der vorigen Schätzung. Auch bei Frauen zählt der Dickdarmkrebs mit 19 300 Fällen zu den am weitesten verbreiteten Krebskrankheiten. Weitere häufige Krebskrankheiten bei Frauen sind Gebärmutterkörperkrebs mit 9 600, Mastdarmkrebs mit 9 500 und Magenkrebs mit ebenfalls 9 500 jährlichen Neuerkrankungen.

    Exakte Angaben zur Zahl der Neuerkrankungen an Krebs fehlen bisher, weil einerseits in Deutschland keine flächendeckende Krebsregistrierung vorhanden ist und andererseits derzeit nur in einem Krebsregister, dem Krebsregister des Saarlands, alle Krebskrankheiten ausreichend vollzählig erfaßt werden. Aus diesem Grund kann die Zahl der Neuerkrankungen in Deutschland nur geschätzt werden. Die vorliegende Schätzung bezieht sich auf Daten des Krebsregisters Saarland über Krebsneuerkrankungen und die saarländische sowie nationale Todesursachenstatistik zu Krebstodesfällen. Im Unterschied zu vorherigen Schätzungen für Gesamtdeutschland, konnten Erkrankungsdaten des ehemaligen Nationalen Krebsregisters der DDR und jetzigen Gemeinsamen Krebsregisters der Bundesländer Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt und der Freistaaten Sachsen und Thüringen für die Schätzung nicht mehr berücksichtigt werden, da auf Grund des Registerneuaufbaus die aktuellen Erkrankungsmeldungen noch nicht wieder auf dem alten Erfassungsstand sind. Wegen der inzwischen in den neuen Bundesländern eingetretenen Zunahme der Krebssterblichkeit in höheren Altersklassen ist dort aber mit mehr Krebserkrankungen unter Älteren zu rechnen, als die Erkrankungsraten vor 1990 auswiesen. Diese Tatsache ist in der Schätzung berücksichtigt.

    Innerhalb des RKI-Informationsangebots im Internet ist die Schätzung unter http://www.rki.de/CHRON/DACHDOK/INTRO.HTM zu finden. Dort sind ebenfalls alle wichtigen epidemiologischen Basisdaten, wie z. B. Trends in Inzidenz und Mortalität, sowohl graphisch als auch in Tabellenform für jede einzelne Krebskrankheit dargestellt.


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    Criteria of this press release:
    Biology, Information technology, Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
    transregional, national
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